22.09.2015 Views

netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

2.3 Methodische Konzeption der Untersuchung<br />

Bei der MAUT wird diejenige Option gewählt, deren Partialnutzenwerte auf den einzelnen<br />

Attributen, jeweils mit den Gewichten der Attribute multipliziert und aufsummiert, den höchsten<br />

Gesamtwert ergibt (Merkhofer & Keeney, 1987, siehe Abschnitt 2.2.3). Dies gilt unter der<br />

Annahme der Nutzen- und Präfenzunabhängigkeit zwischen den jeweiligen Zielen. Andernfalls<br />

muss die lineare Gesamtnutzenfunktion Interaktionsterme enthalten, wodurch deren<br />

Bestimmung wesentlich erschwert wird. Sie wird zu einer multiplikativen oder multilinearen<br />

Nutzenfunktion (von Winterfeldt & Edwards, 1986; Katzman, 1987; Keeney, 1988).<br />

Die Präferenzfunktion im AHP wird durch den paarweisen Vergleich von Attributausprägungen<br />

der Alternativen ermittelt. Auf Basis der Eigenvektorberechnung erfolgt die Berechnung<br />

der Teilgewichte. Die Theoreme hierzu finden sich bei Saaty (1990b). Die Berechnung der<br />

Gesamtgewichte, um zu einem Ranking der Alternativen zu gelangen, erfolgt durch Aggregation<br />

der Teilgewichte.<br />

2.3 Methodische Konzeption der Untersuchung<br />

Ein Verfahren zur Entscheidungsunterstützung unter Unsicherheit erfordert einerseits, das<br />

verfügbare wissenschaftliche Wissen einzufangen und andererseits die gesellschaftlichen<br />

Prozesse abzubilden, die letztlich die Entscheidung für den einen oder anderen Weg in die<br />

Zukunft der <strong>Versorgung</strong> tragen. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, Weichenstellungen<br />

für zukünftige Entwicklungen in einem strukturierten Verfahren zu finden, das vorzeitigen<br />

Festlegungen und Positionen durch größtmögliche Transparenz der Entscheidungsgrundlagen<br />

den Nährboden entzieht. Es geht darum, Bewertungen und Entscheidungen schrittweise<br />

in wechselseitigem Austausch der relevanten gesellschaftlichen Akteure zu entwickeln und<br />

dabei wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Interessen in aufeinander aufbauenden<br />

Verfahrensschritten zu berücksichtigen. Die Dekomposition des Entscheidungsproblems<br />

bei multi-kriteriellen Verfahren bietet die Grundlage für ein solches strukturiertes<br />

Vorgehen. Der hier vorgeschlagene Ansatz baut auf dem Verfahren der multi-kriteriellen<br />

Bewertung auf (Saaty, 1990; Keeney & Raiffa, 1976; siehe Abschnitt 2.2), adaptiert ihn aber<br />

an den vorliegenden Problemkontext (siehe Abschnitt 2.3.2).<br />

2.3.1 Diskursiver Ansatz<br />

Das Grundprinzip der Dekomposition des Entscheidungsproblems ermöglicht es, sowohl<br />

wissenschaftliches Wissen als auch Wertewissen in strukturierter Weise einzubringen. Dies<br />

öffnet den Weg zur Beteiligung gesellschaftlicher Akteure.<br />

Hinsichtlich partizipativer Prozesse und deren Ausgestaltung gibt es eine Reihe praktischer<br />

Erfahrungen (u. a. Renn, 1999; Greening & Bernow, 2004). Je nach der Zielsetzung der<br />

Untersuchung werden bei der Anwendung multi-kriterieller Verfahren als diskursive Entscheidungsprozesse<br />

(„deliberative decision making") in den einzelnen Phasen unterschiedliche<br />

Akteure miteinbezogen. Tabelle 3 zeigt beispielhaft unterschiedliche Diskurskonzepte.<br />

77

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!