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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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7. Diskussion<br />

Die Dienstleistungsorientierung ist unter allen Szenarien am höchsten, was im Sektor Strom<br />

und Gas zur positiven Einschätzungen bei der „Qualität der <strong>Versorgung</strong>" führt. Demgegenüber<br />

wird im Wassersektor das „Qualitätsniveau" an staatliches Engagement und das „Angebot<br />

einer Vielzahl von <strong>Versorgung</strong>sleistungen" an Dezentralität geknüpft, darum ist hier die<br />

„Qualität der <strong>Versorgung</strong>" in den Szenarien C und D gering.<br />

Die bedeutendste Stärke dieses Szenarios liegt bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit,<br />

die durch eine massive Erhöhung des staatlichen Innovationsbudgets gefördert wird.<br />

Die Einkommensentwicklung ist (bedingt durch das Wirtschaftswachstum) positiv. Die Beschäftigung<br />

ist relativ hoch, allerdings nicht so hoch wie in Szenario A.<br />

Das Szenario D ist die Folge eines längerfristig allein an Wirtschaftlichkeitsüberlegungen<br />

orientierten Handelns, bei dem der Staat sich zurückzieht.<br />

Der Weiterbetrieb alter Anlagen und der wie in Szenario C konventionelle Energiemix bedingen<br />

das unter den vier Szenarien schlechteste Abschneiden bei Klimaschutz und Rohstoffverbrauch;<br />

durch den Weiterbetrieb alter Anlagen werden aber auch Materialien geschont,<br />

die zum Bau neuer, insbesondere kleiner dezentraler Anlagen erforderlich wären. Wegen der<br />

zentralen Siedlungsstruktur hat Szenario D im ökologischen Bereich auch Pluspunkte bei<br />

Schonung von Flächen und Artenschutz.<br />

Im wirtschaftlichen Bereich ist ähnlich wie in Szenario C eine Konzentration der Unternehmen<br />

zu verzeichnen, die dem Ziel einer „pluralistischen Marktstruktur" entgegensteht. Allein<br />

bei der „internationalen Wettbewerbsfähigkeit" schneidet Szenario D positiv ab, bei allen<br />

anderen wirtschaftlichen Kriterien aber negativ – trotz der Orientierung an Wirtschaftlichkeitsüberlegungen.<br />

Im sozialen Bereich hat Szenario D bei allen Kriterien die schlechteste Einschätzung, da eine<br />

„Zweiklassengesellschaft" zu bemängeln ist, die durch die wirtschaftlichen Randbedingungen<br />

entsteht.<br />

Insgesamt wurde Szenario D von den Experten bei der Mehrzahl der Kriterien als das<br />

schlechteste eingeschätzt<br />

Viele Ergebnisse der Experten-Einschätzungen ließen sich nur erzielen, weil die Untersuchung<br />

sich auf Szenarien und nicht nur auf die isolierte Betrachtung von Technologien stützt.<br />

Auch für die gesellschaftlichen Akteure war wichtig, dass Zielvorstellungen an konkreten<br />

Zukunftsszenarien diskutiert werden konnten. Die isolierte Betrachtung von Technologien –<br />

ohne aus einem Szenario die Randbedingungen zu kennen – wurde bereits von IER und ISI<br />

in der im Auftrag des UBA von prognos durchgeführten Studie bemängelt (Bohnenschäfer et<br />

al., 2003). Auch bei der Delphi-Studie „EurEnDel" (2004) besteht keine Vorgabe, unter welchen<br />

Rahmenbedingungen sich die befragten Experten die Zukunft der Technologie vorstellen.<br />

Die Studie versucht dies aufzufangen, indem indirekt eine Zuordnung von Technologien<br />

zu vorgegebenen Szenarien vorgenommen wurde.<br />

Im übrigen kommt die prognos-Studie hinsichtlich der CO 2-Emissionen zu der gleichen<br />

Schlussfolgerung wie die in der hier vorliegenden Studie eingebundenen Experten, dass<br />

Stromerzeugungstechnologien, die auf Kohle basieren, ungünstiger sind als eine mit Erdgas<br />

befeuerte GuD-Anlage. Im Unterschied zur vorliegenden Studie werden hinsichtlich der<br />

Beschäftigungsintensität den Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien (EE) gegenüber<br />

der Vergleichstechnologie Erdgas-GuD-Kraftwerk trotz der dezentralen Erzeugungsstruktur<br />

keine Vor- oder Nachteile zugeordnet, wohl aber ökologische Vorteile (wie vorlie-<br />

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