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netzgebundener Versorgung

Chancen und Risiken zukünftiger netzgebundener ... - JuSER

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2.2 Akteursunabhängige Verfahren<br />

Auswirkungen auf Natur, Gesellschaft und Wirtschaft zu betrachten, eine normative Wertsetzung<br />

darstellt. Eine weitere Anleitung zur Bewertung enthält die Produktlinienanalyse selbst<br />

nicht. Vielmehr wurde eine Bewertungsoffenheit postuliert, um damit den Bearbeiter und<br />

Benutzer einer PLA zu zwingen, sich über seine eigenen Bewertungskriterien und auch<br />

diejenigen seiner Opponenten klar zu werden, sie offen zu legen und sie damit auch für<br />

andere einsehbar zu machen.« (Weinbrenner, 1995).<br />

Bei detaillierter Durchführung stellt die Produktlinienanalyse die gleichen Anforderungen an<br />

Umfang und Qualität ökologisch relevanter Daten wie die Ökobilanz, zusätzlich werden noch<br />

Daten für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Sektor benötigt. Wie zu erwarten, ist<br />

eine Quantifizierung der gesellschaftlichen Aspekte schwierig. So wurden in der „Produktlinienanalyse<br />

Waschen und Waschmittel" als Analyse-Tools eingesetzt: »Ökobilanzen, Lebenszykluskostenrechnung,<br />

statische 6 Erhebungen (Zeitverbrauch der Haushalte), qualitative<br />

Beschreibung sozialer Aspekte ("Fact Finding Report"); Risk Assessment von niederen<br />

Waschtemperaturen« (Öko-lnstitut, 2004).<br />

Die Produktlinienanalyse ist multikriteriell und im Unterschied zur Ökobilanz auch multidimensional.<br />

Eine multi-sektorale Bewertung ist im Konzept der Methode nicht vorgesehen,<br />

die sinngemäße Anwendung der Methode auf mehrere Sektoren ist aber prinzipiell möglich.<br />

Durch die Integration der Bewertung ist eine Gesamtbeurteilung möglich, dabei können auch<br />

akteursabhängige Verfahren eingesetzt werden.<br />

Die Produktlinienanalyse ist nicht so strikt definiert wie die Ökobilanz. Sie beschreibt eher<br />

eine Vorgehensweise als eine eindeutige Methode. Je nach ihrer konkreten Ausgestaltung<br />

können unterschiedliche Merkmale besonderes Gewicht bekommen: Wird der Schwerpunkt<br />

auf eine detaillierte Ökobilanz gelegt, dann treten die Merkmale einer Ökobilanz hervor (hoher<br />

Bedarf an validen Daten); wird der Schwerpunkt auf den Bewertungsprozess gelegt,<br />

dann können auch unsichere und qualitative Größen einbezogen werden.<br />

Eine Übertragung der Vorgehensweise auf die Bewertung von Zukunftsoptionen ist möglich,<br />

man verlässt dabei aber die ursprüngliche Intention der Produktlinienanalyse, insbesondere<br />

die Anknüpfung an die Bedürfnisfrage. Außerdem muss man dann auf detaillierte Ökobilanzen<br />

verzichten und die Ausprägung der Bewertungskriterien auf andere Weise ermitteln.<br />

Die folgende Tabelle fasst zusammen, inwieweit die Methode die Anforderungen erfüllt.<br />

6 (sic) Sollte vermutlich „statistische" lauten.<br />

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