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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Teil I Nachhaltigkeit – Konzepte und Instrumente: 2. Instrumente zur Nachhaltigkeitsbewertung<br />

Merkmale<br />

Eine Besonderheit dieser Methode stellt die Heranziehung von Fach-Experten als Gruppe<br />

der Bewertenden dar. Die Formalisierung der Befragung mit Hilfe des Multiple-Choice-<br />

Aufbaus des Antwortkatalogs zu den einzelnen Fragestellungen und die Anonymität der<br />

Einzelantworten sind wesentliche Kennzeichen dieses Verfahrens.<br />

Weiteres Charakteristikum dieser Methodik ist, dass ein objektives Ergebnis durch mehrmalige<br />

„Fragerunden" angestrebt wird. Als Ergebnis einer Delphi-Befragung wird die demokratisch<br />

überwiegende Meinung als Gesamtmeinung der Experten akzeptiert (Hübner & Jahnes,<br />

1992).<br />

Ziele bzw. Aufgaben<br />

Ziel der Delphi-Studien ist es, einen fundierten Blick in die Zukunft zu werfen, um bestimmte<br />

Entwicklungen oder Folgen bereits gegenwärtig einschätzen zu können. Diese Informationen<br />

liefern die Basis, um evidente Fehlentwicklungen rechtzeitig zu bremsen oder dringend benötigte<br />

Innovationen schneller anzustoßen (Cuhls & Blind, 1999).<br />

Einsatzgebiete<br />

Typische Bereiche der Anwendung der Delphi-Methode sind z. B. die Bestimmung von Entwicklungsprognosen<br />

im Technologiebereich und die Abschätzung von ungenau bekannten<br />

Technikfolgen im Risikobereich. Als Prognosegegenstand eignen sich eher langfristige und<br />

komplex zu lösende Probleme. Unter der Bezeichnung Ideen-Delphi kann diese Methode<br />

auch zur Ideengenerierung oder Ideenbewertung durch Experten eingesetzt werden (Wilhelm,<br />

1999).<br />

Aufbau<br />

Das Delphi-Verfahren besteht aus zwei oder mehreren Befragungsrunden von ausgewählten<br />

Experten. Von einer Fachkommission erarbeitete Thesen (in der Regel zu Themen aus Wissenschaft<br />

und Technik) werden in Form eines standardisierten Fragebogens an die Experten<br />

verschickt. Diese müssen unabhängig voneinander und untereinander anonym ihre Stellungnahme<br />

bzw. Bewertung abgeben. Durch die Auswahl einer größeren Anzahl von Experten<br />

wird versucht, dem Einwand zu begegnen, dass aufgrund der engen Verzahnung großen<br />

Sachverstandes mit persönlichen Interessen eine objektive Aussage eines einzelnen Experten<br />

nicht möglich ist. Außerdem wird davon ausgegangen, dass bei einer großen Anzahl der<br />

Befragten die Wahrscheinlichkeit einer treffsicheren Prognose größer ist. Es werden des<br />

Weiteren bewusst keine Gruppen gebildet wie bei anderen Beteiligungsverfahren, um voreilige<br />

Stellungnahmen und gruppendynamische Einflüsse eines persönlichen Kontaktes auszuschalten.<br />

Nach Analyse und Bewertung der ersten Fragerunde durch die Koordinationsgruppe folgt<br />

mindestens noch eine zweite Befragung der ausgewählten Experten und gegebenenfalls<br />

noch weitere Runden, um unter dem Einfluss der Einschätzung anderer Fachkollegen eine<br />

erneute Urteilsbildung zu ermöglichen und zu einer homogenen Gruppenmeinung zu gelangen<br />

(Beckmann & Keck, 1999; Hübner & Jahnes, 1992).<br />

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