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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil II Empirische Untersuchung: 1. Gegenstand und Ziel<br />

bestehenden Strukturen verbessert; virtuelle Kraftwerke und aktive Netze sind noch Ausnahmeerscheinungen.<br />

1.1.4 Szenario D<br />

Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Volkswirtschaft in Deutschland entwickelt sich nur schwach; im Zeitraum von 2004 bis<br />

2025 liegt das durchschnittliche Wachstum bei real 1% p.a. Sowohl in der Wirtschaft als<br />

auch beim Staat überwiegt das ökonomische Kalkül. Auf Grund der knappen öffentlichen<br />

Mittel sinkt das Budget für staatliche Innovationen im Betrachtungszeitraum um real 50%;<br />

nur die am Bedarf des Marktes orientierten Innovationen werden noch gefördert.<br />

Der Wettbewerb im <strong>Versorgung</strong>ssektor wird nicht sehr stark reguliert, so dass sich oligopolistische<br />

Marktstrukturen ausbilden. Durch Druck der so erstarkten Großunternehmen werden<br />

ordnungsrechtliche Regulierungsinstrumente zurückgefahren; 2025 finden sich nur noch<br />

marktwirtschaftliche Instrumente wie Steuern, Abgaben und gezielte Investitionen. Umweltund<br />

Gesundheitsziele bleiben moderat. Das Interesse der Bevölkerung an Umwelt- und<br />

Klimapolitik ist gering. Probleme im Umwelt- und Gesundheitsbereich werden zwar wahrgenommen,<br />

aber daraus wird nur ein geringer Handlungsdruck abgeleitet.<br />

Durch die makroökonomischen Verhältnisse entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft mit<br />

einer schmalen, finanzkräftigen Oberschicht. Deren privater Verbrauch ist konsum- und<br />

genussorientiert.<br />

In räumlicher Hinsicht besteht eine Tendenz der Bevölkerung zur Migration in Ballungszentren.<br />

Es erfolgt eine Ansiedlung in verdichteten städtischen Strukturen.<br />

Struktur und Entwicklung der <strong>Versorgung</strong>smärkte<br />

Hinsichtlich der Infrastrukturen der Märkte überwiegen die Beharrungskräfte. Wegen mangelnder<br />

Förderung und Steuerung sind die technischen Fortschritte nur gering, sodass zentrale<br />

<strong>Versorgung</strong>sstrukturen gefestigt werden.<br />

Wegen der schwachen Wirtschaftsentwicklung bleiben Investitionen in neue, effiziente Geräte<br />

weitgehend aus. Die Dienstleistungsorientierung ist zwar hoch, die marktbeherrschenden<br />

Großunternehmen orientieren sich aber primär am Shareholder Value und entsprechen<br />

Kundenwünschen nur bei befriedigenden Umsätzen. Smart Building-Angebote und Rundum-<br />

Sorglos-Pakete finden sich für Bürogebäude und die finanzkräftige Oberschicht. Ihre Marktdurchdringung<br />

beträgt jeweils 10%. Demand Side Management kann sich als Dienstleistung<br />

bei neuen Haustechnikinstallationen und <strong>Versorgung</strong>sverträgen in geringem Maße etablieren<br />

(über 10% Marktdurchdringung). Die Nachfrage nach Strom und Gas bleibt konstant, da<br />

komfortbezogene Zuwächse bei der „upper dass" durch Kauf von neuen effizienten Endgeräten<br />

kompensiert werden. Im Wassersektor sinkt sie trotz Wellness-Anwendungen im Haus<br />

der Oberschicht auf Grund des ökonomischen Sparzwangs der breiten Masse.<br />

Der Anstieg der Verbraucherpreise ist höher (Strom und Gas 2,5%/a, Wasser 4%/a).<br />

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