05.10.2013 Aufrufe

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn eine Perspektivendiskrepanz<br />

einen psychischen Konflikt verursacht,<br />

beispielsweise ein Konsistenzmotiv<br />

aktiviert, werden externe<br />

oder interne Prozesse zur Konfliktreduktion<br />

in Gang gesetzt. Der<br />

motivationale Konstrukt-Typ, zu<br />

dem neben temporären Motivationen<br />

<strong>und</strong> Zielen generalisierte<br />

Motive, Einstellungen <strong>und</strong> Werthaltungen<br />

gehören, wird daher in<br />

die Mitte der Skizze platziert. Er-<br />

exit exit<br />

P[x] ° P[O[x]]<br />

Abb.2_44: Selbstregulation als interne <strong>und</strong> externe<br />

TOTE-Einheit (G.A. Miller et al. 1960:27f).<br />

Kapitel 2<br />

wartungskonträres Verhalten oder Perspektivendiskrepanzen lenken aber auch<br />

Aufmerksamkeit, setzen Attributionen in Gang oder aktivieren Wissensbestanteile<br />

(daher haben die Bögen in Abb. 2_43 mehrere Endungen). Die<br />

selektive Aktivierung von – meist konfirmatorischen – Wissensbestandteilen<br />

hinsichtlich Target <strong>und</strong> Vergleichsstandard, die den Ausgang des ,similarity<br />

testing‘ oder ,dissimilarity testing‘ im zweiten Schritt bestimmen sollen, nachdem<br />

in einem ersten Schritt ein holistischer Ähnlichkeits-Check als Schalter zwischen<br />

diesen beiden Strategien entschied, ist Kernstück der Assimilations-Kontrast-<br />

Theorie Mussweilers (in press). Die interne Perspektivendiskrepanz-Regulation<br />

könnte so modelliert werden, die ,holistische Ähnlichkeitswahrnehmung‘ liefert<br />

die Heider-Relation P-O, sie setzt den konfirmierenden (oder balancierenden)<br />

TOTE-Prozess, in Gang. 72<br />

Um die Komplexität weiterhin gering zu halten, die vielfältigen kognitiven <strong>und</strong><br />

die sozialen Erklärungen der Assimilations- <strong>und</strong> Akzentuierungs-Bef<strong>und</strong>e aber<br />

aufnehmen zu können, müssen nun Informationsquellen <strong>und</strong> Wissensspeicher<br />

zugefügt werden, in <strong>und</strong> aus denen Information oder Wissensbestandteile zugänglich<br />

werden können. Mindestens drei davon werden für notwendig gehalten: die<br />

temporär aktivierten Wissensanteile, die chronisch zugänglichen <strong>und</strong> die hier so<br />

genannten externalen, außerhalb der Person bestehenden <strong>und</strong> von ihr erreichbaren<br />

Informationskonstellationen, die insbesondere für die Modellierung der sozialen<br />

Erklärungen wichtig sind. Über die Art der Wissensrepräsentation wurde bisher<br />

wenig referiert. Die in kognitiven Erklärungen angenommenen Zugänglichkeitsprozesse<br />

basieren auf Annahmen zur Gedächtnisspeicherung semantischer <strong>und</strong><br />

episodischer, aber teilweise auch analoger Information, in Kap. 1.3 wurden auch<br />

72 Mussweiler (in press) argumentiert bspw. mit dem überraschenden Assimilationsbef<strong>und</strong> in<br />

einem typischen Kontrast-Design, ausgelöst nur durch das Detail eines gleichen Geburtstags<br />

von Target <strong>und</strong> Standard. Heider kommt im Literaturverzeichnis Mussweilers (wie generell in<br />

solchen zum Paradigma des Sozialen Vergleichs, s.o.) nicht vor.<br />

operate<br />

test<br />

Ziel<br />

operate<br />

133

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!