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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 5<br />

personalisierteren Leistungen 31 ; bei den K<strong>und</strong>en existiert eine solche Korrelation<br />

der Achsen jedoch nicht.<br />

Insgesamt sind die allgemeinpsychologischenAkkuratheitskorrelationen<br />

auf dem in<br />

Studie XIIIc analysierten Wochenmarkt<br />

gering; den Aussagen<br />

der befragten Anbieter<br />

lässt sich entnehmen, dass sie<br />

sich (bisher) wenig für die<br />

Leistungen ihrer Mitanbieter<br />

interessiert haben (sondern für<br />

die Erhöhung der Gesamtbesucherzahlen).<br />

Diese<br />

Abb. 5_40: Allgemeinpsychologische Perspektivenkorrelation<br />

über die je zwei bis drei Anbieter einer Warenart, innerhalb der<br />

Positionierungen jedes Anbieters, aggregiert für 16 Anbieter in<br />

Studie XIIIc; (|r|≥.20; N°m=39;df=23)<br />

Haltung erinnert an die von<br />

Urbany et al. (2000) nachgewiesene<br />

Unterschätzung des<br />

sogenannten In-Store Search<br />

(K<strong>und</strong>en suchen nach Sonderleistungen<br />

im gewohnten La-<br />

den; vgl. Kap. 5.1.3, dem Laden entspricht hier der Ort des Marktes). Wenn sich<br />

das Akkuratheitsdefizit in Studie XIIIc auf die bei den Händlern ausgeprägte<br />

Identifikation mit dem Wochenmarkt als Gesamtunternehmen zurückführen<br />

ließe, die eine Kategorisierung der Mitanbieter als Wettbewerber (bisher)<br />

verhindert, könnte dies auf andere Wochenmärkte oder sogar andere<br />

Händlergemeinschaften generalisierbar sein.<br />

Auch wenn die empirische Basis für diese Deutung noch schwach ist, geben<br />

spezifischere Ergebnisse von Studie XIIIc Anlass zu einer weiter reichenden<br />

Interpretation: Die Anbieter-Wettbewerber-Diskrepanz aus Abb. 5_23 <strong>und</strong> Abb.<br />

5_32 kann generell als eine von Anbietern <strong>und</strong> ihren K<strong>und</strong>en geteilte Illusion bewertet<br />

werden: Anbieter überschätzen ihre Beziehungsorientierung (positives soziales<br />

Selbst), K<strong>und</strong>en überschätzen die Beziehungsorientierung „ihres“ Anbieters<br />

(positive Symbolische Selbstergänzung), beide nehmen iP-Konsens an. Auch<br />

wenn der eP-Konsens zwischen ihnen auf Pseudokontingenz zurückgeht (nur<br />

interne Perspektivendiskrepanz-Regulation, Kap. 2.3 <strong>und</strong> Kap. 2.4.1), können sie<br />

sich in ihren Urteilen kommunikativ bekräftigen (externe Perspektivendiskrepanz-Validierung).<br />

Abb. 5_41 zeigt hierzu ein mit Abb. 5_33 aus Studie<br />

XIIIa vergleichbares Beispiel aus Studie XIIIc: Anbieter ,E‘ sieht sich als<br />

31 Wer glaubt, personalisierter als die Wettbewerber zu sein, erhält von den eigenen K<strong>und</strong>en auch das<br />

übliche Lob besonderer Beziehungsorientierung: r( A[K[x]] personalisiert, K[x] relational ) = +.40! Hier ist<br />

die Bedeutungsaushandlung auch mit den eigenen K<strong>und</strong>en noch nicht gelungen.<br />

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