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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil II Empirische Untersuchung: 3. Wertbaumanalyse<br />

tete eindeutige Entscheidung für ein Zukunftsszenario ist die Zielsetzung des vorliegenden<br />

Verfahrens, sondern vielmehr die sukzessive, über die verschiedenen Schritte des Prozesses<br />

immer konkreter werdende Bewertung von Chancen und Risiken expliziter Zukunftsoptionen.<br />

Um im gesamten Verfahren einen „black box"-Effekt und vor allem frühzeitige Positionskämpfe<br />

gesellschaftlicher Akteure zu vermeiden, werden die individuellen errechenbaren<br />

Präferenzfunktionen nicht in den Diskussionsprozess eingespeist. Vielmehr bilden alle in<br />

Schritt 1 bis 4 erarbeiteten Ergebnisse die Grundlage eines gemeinsamen Workshops. Damit<br />

gilt es, eine möglichst hohe Nachvollziehbarkeit in Bezug auf alle Verfahrensschritte zu erreichen.<br />

Auf der Basis der Experteneinschätzungen zu den Attributausprägungen der Szenarien<br />

werden zu allen Zielbereichen der Zielhierarchie das Für und Wider eines Zukunftspfades<br />

diskutiert. Auch Expertendissense sind Gegenstand der Diskussion. Vor diesem Hintergrund<br />

geht es vor allem um die Fragen: Wie schlagen sich als wichtig angesehene Ziele auf<br />

die Beurteilung der Zukunftsszenarien nieder? Welche Prioritäten werden gesetzt und wie<br />

werden sie begründet? Zu welchen Punkten sind sich die gesellschaftlichen Akteure weitgehend<br />

einig? Welcher der Zukunftspfade könnte eine Orientierung für die Zukunftsgestaltung<br />

bieten?<br />

3. Wertbaumanalyse<br />

Der erste und zweite Schritt des Verfahrens ist die Erstellung der Zielhierarchie. Die Erhebung<br />

der Zielvorstellungen, anhand derer die verschiedenen Zukunftsszenarien zu beurteilen<br />

sind, erfolgt anhand der Wertbaumanalyse. Im Folgenden sind der methodische Ansatz und<br />

die konkrete Umsetzung in der Untersuchung beschrieben. Auf der Basis der Erläuterung der<br />

Auswertung sind die Ergebnisse dargestellt.<br />

3.1 Durchführung<br />

3.1.1 Ansatz<br />

Die Wertbaumanalyse wurde als diskursive Methode zur Generierung und Strukturierung von<br />

Werten, Zielen bzw. Attributen von Keeney und Raiffa im Jahr 1976 in die Debatte eingeführt.<br />

Eine ausführliche Beschreibung findet sich z. B. bei von Winterfeldt & Edwards (1986).<br />

Werthierarchien werden nicht nach der subjektiven Wichtigkeit einzelner Werte, sondern<br />

nach dem Kriterium des Allgemeinheits- bzw. Abstraktionsgrades gebildet (Keeney, 1992b).<br />

Die nach der Strukturierung der Ziele erhaltene Hierarchie ist jedoch nicht dergestalt angelegt,<br />

dass ein Element der Zielhierarchie als Überkriterium für alle Elemente der darunter<br />

liegenden Zielebene fungieren muss, sondern jedes übergeordnete Ziel kann sich auf eine<br />

bestimmte Gruppe von Zielen unterer Ebenen beziehen (Saaty & Vargas, 2000). Die Elemente<br />

der verschiedenen Ebenen stehen jedoch in linearer Beziehung zueinander, d. h. Ziele<br />

der höheren Ebene können nicht von Zielen weiter unten liegender Ebenen dominiert werden<br />

(Saaty, 1990). Hinsichtlich der weiteren Nutzung der Zielhierarchien ist darauf hinzuweisen,<br />

dass diese nur in einem bestimmten Kontext, also bezüglich eines spezifischen Entscheidungs-<br />

bzw. Bewertungsproblems, gültig sind. Es können folglich keine Hierarchien in Bezug<br />

auf die generelle Bedeutung der aufgenommenen Werte gebildet werden (Brüggemann &<br />

Jungermann, 1996).<br />

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