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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 6<br />

Tab. 6_1: UV ,Beziehungsbetonung’ (in den Klammern) <strong>und</strong> UV ,PÜ-Delegation’ (kursiver Zusatz) in den nichteuphemischen<br />

experimentellen Vignetten von Studie XIV.<br />

Sie vermissen die Flexibilität, die die Bahn ihnen immer geboten hat? Einfach den nächsten Zug<br />

nehmen können, weil ihr Termin doch länger gedauert hat, als geplant? Die Bahn ist (wir sind) ein<br />

Wirtschaftsunternehmen <strong>und</strong> hat sich (<strong>und</strong> müssen uns) der unternehmerischen Realität zu ( )<br />

stellten. Da gibt es wirtschaftliche Grenzen. Die (Unsere) bewährte Flexibilität ist teuer für die Bahn<br />

(für uns). Sie muss (Wir müssen) die Preise an den Kosten kalkulieren, wenn sie sich (wir uns) als<br />

fähiger Wettbewerber am Markt positionieren will (wollen). Sonst besteht die Gefahr, dass sie (wir)<br />

wieder ein Kostgänger des Staates wird (werden). Um die notwendige Kapitalmarktfähigkeit zu<br />

erreichen, muss die Bahn (müssen wir) im Jahr um fünf Prozent effizienter werden. Entscheidend<br />

dafür ist die bessere Auslastung der (unserer) Züge. Statt bisher 40% sollen (wollen wir) 2010 r<strong>und</strong><br />

60% der Plätze bei Fernverbindungen besetzt sein (haben).<br />

Versetzen Sie sich in die Lage der Bahn (in unsere Lage). Was täten Sie?<br />

Die bevölkerungsheterogene Stichprobe umfasst 359 Personen (N=40-47 pro<br />

Bedingung), 177 Personen verteilen sich auf die vier Vignetten in Tab. 6_1.<br />

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass euphemistische Kommunikation („... volle<br />

Flexibilität ... Frühbucher-Vorteile ...“) involvierte K<strong>und</strong>en verärgert (sinkende<br />

Akzeptanzkurve in Ab. 6_6 rechts). Perspektivenübernahme-Delegation, die<br />

wohl nur begleitend zur Konflikttransparenz eingesetzt werden kann („...wirtschaftliche<br />

Grenzen ... – Was täten Sie ?“), zeigt eine kurvilineare Wirkung (Abb.<br />

6_6): bei moderat involvierten K<strong>und</strong>en wird der PÜ-Apell durchaus als Angebot<br />

zur Ko-Konstruktion der Situationsinterpretation akzeptiert <strong>und</strong> honoriert<br />

(etwas deutlicher, wenn er mit Beziehungsbetonung kombiniert wird), hochinvolvierte<br />

K<strong>und</strong>en aber lehnen den Apell ab, sie zeigen Kontrast <strong>und</strong> ,Bumerang‘.<br />

Abb. 6_6: Ergebnis von Pilotstudie XIV zur Akzeptanz von Perspektivenübernahme-Delegation im Vergleich zu<br />

anderen PR-Strategien (Beispiel Konflikt ,Preisreform der Bahn´).<br />

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