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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 5<br />

geteilten Überzeugungen erfüllt 17 , kann somit um die Aufwertung des Anbieters<br />

durch seine eigene K<strong>und</strong>en KA (,mere ownership effect‘, s.a. Kap.6) bereinigt<br />

werden. Interessant wird dabei, ob die korrelativ über mehrere Targetbetriebe<br />

bestimmbare Übereinstimmung von Anbieter- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>ensicht sowie die<br />

Akkuratheit der vom Anbieter bei den K<strong>und</strong>en vermuteten Positionierung sich<br />

für eigene K<strong>und</strong>en, denen des Wettbewerbers gegenüber, unterscheidet. Nach<br />

dem sozialen Erklärungstyp, der Kommunikation(sdefizite) für das Veridikalitätsaussmaß<br />

(mit-) verantwortlich macht, müssten Übereinstimmungs- <strong>und</strong><br />

Akkuratheitskorrelationen eines Anbieters mit seinen eigenen K<strong>und</strong>en höher<br />

ausfallen als mit den K<strong>und</strong>en des Wettbewerbers (<strong>und</strong> der paritätisch aus beiden<br />

gemittelten ,allgemeinen K<strong>und</strong>ensicht‘).<br />

Zusätzlich erlaubt die in Studie XIIIc realisierte Befragung der Wettbewerber<br />

innerhalb jedes Teilmarktes (Warenart) ein, wenn auch unvollständiges, so doch<br />

triadisches Interaktionsschema mit Anbieter, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Wettbewerber<br />

aufzubauen (Abb. 5_16). Halten K<strong>und</strong>en mit ihrem Anbieter gemeinsames<br />

Wissen über einen Wettbewerber vor ihm zurück, so sollte das vom<br />

Wettbewerber antizipierte K<strong>und</strong>enimage eines Anbieters mit dem von diesem<br />

Anbieter empfangenen <strong>und</strong> von deren K<strong>und</strong>en gesendeten Urteil besser<br />

korrespondieren als mit dem seiner eigenen K<strong>und</strong>en: r(W[K[A]],KW[A]) ><br />

r(W[K[A]],KA[A]) <strong>und</strong> r(W[K[A]],KW[A]) > r(A[K[A]],KW[A]).<br />

In Abb. 5_16 sind die in den drei Studien jeweils erfragten perspektivischen<br />

Kognitionen analog dem Dyadischen Interaktionsschema (Abb. 4_6) für beide<br />

Wertekreise, den der Leistungen an die K<strong>und</strong>en (Abb. 5_15) <strong>und</strong> den der<br />

Organisationskultur (Abb. 4_17) zusammengestellt. Auch für den Customer-<br />

Perceived-Value wurden in Studie XIIIa <strong>und</strong> XIIIc Antizipationen der Anbieter<br />

erhoben.<br />

17 Exkurs zum marktpsychologischen Imagebegriff: der häufig von Trommsdorff übernommenen<br />

Definition von Images als mehrdimensionalen oder ganzheitlichen Vorstellungen von Marken oder<br />

Unternehmen wird hier nicht gefolgt. Auch Einstellungen können mehrdimensional<br />

konzipiert werden (z.B. Hovlands Dreikomponentenmodell). Hier wird eine Unterscheidung<br />

der Begriffsintensionen von ,Einstellung‘ <strong>und</strong> ,Image‘ (die Extension hingegen kann<br />

equivalent sein) verwendet, die auf den Sprachgebrauch rekurriert: Images werden dem Target<br />

der Bewertung attribuiert: „eine Marke oder ein Anbieter X hat ein Image“; Einstellung<br />

hingegen der bewertenden Person: „Person P hat eine Einstellung“. Nach Kelleys<br />

Kovariationsmodell wird der gleiche Sachverhalt P[x] bei Fokus auf die differentielle Varianz<br />

(Idiosynkrasie, niedriger Konsens) der Person P i (Einstellung) <strong>und</strong> bei hohem Konsens dem<br />

Objekt X j (Image) zugeschrieben. Das wichtigste Definitionsmerkmal von Images ist somit ihr<br />

Status als sozial geteilte Überzeugung. In Kap. 1.2 wurde ausführlich diskutiert, dass diese<br />

,überindividuellen Repräsentationen‘ in der Psychologie nominalistisch aufgefasst werden.<br />

Zweitens werden sie aus externer Perspektive des Forschers als geteilt erkannt P 1[x] = Pn[x].<br />

Verhaltenswirksam werden sie aber erst, wenn sie auch iP-geteilt sind, also als in der internen<br />

Perspektive der Person(en) geteilt gelten P[x]=P[O[x]] <strong>und</strong> P[O[P[x]] usw.<br />

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