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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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6.3 Ergebnisse<br />

Szenario D<br />

Im Umweltschutz wurde die „Schonung von Materialien" und „Schonung von Flächen" von<br />

den Akteuren als wesentliche Stärken herausgestellt. Nach Experteneinschätzung ist der<br />

hohe Anteil konventioneller zentraler Technologien zur Stromerzeugung für den geringen<br />

Materialverbrauch je Einheit erzeugten Strom verantwortlich. Der geringe Flächenverbrauch<br />

im Szenarienvergleich entsteht durch die Konzentration der Bevölkerung in den Ballungszentren.<br />

Als eine der wesentlichen Schwächen wurde der mangelnde Klimaschutz durch geringe<br />

„Reduktion der CO 2-Emissionen" beklagt. Denn diese wurde von den gesellschaftlichen<br />

Akteuren bei sehr langfristiger Betrachtung als wichtigste Vorraussetzung für die wirtschaftliche<br />

Entwicklung aufgrund zu befürchtender Kosten zum Schutz gegen die Auswirkungen des<br />

Klimawandels und die Beschäftigung angesehen. Die zweite wesentliche Schwäche des<br />

Szenarios lag nach Meinung der Akteure in der geringen Zielerfüllung der „Vermeidung von<br />

langfristigen Schadstoffakkumulationen im Boden".<br />

Im Bereich Gesundheitsschutz wurden die Probleme hinsichtlich des „Schutzes vor Luftimmissionen"<br />

sowie des „Schutzes vor radioaktiver Strahlung" gesehen. Der mangelnde Schutz<br />

vor Luftimmissionen wurde deshalb als so gravierend eingestuft, da nach Einschätzung der<br />

Akteure von diesem Problem die gesamte Bevölkerung betroffen ist. Der mangelnde Schutz<br />

vor radioaktiver Strahlung wurde als zweite wesentliche Schwäche des Szenarios aufgrund<br />

der negativen Experteneinschätzung identifiziert.<br />

Im Bereich <strong>Versorgung</strong>ssicherheit wurden geringe „Fehlertoleranz" im Sektor Strom/Gas und<br />

eine geringe „Unabhängigkeit von knappen Ressourcen" in beiden Sektoren als Hauptschwächen<br />

angesehen. Eine geringe Fehlertoleranz wird auf die zentrale <strong>Versorgung</strong>sstruktur<br />

zurückgeführt und kann zusammen mit einer hohen Fehlerhäufigkeit, die auf Grund der<br />

überalterten <strong>Versorgung</strong>ssysteme erwartet wird, umso mehr zu einer geringen <strong>Versorgung</strong>ssicherheit<br />

führen. Auch die geringe Unabhängigkeit von knappen Ressourcen wird als kritisch<br />

gesehen, da von den wissenschaftlichen Experten die Reichweite von Uran bei erwarteter<br />

Zunahme der weltweiten Nachfrage als sehr begrenzt angesehen wurde. Im Falle der<br />

Ressource Wasser wird von den Experten infolge des Konzentrationsprozesses auf dem<br />

Wassermarkt ein Abbau von Kapazitätsreserven unterstellt mit der Folge der Aufgabe von<br />

Wasserschutzgebieten und daher die Übernutzung von Wasserreservoiren befürchtet.<br />

In diesem Szenario sind im Bereich Wirtschaft die Kosteneffizienz („Effizienz der Leistungserstellung")<br />

und das „Wissen zu bestehenden Technologien" aus Sicht der gesellschaftlichen<br />

Akteure die wesentlichen Stärken, obwohl die wissenschaftlichen Experten die Effizienz eher<br />

negativ eingeschätzt haben. Die kostengünstige Stromerzeugung basiert auf der Annahme<br />

der Experten, dass die Investitionen der Kraftwerke zumeist vollständig abgeschrieben sind<br />

und die Unternehmen für ihre Kalkulationsbasis nur die Betriebskosten zugrunde legen<br />

müssen.<br />

Besonders hervorgehoben wurden als Schwächen die mangelnde „Sicherung der Beschäftigung"<br />

sowie die „Innovationsfähigkeit" im Sektor Strom/Gas. Die Innovationsfähigkeit wurde<br />

auch als Vorraussetzung für andere Ziele gesehen.<br />

Im Bereich Soziales wurde aufgrund des Beschäftigungsmangels, der in diesem Szenario<br />

vorherrscht, die „Vermeidung von Armut" als Bestandteil sozialer Sicherheit von den gesellschaftlichen<br />

Akteuren als wesentliches Ziel, das verfehlt wird, eingestuft. Eine weitere we-<br />

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