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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

Feedback die Aufmerksamkeit auf die erste Hauptdiagonale (Human Relations<br />

versus Rational Goal) legen. Zwar war der eP-Konsens der untersuchten<br />

Mitarbeiter hier nicht höher, die Beobachtbarkeitshypothese scheint für die<br />

untersuchte Stichprobe in den Metaperspektiven der Führungskräfte als<br />

implizite Theorie vorhanden. In einem auf mehrere Rollensegmente ausgeweiteten<br />

360°-Verfahren wird hier eine systematischere Prüfung möglich.<br />

In den bisher realisierten Upward-Beurteilung in Studie X konnten nur<br />

wenige der Annahmen untersucht werden, die eine Positionsspezifität von<br />

wahrgenommenem Führungsverhalten, Urteilerinterpretationen in Fremdbildern,<br />

Übereinstimmungs- <strong>und</strong> Akkuratheitskorrelationen behaupten. Manager<br />

arbeiten in multiplen Rollensegmenten. Interessant werden Gegenüberstellungen<br />

von direkter <strong>und</strong> metaperspektivischer Sicht, wenn Partner verschiedener<br />

Rollensegmente am Verfahren beteiligt sind. Neben dem 360°-Feedback für<br />

Führungskräfte ist hier auch an die organisationspsychologische Schnittstellenanalyse (wie<br />

sie z.B. Ladwig 2000 – allerdings wieder nur direktperspektivisch – durchgeführt<br />

hat) <strong>und</strong> an marktpsychologische Vertriebswege-, Zulieferer- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enzufriedenheitsanalysen<br />

zu denken. Auch hier sind die Entscheidungsträger im<br />

Alltag auf ihre Vermutungen über ihre Wirkung bei anderen angewiesen.<br />

Die metaperspektivische Antizipation<br />

als Entwicklungstreatment im strategischen Management<br />

Das strategische Management antizipiert, wie andere Verantwortungsträger,<br />

Wirkungen <strong>und</strong> Nebenfolgen ihrer Entscheidungen. Zur Überprüfung der<br />

erreichten Wirkung werden Kennzahlen erhoben, die in zunehmendem Ausmaß<br />

auch aus Fremdbeurteilungen bestehen (müssen). Ebenso wie die Führungskräfte<br />

holen sich Personalabteilungen Feedback in Mitarbeiterbefragungen ein,<br />

Unternehmen erheben ,empfangene Fremdbilder‘ von K<strong>und</strong>en, Geldgeber<br />

beziehen diese in ihre Kreditentscheidungen ein, politische Entscheidungsträger<br />

geben Mitglieder- oder Bevölkerungsumfragen in Auftrag. Die Vertikale von<br />

Abb. 4_71 gliedert solche Beurteilungsverfahren nach der Ebene des<br />

wirtschaftspsychologischen Gegenstands.<br />

Abb. 4_71: Erweiterungwirtschaftspsychologischer<br />

Urteilsverfahren um<br />

die metaperspektivische<br />

Antizipation<br />

der empfangen<br />

Fremdbilder<br />

361

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