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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

Erwartungskonform nimmt Rtyp-13 vom ersten zum zweiten Messzeitpunkt zu<br />

(über die jeweiligen sechs Spalten aus Tab. 4_2: von 47% auf 54%). Ebenfalls<br />

erwartungskonform ist er in intrapersonellen Diskrepanzdreiecken häufiger als<br />

in interpersonellen (jedenfalls auf der Sympathie-Dimension: 59% zu 45% <strong>und</strong><br />

auf der Zielorientierungsdimension: 54% zu 45%), seine Häufung im<br />

interpersonelle Diskrepanzdreieck auf der Einfluss-Dimension (immerhin 50%)<br />

deutet bereits auf bessere Akkuratheit (<strong>und</strong> Selbst-Fremd-Übereinstimmung) in<br />

der Einflusswahrnehmung hin (s. Kap. 4.1.3).<br />

Der intrapersonelle Rtyp-12 wird allgemein als Selbstaufwertung, der interpersonelle<br />

Rtyp-12 als Selbstüberschätzung interpretiert, interpersonell bildet er<br />

zusammen mit Rtyp-9 den Diskrepanztyp des False Consensus (Abb. 1_5 u.<br />

Kap. 2.1). Unabhängig vom Messzeitpunkt kommt nun auch er auf der Einfluss-<br />

Dimension häufiger als auf der von Sympathie <strong>und</strong> Zielorientierung vor (12% zu<br />

6%) <strong>und</strong> im intrapersonellen Diskrepanzdreieck – zumindest in Sympathie <strong>und</strong><br />

Zielorientierung – seltener als im interpersonellen (auf den genannten Dimensionen<br />

gilt 4% zu 9%, für Einfluss jedoch 12% zu 11%). Auf der Einflussdimension<br />

ist somit neben Perspektivenkonkordanz (Rtyp-13) sowohl Selbstüberschätzung<br />

als auch Selbstaufwertung gängig. Auf den Dimensionen Sympathie<br />

<strong>und</strong> Zielorientierung ist Selbstaufwertung bei den untersuchten studentischen<br />

Gruppenmitgliedern selten (gegenüber Rtyp-12 ist die Selbstabwertung in<br />

Rtyp-9 mit 17% viel häufiger vertreten).<br />

Auf der Einfluss-Dimension, sowohl im intra- als auch im interpersonellen<br />

Diskrepanzdreieck kommt aber auch der Rtyp-11, das Gefühl, von anderen überschätzt<br />

zu werden, mit immerhin 5% vor (auf den beiden anderen Dimensionen<br />

nur je 1%). Hingegen ist der Gegenspieler zu Rtyp-11, das in Rtyp-8 abgebildete<br />

Gefühl, unterschätzt zu werden, eine Spezifität der Erstmessung auf der<br />

Sympathie-Dimension (11%, sonst im Mittel 2%).<br />

Da die mit Rtyp-10 verb<strong>und</strong>ene Selbstabwertung in Rtyp-4 <strong>und</strong> Rtyp-5 vom<br />

ersten zum zweiten Messzeitpunkt abnimmt (von zusammen 4% auf 1%, Rtyp-5<br />

kommt zum zweiten Messzeitpunkt in der Stichprobe der dort immerhin 2206<br />

Diskrepanzdreiecke überhaupt nicht mehr vor!), geht die zu Beginn der<br />

Gruppenarbeit zu konstatierende Verunsicherung im Laufe der Gruppenentwicklung<br />

zurück (zum Anstieg der SYMLOG-Lokationen über die Zeit der<br />

Gruppenentwicklung vgl. Fassheber & Krohn 1990 <strong>und</strong> Kordowski 1998).<br />

Fazit:<br />

Der Blick auf die Richtungstypenverteilung sollte u.a. erlauben, abzuschätzen,<br />

wie (un-)typisch die im Team der Studie IXd’ vorgef<strong>und</strong>en Diskrepanzen sind.<br />

Das Auftreten von intrapersonellen Rtypen-12, -6 <strong>und</strong> -11 auf der Einflussdimension<br />

erleichtert die Verfahrens-Durchführbarkeit, da von solchen Personen<br />

eine Erwiderung nur der Selbstöffnung des Teamleiters eher zu erwarten ist<br />

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