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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 3<br />

Zur Illustration von Akzentuierung wurden die Selbstbilder im Werteraum 8 einer<br />

Clusteranalyse unterzogen (Ward, Abb. 3_10 oben) <strong>und</strong> für die (arbiträren, hier<br />

je vier) Cluster die beiden Perspektiven gegenübergestellt. Da für die nicht an<br />

der Clusteranalyse beteiligte Metaperspektive eine Regression zur Mitte zu<br />

berücksichtigen ist, zeigt Abb. 3_10 in der mittleren Zeile die ,bildliche‘ Vorhersage<br />

zum False Dissensus mit der Gegenvorhersage des False Consensus (die<br />

statistische bleibt die der Korrelation).<br />

Das Ergebnis der Studie Va (Abb. 3_10 unten links) fällt nicht ganz eindeutig<br />

aus: Auf der Universalismusachse schätzen weniger selbstbestimmungsorientierte<br />

Mitglieder (aus den beiden kleineren Clustern, je N=10) die Seminarteilnehmenden<br />

um so universalistischer ein, je selbstbezogener sie sich selbst lokalisieren (), <strong>und</strong><br />

um so selbstbezogener, je universalistischer sie selber sind (). Das Muster der<br />

beiden größeren Cluster der Selbstbestimmungs- () <strong>und</strong> Toleranzorientierten<br />

(grau) aber ist mit einer Regression-zur-Mitte Deutung noch vereinbar. Daher<br />

resultieren keine negativen Korrelationen. In Studie Vb sind die Ergebnisse<br />

eindeutig: die Mitglieder aller vier Cluster verlagern das Vermutete Gruppenideal<br />

jeweils von sich selbst weg über den Mittelwert des faktischen Gruppenideals<br />

hinaus, die negative Perspektivenkorrelation zeigt den False Dissensus (Abb. 3_10<br />

unten rechts). In Studie Vc, deren Cluster-Ergebnisse denen von Va ähneln (nur<br />

das relativ prosoziale Cluster überschätzt den Hedonismus der Gesamtgruppe),<br />

ergeben sich wieder Nullkorrelationen (r=.01 <strong>und</strong> .04).<br />

Allerdings sollten die in Abschnitt 2.1.2 diskutierten methodischen Punkte<br />

auch hier bedacht werden: Wird vielleicht einfach nur deshalb in der Literatur so<br />

selten über (korrelativen) False Dissensus berichtet, weil negative Korrelationen<br />

von eigener Position <strong>und</strong> vermuteter Mehrheitsmeinung durch faktischen<br />

Konsens (<strong>und</strong> Akkuratheit) überlagert sind (vgl. das Drei-Variablen-Problem in<br />

Abb. 2_6)? Können die sog. allgemeinpsychologischen, intrapersonell über die<br />

Items berechneten, hier deutlich positiven Profilkorrelationen (in Studie Va:<br />

r(P*[x],P[O*[x]])=+.48; in Vb: r=+.29 <strong>und</strong> in Vc: r=+.41), die der je ähnlichen<br />

Lokation im Kreis links unten entsprechen, wegen dem hohen faktischen Konsens<br />

(r(P*[x],∅P*[x])=+.68, r=+.67 <strong>und</strong> r=+.62) bei beachtlicher Akkuratheit<br />

(r(P[O*[x]],∅P*[x])=+.61, r=+.48 <strong>und</strong> r=+.59) mit den in Tab. 2_2 zusammengestellten<br />

Auswertungen vielleicht zu negativen umgewandelt werden? Kruegers<br />

Ansatz produziert negative Scheinkorrelationen. In der Auswertung nach De la<br />

Haye wird die positive Profilkorrelation des wahrgenommenen Konsens durch<br />

8 Erstsemester-Studierende liegen in dem aus einer bevölkerungsheterogenen Stichprobe gewonnenen<br />

Kreis (Abb. 3_9) eher links, sie sind erwartungsgemäß weniger traditionell orientiert.<br />

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