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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 5<br />

metaperspektivische Antizipationen nicht üblich. Die Abschnitte dieses Kapitels<br />

stellen relevante publizierte Studien <strong>und</strong> drei eigene zusammen. Wird die übliche<br />

Präsentation von K<strong>und</strong>enbefragungsergebnissen durch einen Vergleich mit den<br />

im Unternehmen vorherrschenden (metaperspektivisch erhobenen) Überzeugungen<br />

ergänzt, sollte ein Entwicklungsanstoß verpflichtend werden (vgl. Kap.<br />

4.3), <strong>und</strong> die reflexive Identität der Organisation, ihr ,Bewusstsein von<br />

Bedeutung‘, gefördert werden können.<br />

Ziele <strong>und</strong> Ergebnisse der sozialperspektivischen Imagepositionierung auf<br />

Unternehmensebene lassen sich (ebenso wie diejenigen aus der Upward- <strong>und</strong><br />

360°- Führungskräftebewertung, Kap. 4.2) aufteilen in eine bloße Selbstüberschätzungsdiagnostik<br />

gegenüber einer Aufdeckung inhaltlich-systematischer<br />

Perspektivendiskrepanzen, wie sie in den mehrdimensionalen Räumen der<br />

Werte- <strong>und</strong> Effektivitätskriterien erkennbar werden können. Kap. 5.1 bleibt auf<br />

die Selbstüberschätzungsdiagnostik begrenzt. Die in Abschnitt 5.2 <strong>und</strong> 5.3<br />

vorgestellten Studien gehen mittels der in Kapitel 3 <strong>und</strong> 4.2.1 eingeführten<br />

Wertesemantik inhaltlich-mehrdimensional vor.<br />

5.1.1 Pionierstudien zur Leistungsbewertung:<br />

Wie realistisch ist das Unternehmensselbstbild?<br />

Marketing ist „the hole business seen from the<br />

point of view of its final result, that is, from the<br />

customer´s point of view” (Drucker 1954:39,<br />

z.n. Deshpandé et al. 1993:28).<br />

Die Versuche, Selbstbeurteilungen des Unternehmens mit den von den K<strong>und</strong>en<br />

empfangenen Fremdbildern zu kontrastieren, reichen etwa so weit zurück, wie<br />

die Ausarbeitung der perspektivischen Beziehungsdiagnostik in der sozialpsychologischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung (Kap. 4.1.1), denn auch die marktpsychologische<br />

Image-Forschung wurde in den 1960ger Jahren entwickelt1 .<br />

Anbieter treffen Entscheidungen über das Marketing für ihre Produkte <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen mit Hilfe von Vorstellungen über K<strong>und</strong>enbedürfnisse <strong>und</strong> der<br />

bei der K<strong>und</strong>schaft vermuteten Wahrnehmung des Angebots. K<strong>und</strong>enbefragungen<br />

der Marktforschung erlauben den Anbietern die Überprüfung ihrer<br />

Vermutungen; A[K[A]] ≅ K[A]? Erst die sozialperspektivische Imagepositionierung,<br />

die K<strong>und</strong>ensicht <strong>und</strong> Anbietervermutung vergleicht, kann diese<br />

Validierungsfunktion der Marktforschung wieder zur Wirkung bringen. In der<br />

Pionierzeit der Imageforschung wurde nämlich noch mit dem Perspektivenvergleich<br />

experimentiert.<br />

1 Um ihre Einführung in die deutsche Psychologie hat sich besonders Bernt Spiegel (1961)<br />

verdient gemacht. Spiegels Marktmodell stand auch Pate für den Begriff der Sozialperspektivischen<br />

Imagepositionierung (Fassheber et al. 1995).<br />

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