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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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Im vierten Schritt des Verfahrens erfolgte die Impact-Analyse. Es wurden 11 wissenschaftliche<br />

Experten beauftragt, die Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien durch die vier Szenarien<br />

einzuschätzen. Die unterschiedlichen Qualifikationen der Experten deckten alle Bereiche des<br />

Wertbaums und die vier Sektoren (Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation) ab. Grundlage<br />

für die Impact-Analyse war das AHP-Verfahren, das mit einer Unsicherheitsanalyse<br />

gekoppelt wurde. Anhand der AHP-Skala waren die Szenarien im Paarvergleich zu bewerten<br />

und darüber hinaus die jeweiligen Einschätzungen zu begründen sowie die Beurteilungs(un)sicherheit<br />

anzugeben.<br />

Die Experten konnten in den meisten Fällen keine quantitativen Einschätzungen der absoluten<br />

Höhe der Ausprägungen abgeben aufgrund der hohen Unsicherheit der Szenarien. Die<br />

AHP-Methode erlaubte aber Paarvergleiche zwischen den Szenarien anhand eines standardisierten<br />

Beurteilungsformates und – bei gleicher Rangfolge – die Aggregation der Einschätzungen<br />

mehrerer Experten für dasselbe Kriterium. Unterschiede zwischen Einschätzungen<br />

mehrerer Experten konnten anhand der Begründungen kategorisiert werden und ermöglichten<br />

so den systematischen Umgang mit Expertendissens.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass der Sektor Telekommunikation zwar als Enabler für z. B. virtuelle<br />

Kraftwerke und Demand Side Management wichtig ist, davon abgesehen aber in den<br />

Einschätzungen der Experten kaum Einfluss auf die Ausprägung der Nachhaltigkeitskriterien<br />

hat.<br />

Die Szenarien A und B werden bei der Mehrzahl der Kriterien besser eingeschätzt als C und<br />

D, jedoch hat insbesondere Szenario A auch Schwächen.<br />

Im Bereich „Umweltschutz" bestimmt der Sektor Strom und Gas durch den Energiemix und<br />

den Gesamtstromverbrauch die Kriterien „Minderung der CO 2-Emissionen", „Schonung von<br />

Rohstoffen" und (im Bereich „Gesundheitsschutz") „Schutz vor Luftimmissionen". Hier weist<br />

Szenario A eindeutige Stärken aus. Szenario B ist dahingehend etwas weniger positiv bewertet,<br />

während die Szenarien C und D schlecht abschneiden. Bei „Landschaftsschutz", „Artenschutz"<br />

und „Schonung von Flächen" zeigt Szenario A Schwächen wegen der dezentralen<br />

Siedlungsstruktur, ebenfalls beim „Materialverbrauch", der bei kleinen dezentralen Anlagen<br />

höher ist als bei großen zentralen. Bei diesen Kriterien liegt Szenario D vorn.<br />

Bei den Kriterien aus dem Bereich „<strong>Versorgung</strong>ssicherheit" wurden im Sektor Strom und Gas<br />

entweder nur geringe Unterschiede zwischen den Szenarien festgestellt, oder es gab Differenzen<br />

zwischen den Einschätzungen der Experten. So waren die Experten beispielsweise<br />

unterschiedlicher Auffassung darüber, ob die Kriterien „Sicherheit des Netzes", „Sicherheit<br />

der Anlagen", „Reversibilität innerhalb des <strong>Versorgung</strong>ssystems" und „technologische Diversität"<br />

besser durch kleine, dezentrale Anlagen und erneuerbare Energien oder durch große,<br />

zentrale Anlagen und konventionelle Energieträger zu erfüllen sind. Im Sektor Wasser ist in<br />

Szenario A bei starker Dezentralisierung die „Sicherheit des Netzes" positiv und die „Sicherheit<br />

der Anlagen" negativ, in Szenario C bei geringer Dezentralisierung ist es genau umgekehrt,<br />

in den Szenarien B und D sind beide Kriterien mäßig negativ eingeschätzt. Die „Unabhängigkeit<br />

von knappen Ressourcen" wird im Sektor Strom ebenfalls vom Energiemix bestimmt,<br />

im Sektor Wasser vom Einsatz dezentraler Anlagen, in beiden Sektoren wird Szenario<br />

A am besten und Szenario C am schlechtesten eingeschätzt.<br />

Im Bereich „wirtschaftliche Aspekte" wird die „Sicherung und Steigerung der Beschäftigung"<br />

nach Einschätzung der Experten von hohem Wirtschaftswachstum und vom Einsatz dezentraler<br />

Anlagen begünstigt. Entsprechend wird hier Szenario A am besten eingeschätzt, Sze-<br />

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