netzgebundener Versorgung
Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER
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Teil II Empirische Untersuchung: 6. Ergebnisworkshop<br />
Im Gegensatz dazu wird in Szenario B die starke Schonung von Rohstoffen bezüglich der<br />
Energieerzeugung aufgrund von hohen Wirkungsgraden durch den verstärkten Einsatz von<br />
GuD-Kraftwerken, insbesondere in der Ausführung als Kraft-Wärmekopplungs-Anlagen, als<br />
Stärke hervorgehoben. Denn ein wesentliches Charakteristikum dieses Szenarios sind staatliche<br />
Aktivitäten, die auf Effizienzerfolge bei <strong>Versorgung</strong>stechnologien zugunsten der Verringerung<br />
des Ressourcenverbrauchs abzielen. In Szenario D ist es der geringe Materialverbrauch,<br />
der von allen Beteiligten als wesentlicher Vorzug gesehen wird. Dieser resultiert<br />
aus dem geringen Anteil dezentraler Anlagen und dem marginalen Neubau von Kraftwerken<br />
im Kontext der schwachen Wirtschaftsentwicklung.<br />
In der Prioritätensetzung zeigen sich aber auch kontroverse Auffassungen. So wurde beispielsweise<br />
vor allem aus der Sicht der Energieerzeugungswirtschaft die Innovationsfähigkeit<br />
der <strong>Versorgung</strong>ssysteme als am wichtigsten betrachtet, da diese als wesentliche Grundlage<br />
für weitere Ziele, Klimaschutz und Ressourcenschonung erachtet wurde. Vertreter von Politik<br />
und der Perspektive des nationalen und internationalen Umweltschutzes messen hingegen<br />
dem Klimaschutz die oberste Priorität zu, denn bei sehr langfristiger Betrachtung (Zeithorizont<br />
von 50 Jahren) dürften alle wirtschaftlichen Aktivitäten durch extrem ansteigende Umweltschutzkosten<br />
geprägt sein, so dass zu deren Vermeidung dem Klimaschutz der erste<br />
Rang einzuräumen sei.<br />
Unterschiedliche Auffassungen zwischen den Akteuren zeigten sich auch in der Priorisierung<br />
von „Klimaschutz" versus „Beschäftigungseffekte". Dies zeigt sich zum Beispiel in der Diskussion<br />
um Vor- und Nachteile von Szenario A und Szenario B. Szenario A schneidet in<br />
beiden Punkten positiv im Vergleich zu den anderen Szenarien ab und dies wird auch von<br />
allen gesellschaftlichen Akteuren als bedeutsam vor dem Hintergrund ihrer Interessenslagen<br />
bewertet. Während die Umweltverbände den Klimaschutz als wichtiger im Hinblick auf die<br />
Chancen, die dieser Zukunftspfad eröffnet, einschätzten, sah die <strong>Versorgung</strong>swirtschaft die<br />
Beschäftigung an erster Stelle. Die Sicherung und Steigerung der Beschäftigung wurde als<br />
Voraussetzung für andere Ziele, wie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Entwicklung,<br />
angesehen.<br />
6.3.4 Stärken und Schwächen im Ergebnisworkshop im Vergleich<br />
zur Impact-Analyse<br />
In den folgenden Tabellen sind für die vier Szenarien die zwei Arten von Ergebnissen des<br />
vorliegenden multi-kriteriellen Verfahrens gegenübergestellt. Zum einen die Kriterien, die<br />
aufgrund der Bewertung der Attribute in der Impact-Analyse als Stärken und Schwächen zu<br />
bezeichnen sind, zum anderen die, die im Ergebnisworkshop von den gesellschaftlichen<br />
Akteuren als wesentlich gewichtet wurden.<br />
Die Auswahl aus den Ergebnissen der Impact-Analyse basiert auf der Ausprägung des Kriteriums,<br />
die aus den Paarvergleichen der Experten ermittelt wurde. Sie ist eine Zahl zwischen<br />
0 und 1, wobei die Summe der Ausprägungen aller vier Szenarien auf einem Kriterium 1<br />
beträgt. Das bedeutet, wenn die Ausprägung aller vier Szenarien auf einem Kriterium gleich<br />
ist, dann ist sie für alle vier Szenarien 1/4 = 0,25. In der Spalte „Imp.-An." wird ein Kriterium<br />
dann als Stärke „+" oder Schwäche „-" aufgelistet, wenn die Ausprägung um mehr als 0,06<br />
über oder unter dem Indifferenzwert 0,25 liegt und die Einschätzungen der verschiedenen<br />
Experten in die gleiche Richtung gehen und (in der Regel, aber nicht immer) die Einschät-<br />
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