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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

Ob sich im Koeffizienten von r=.38 eine jeweils partnerspezifische Perspektivenübernahmekompetenz<br />

der Führungskräfte zeigt, oder ob von ihnen (nur)<br />

das rollensystematische generelle Mitarbeiterurteil antizipiert wurde (eben<br />

Cronbachs stereotype-accuracy), lässt sich in einer Mehrebenen-Betrachtung klären.<br />

In Abb. 4_59 wird außen die durchschnittliche persönliche Profilkorrelation der<br />

drei Perspektiven auf jede Führungskraft abgebildet, innen die durch Reliabilitätsgewinn<br />

höheren Korrelationen der Durchschnittsprofile (für Ludorfs<br />

Downward-Urteile, 1998, war eine solche Durchschnittsprofil-Korrelation in<br />

Abb. 4_46 berechnet worden): Obwohl die Durchschnittsprofile für Metaperspektive<br />

<strong>und</strong> empfangenes Fremdbild erwartungsgemäß höher korrelieren als die<br />

individuellen (.69 > .38; Abb. 4_58 mitte & rechts, Abb. 4_59 links), trägt die<br />

Vermutung eines möglichst prototypischen Metaperspektive-Profils ebenso<br />

wenig zu dessen Akkuratheit bei wie der Empfang eines möglich prototypischen<br />

Fremdbildprofils (gebogene Pfeile mit .0 in Abb. 4_59) 64 . Zweitens zeigt sich die<br />

individuellen Akkuratheitskorrelation .38 auch größer als die Korrelation der<br />

persönlichen Metaperspektive mit dem durchschnittlichen Mitarbeiterprofil .32:<br />

Die Führungskräfte verfügen über partnerspezifische Perspektivenübernahmekompetenz!<br />

Ein Prädiktor der allgemeinpsychologischen persönlichen Akkuratheitskorrelation<br />

könnte in der Streuung des Metaperspektivenprofils liegen (r=+.26<br />

p=.10): Wer meint, von seinen Mitarbeitern recht profiliert wahrgenommen zu<br />

werden, hat – obwohl die Profilierung als Streuungskoeffizient in den Nenner<br />

der Korrelationsformel eingeht – damit eher recht. Die Varianz über die 8<br />

Rollen bedarf, auch nach der Diskussion um vorsichtige Metaperspektiven in<br />

Kap. 2.2.2 <strong>und</strong> zu Abb. 4_51 näherer Betrachtung, da sie in pfadanalytischen<br />

Auswertungsmethoden nicht selten zur Entscheidung über die Kausalitätsrichtung<br />

herangezogen wird (vgl. Diskussion in Kap. 4.1.1 <strong>und</strong> 4.1.3). Erkennbar<br />

ist sie z.B. in den als Feedback-Präsentation auf der Skalen-Ebene beliebten<br />

Spinnen- Profilen (z.B. Quinn 1988; Gerpott 2000:213). Abb. 4_60 zeigt als<br />

Beispiel die Ergebnisse einer einzelnen Führungskraft, die durch negative<br />

Profilkorrelation von Selbstbild <strong>und</strong> empfangenem Fremdbild auffällt (r= -.63).<br />

64 r[ r( FKi[MA[FKi]], ∅FK[MA[FK]]), r(FKi[MA[FKi]], MA[FKi]) ]= -.09 <strong>und</strong> r[ r(MA[FKi],∅<br />

MA[FK]), r(FKi[MA[FKi]], MA[FKi]) ]= -.02; es lässt sich sogar für Metaperspektiven, die<br />

„nur konventionelle“ Profile anzeigen, eine tendenziell schlechtere persönliche Akkuratheit<br />

feststellen: r[ r(FKi[MA[FKi]],∅MA[FK]), r(FKi[MA[FKi]],MA[FKi]) ]= -.15 <strong>und</strong> r[<br />

r(FKi[MA[FKi]], ∅FK[FK]), r(FKi[MA[FKi]],MA[FKi]) ]= -.12. Auf Ebene der Profilkorrelationen<br />

wissen die Führungskräfte über ihre spezifische Wirkung bei ihren Mitarbeitern.<br />

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