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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil I Nachhaltigkeit – Konzepte und Instrumente: 2. Instrumente zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />

Merkmale<br />

Die Nutzen-Kosten-Analyse bewertet nur die wirtschaftliche Effizienz und ist nur auf monetär<br />

bestimmte Ziele hin ausgerichtet. Die NWA hingegen ermöglicht bei der Auswahl und Bewertung<br />

komplexer Projektalternativen auch solche Bewertungskriterien einzubeziehen, die<br />

subjektiv und nicht in Geldeinheiten ausdrückbar sind (wie z. B. technische, psychologische<br />

oder soziale Bewertungskriterien). Die gesuchten Nutzwerte stellen jeweils das Ergebnis<br />

einer ganzheitlichen Bewertung sämtlicher Zielerträge einer Alternative dar.<br />

Ein Nutzwert ist jedoch nicht direkt als Ertragsgröße zu verstehen, sondern kann nur unter<br />

Zuhilfenahme eines zuvor aufgestellten Zielsystems und der zugehörigen Präferenzen des<br />

Entscheidungsträgers interpretiert werden (Zangemeister, 1976; Klenner, 2002).<br />

Ziele bzw. Aufgaben<br />

Zweck der Nutzwertanalyse ist die Ordnung einer Menge von Alternativen bei Vorliegen einer<br />

Mehrfach-Zielsetzung entsprechend den Präferenzen des Entscheidungsträgers (Zangemeister,<br />

1976). Dazu werden Alternativen und Varianten verglichen und dabei herauszufinden<br />

versucht, wie groß der Wert einer bestimmten Maßnahme oder Projektalternative ist<br />

(Nutzwert).<br />

Einsatzgebiete<br />

Aufgrund der leicht verständlichen Vorgehensweise zur Berücksichtigung aller relevanten<br />

Bewertungskriterien erscheint die NWA für die Entscheidungsunterstützung ökologieorientierter<br />

Problemstellungen besonders geeignet. Insbesondere ist sie in der wasserwirtschaftlichen<br />

Praxis ein häufig angewandtes Planungs- und Bewertungsinstrument. Auch wird sie in<br />

Kombination mit einer Delphi-Befragung eingesetzt, in der die Bewertungen der Experten<br />

beispielsweise hinsichtlich ökologischer Wirkungen bestimmter Alternativen mittels der<br />

Nutzwertanalyse in ein Ranking gebracht werden (Böhm et al., 2002; Wilhelm, 1999).<br />

Aufbau<br />

Die Nutzwertanalyse lässt sich in die drei Phasen Konzeption, Bewertung und Ergebnisdarstellung<br />

unterteilen.<br />

In der „Konzeptionsphase" wird das Zielsystem bestimmt, welches qualitative und quantitative<br />

Ziele umfassen kann. Diese sind Grundlage für die Bestimmung von Bewertungskriterien,<br />

nach denen die zuvor erarbeiteten Alternativen bewertet werden sollen. Dabei ist darauf zu<br />

achten, dass die Ziele nicht an den Ergebnissen orientiert werden, sondern von ihnen unabhängig<br />

sind. Zur Erstellung des Zielsystems werden die Ziele nach sachlichen Aspekten in<br />

Gruppen zusammengefasst und in eine hierarchische Ordnung gebracht.<br />

In der „Bewertungsphase" werden zuerst die Bewertungskriterien nach der Reihenfolge ihrer<br />

Bedeutung sortiert und eine entsprechende Gewichtung zugewiesen. Die Gewichtung besitzt<br />

rein subjektiven Charakter. Darauf werden die in der Konzeptionsphase ausgesuchten Alternativen<br />

im Hinblick auf den Zielerfüllungsgrad je Kriterium (= Zielerträge) bewertet. Anschließend<br />

werden die Zielerträge in eine gemeinsame Dimension überführt.<br />

In der „Ergebnisphase" erfolgt die Bestimmung der Teilnutzwerte für die einzelnen Bewertungskriterien<br />

durch Multiplikation des Kriteriengewichts mit den normierten Zielerträgen.<br />

Darauf können die einzelnen Teilnutzwerte innerhalb einer Alternative zusammen addiert<br />

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