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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 2<br />

130<br />

„The person with a strong stand in a highly involving issue may judge an communication<br />

as within his own camp or against it, despite familiarity with the nuance of opinion held<br />

by those whose views are opposite to his. Thus unless stimulus arrangements and the<br />

task compel him to discriminate the delicately shaded differences of opinion, he lumps<br />

them into a single category or into a few categories at the pole opposite his own position“<br />

(Sherif & Hovland 1961:194).<br />

Hovlands Involvement kann selbst wieder kontinuierlich oder binär beschrieben<br />

werden. Es lässt sich mit den sog. Anwendungsbedingungen in Vergleichstheorien<br />

gleichsetzen, bspw. mit der in Tessers Self-Evaluation-Maintenance Theorie<br />

angenommenen Variable der ,Relevanz eines Merkmals X für die Selbstdefinition´.<br />

Wird die Relevanzvariable binär vereinfacht (hier nur zu +/o), lässt sich eine mit<br />

der POX-Schreibweise vergleichbare Multiplikationsaussage gewinnen. Ob<br />

kontinuierliche Dimensionen oder Kategorien angenommen werden, ist für die<br />

Effektmodellierung eher unerheblich.<br />

Vielleicht ist die Unterscheidung aber mitverantwortlich<br />

dafür, dass Konsistenztheorien<br />

häufiger für die assimilative Perspektivenregulation,<br />

Vergleichstheorien hingegen zur Vorhersage<br />

von Akzentuierung mit dem Ziel von<br />

Kategoriendistinktheit als ,zuständig‘ betrachtet<br />

werden. Auch Heider selbst hatte Neid <strong>und</strong><br />

Eifersucht als ,seemingly exception‘ kategorisiert:<br />

P[x]<br />

P[Px]<br />

P O<br />

-<br />

Abb. 2_42: Konsistenz- <strong>und</strong><br />

Vergleichstheorie<br />

„If o owns x (oUx) and p likes x (pLx), p~Lo<br />

may often follow. This exception can be derived from the fact that ownership is a onemany<br />

relation. A person can own many things but each thing can, ordinarily, be owned<br />

only by one person. Therefore „o owns x“ excludes „p ows x“ or oUx implies p~Ux.<br />

Since pLx may tend toward pUx, conflict is introduced“ (Heider 1946:109).<br />

Die ,Einer-Vieles-Relation‘ als reality-constraint. Abbildung 2_42 versucht eine<br />

bildliche Darstellung des gemeinsamen Hintergr<strong>und</strong>s von Balance- <strong>und</strong><br />

Vergleichs-Theorien: mit dem Distinktheitsziel setzen Vergleichstheorien eine<br />

negative Einheitsrelation: Entweder ich, oder O! Auf die in der Konfliktpsychologie<br />

wichtige Variable der „Wahrnehmung eines Nullsummenspiels“<br />

(Rüttinger 1980 2) <strong>und</strong> ihrer Auflösung im log-rolling (z.B. L. Thompson 1990)<br />

kann hier nur hingewiesen werden. Eine Integration von Balance <strong>und</strong><br />

Austauschgerechtigkeit über gerichtete <strong>und</strong> skalierte Kanten liefert Allessio<br />

(1990), Kap. 3.4 kommt auf diesen Punkt zurück.<br />

Also ist die Multiplikationsannahme auch den Vergleichstheorien implizit.<br />

Da sich ein Interaktionseffekt nach dem Allgemeinen Linearen Modell der<br />

Statistik zu den Haupteffekten seiner Bestandteile additiv (<strong>und</strong> damit<br />

orthogonal) verhält, lässt sich der multiplikative Term nicht auf die bisherigen<br />

X<br />

P[O[x]]<br />

P[Ox]

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