22.09.2015 Views

netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Teil II Empirische Untersuchung<br />

gend) und ökonomische Vorteile (vorliegend wird argumentiert, dass wir die künftige Entwicklung<br />

der Preise bei konventionellen und erneuerbaren Energien nicht kennen). Beim Vergleich<br />

der mit Erdgas betriebenen Technologien werden bei den dezentralen (KWK, Mikroturbine)<br />

leichte soziale und vor allem ökologische Vorteile gegenüber GuD-Anlagen im Kondensationsbetrieb<br />

ausgemacht (wie vorliegend), beim ökonomischen Kriterium wird kein Voroder<br />

Nachteil zwischen diesen Technologien gesehen (in der vorliegenden Studie haben<br />

dezentrale Anlagen ökonomische Nachteile).<br />

Aus der Sicht gesellschaftlicher Akteure wird Szenario A im Hinblick auf eine nachhaltige<br />

Zukunft – und zwar von allen – als wünschenswert erachtet, jedoch als nicht plausibel eingeschätzt.<br />

Szenario B wird von den Akteuren als plausibler angesehen als Szenario A. Szenario<br />

D wurde zu Beginn des Workshops von der Mehrheit der Teilnehmer als das plausibelste<br />

angesehen. Nach dem gemeinsamen Diskussionsprozess verschob sich diese Einschätzung<br />

zugunsten Szenario B.<br />

Die Stärken im Klimaschutz und der Ressourcenschonung, die dem Szenario A von den<br />

wissenschaftlichen Experten einheitlich attestiert wurden, werden seitens der gesellschaftlichen<br />

Akteure auch als bedeutsam bewertet. Jedoch wird von den Interessenvertretern das<br />

Risiko einer mangelnden kostengünstigen Verfügbarkeit von Rohstoffen (Brennstoffen) für<br />

das Unternehmen der <strong>Versorgung</strong>ssektoren als Produzent sowie von <strong>Versorgung</strong>sleistungen<br />

für dessen Kunden hervorgehoben. Dieses Risiko wird von den wissenschaftlichen Experten<br />

auch nicht einheitlich ausgeschlossen. Je nachdem wie realistisch die in Szenario A ausgewiesene<br />

Preisentwicklung für dezentrale und erneuerbare Energien eingeschätzt wird, wird<br />

die kostengünstige Verfügbarkeit im Szenario A in Frage gestellt. Einerseits wurde argumentiert,<br />

dass die Verbraucherpreise von Szenario A nach D zunehmen und daher Szenario A<br />

am Besten zu bewerten ist. Unter anderem Blickwinkel schneiden jedoch Szenario C und D<br />

besser ab, nämlich, wenn man besonderes Gewicht auf die Kosten legt, die durch erprobte<br />

Technik und Nutzung vorhandener Anlagen in C und D geringer sind und durch Erneuerbare<br />

Energien und Neuinvestitionen in dezentrale Anlagen in A und B höher sind.<br />

Die Bewertung der Frage der Sicherstellung der kostengünstigen Verfügbarkeit stellt eine<br />

Konfliktlinie zwischen den gesellschaftlichen Akteuren dar. Aus der Sicht von Wirtschaftsakteuren<br />

geht eine mangelnde kostengünstige Verfügbarkeit mit sinkender Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Wirtschaft und dem Verlust von Arbeitsplätzen (außerhalb der <strong>Versorgung</strong>ssektoren)<br />

einher. Dieses Risiko wird in der Bedeutung höher gewichtet als der in diesem Szenario<br />

vorhandene Nutzen des besseren Umweltschutzes. Beide Aspekte begründen einen Zielkonflikt,<br />

der je nach Interessenslage zu einer unterschiedlichen Einschätzung des Szenarios A<br />

führt. Wie bedeutsam diese Konfliktlinie einzuschätzen ist, zeigen die Ergebnisse der „Zweiergespräche"<br />

im Bewertungs-Workshop. Hier sind sich diejenigen, die sich in der Gewichtung<br />

dieses Kriteriums in den Einzelinterviews am stärksten unterschieden, auch durch den<br />

Austausch von Argumenten nicht näher gekommen.<br />

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die starke Ausdifferenzierung der Zielhierarchie und<br />

die dazu vorhandenen Attributausprägungen dazu verhalfen, eine vertiefte Diskussion um<br />

Zielvorstellungen führen zu können.<br />

Einig war man sich in der prinzipiell hohen Gewichtung des Klimaschutzes, die sich sowohl<br />

in den Einzelinterviews, als auch in der gemeinsamen Gewichtung im Workshop niederschlug.<br />

Ebenso gibt es weitgehend Einigkeit in der Frage der Bedeutung der Innovationsfähigkeit<br />

der <strong>Versorgung</strong>ssysteme und der Sicherung von Arbeitsplätzen für eine nachhaltige<br />

212

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!