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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Analyse). Die abschließende Gesamtbewertung der Szenarien als fünfter Schritt erfolgte in<br />

einem zweitägigen moderierten Workshop.<br />

Anhand der Wertbaumanalyse wurden die Ziele erhoben, die für die Bewertung der Zukunftsszenarien<br />

herangezogen werden sollen. Im Unterschied zu einer normativen Vorgehensweise<br />

erfolgte die Ermittlung der Nachhaltigkeitskriterien diskursiv. Dazu wurden 10<br />

Vertreter gesellschaftlicher Verbände in strukturierten Einzelinterviews befragt. Um ein möglichst<br />

breites Spektrum gesellschaftlicher Interessen zu repräsentieren, wurden nicht Einzelakteure,<br />

sondern relevante Multiplikatoren, die von Veränderungen in den <strong>Versorgung</strong>ssektoren<br />

maßgeblich betroffen sind, eingebunden. Der Kreis der Praxispartner zur Ausgestaltung<br />

des Leitbildes einer nachhaltigen <strong>Versorgung</strong> setzte sich vorwiegend aus solchen Akteuren<br />

zusammen, die sich in ihren Organisationen auch mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen.<br />

Involviert waren Vertreter auf Verbandsebene von <strong>Versorgung</strong>sunternehmen, der Industrie,<br />

des öffentlichen und privaten Konsums, der Umwelt, der Gewerkschaften, der Politik<br />

sowie von Organisationen zur Förderung sozialer Aspekte der Daseinsvorsorge und von<br />

Nachhaltigkeitsgesichtspunkten bei der Entwicklung von Ländern der Dritten Welt.<br />

Die jeweiligen Inputs der Akteure wurden von den Forschern im zweiten Schritt zu einer<br />

Gesamthierarchie (Wertbaum) zusammengefasst, mit der die Akteure bereit waren, weiterzuarbeiten.<br />

Der Wertbaum besteht auf der obersten Hierarchieebene aus den fünf Bereichen: „Umweltschutz",<br />

„Gesundheitsschutz", „<strong>Versorgung</strong>ssicherheit", „wirtschaftliche Aspekte" und „soziale<br />

Aspekte". Diese wurden in zwei untergeordneten Ebenen weiter differenziert und operationalisiert.<br />

Sektorübergreifende wie sektorspezifische Kriterien sind berücksichtigt. Der Wertbaum<br />

wurde von allen Akteuren als äußerst hilfreich für die weitere Debatte um die Zukunft der<br />

<strong>Versorgung</strong> angesehen.<br />

Im dritten Schritt wurde anhand eines Fragebogens sowie in Einzelinterviews erhoben, worauf<br />

es den Akteuren vor ihrem jeweiligen Interessenshintergrund besonders ankommt, d.h.<br />

welche individuellen Gewichtungen die Akteure den einzelnen Kriterien für die Bewertung<br />

der vier Zukunftsszenarien zuordnen. Mit der direkten Methode der Rang- und Punktgewichtung<br />

wurden alle Kriterien des Wertbaumes gewichtet. Neben den 10 Verbänden, die bei der<br />

Erstellung des Wertbaums mitgewirkt haben, nahmen weitere 12 gesellschaftliche Verbände<br />

teil.<br />

Die Ergebnisse zeigen bei den abstrakten Zielen im Mittel nur geringe Unterschiede zwischen<br />

den fünf Zielbereichen nachhaltiger <strong>Versorgung</strong>. Unterschiede zeigen sich auf den<br />

konkreten Ebenen. Auf der zweiten Hierarchieebene waren den Befragten im Mittel im Bereich<br />

„Umweltschutz" der „Klimaschutz" und die „Ressourcenschonung" am wichtigsten.<br />

Beim „Gesundheitsschutz" sollte nach Auffassung der Akteure im Mittel vor allem der „Schutz<br />

vor Belastung des Roh- bzw. Trinkwassers" gewährleistet sein. Hinsichtlich „<strong>Versorgung</strong>ssicherheit"<br />

wurde die „mittel- bis langfristig gesicherte Verfügbarkeit" als das Wichtigste eingestuft.<br />

Im Bereich „wirtschaftliche Aspekte" maßen die Akteure der „Sicherung und Steigerung<br />

der Beschäftigung" und der „Effizienz der Leistungserstellung" die größte Bedeutung zu; bei<br />

der Gewichtung der „Beschäftigung" gab es jedoch abweichende Meinungen, die diesen<br />

Aspekt im Vergleich zum Durchschnitt weniger wichtig einstuften. Bei den „sozialen Aspekten"<br />

sind es die „soziale Gerechtigkeit" und der „Erhalt sozialer Ressourcen", die im Mittel<br />

das höchste Gewicht erhielten. So einig man sich über die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit<br />

war, so unterschiedlich wurden jedoch die Aspekte beurteilt, die die soziale Gerechtigkeit<br />

ausmachen.<br />

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