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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 6<br />

verschieden sein, dass sich eine übergeordnete Kategorie, eine universale<br />

Rationalität nicht mehr konstruieren lässt:<br />

„... tolerance may be conceptualized as the perceived c a t e g o r i c a l d i s p a r i t y<br />

of ingroup and outgroup, so there is n o i n c l u s i o n of the groups“ (Mummendey<br />

& Wenzel 1999:169, Hvh. ms). 1<br />

Kapitel 1.2 begann damit, den Platz der Metaperspektive in der Definition von<br />

Normen <strong>und</strong> Soziale Repräsentationen auszuarbeiten. Persönliche <strong>und</strong> sozial<br />

geteilte Anspruchsniveaus kam in allen Kapitel vor (Evaluatoren, Werte,<br />

Rollenerwartungen, Management-Ziele, die Ordnungsethik des Markts). Welchen<br />

Platz haben sie in den in Kap. 2.3 entwickelten Skizzen? Um darzustellen,<br />

dass die Erwartung des Generalisierten Anderen Meads, das deutsche „man<br />

(macht das so!)“, eine gemäß Ross <strong>und</strong> gemäß Mummendey zuvor vermutlich<br />

assimilierte metaperspektivisch repräsentierte Gruppenmeinung (Abb. 2_34), zu<br />

einem Axiom (griechisch axios: ,würdig, wert‘, „von allen anerkannt <strong>und</strong> von<br />

niemandem angezweifelt ... geschätzt“ Kluge 1989:52), zur Hofstätterschen<br />

Selbstverständlichkeit, zur präskriptiven Norm wird, die dann veröffentlichte<br />

von privaten Meinungen divergieren lassen kann, die vor allem aber auch den<br />

Vergleichstandard für die Bewertung einer anderen Person oder Fremdgruppe<br />

bildet, ist das Gr<strong>und</strong>modell in Abb. 2_45 um eine dritte Repräsentation zu<br />

erweitern. In Ross Erklärung des f<strong>und</strong>amentalen Attributionsfehlers (des<br />

correspondence bias, der Actor-Observer-Attributionsdifferenz; inklusive<br />

Mobbing schwarzer Schafe nur innerhalb der Ingroup Marques & Paez 1994,<br />

z.n. Mummendey & Wenzel 1999:163) <strong>und</strong> in Mummendeys Erklärung von<br />

Intergruppenkonflikten werden der beobachtete Aktor oder die Outgroup nur<br />

deshalb so kritisch akzentuiert (sein Verhalten dispositional erklärt <strong>und</strong> er<br />

abgewertet, zurechtgewiesen, ausgestoßen, bzw. die Outgroup homogenisiert,<br />

polarisiert, diskriminiert <strong>und</strong> evtl. mit dem politischen Mittel der Gewalt<br />

besiegt), weil er oder weil sie in P[Oex] bzw. P[Oe[x]] von der (repräsentierten)<br />

Mehrheit oder übergeordneten Kategorie P[Oe+1[x]] abweichen, die eben zuvor<br />

an die Selbstrepräsentation oder Ingroupnorm Pe[x] assimiliert worden waren<br />

(Kap. 2.1.3 <strong>und</strong> 2.2.1, Abb. 2_34).<br />

Während eine dispositionale Attribution des Verhaltens anderer als Wahrnehmungsakzentuierung<br />

ohne Multiplikation auszukommen scheint, falls zuvor<br />

das Diskriminationsziel gesetzt wurde (Abb. 2_42) <strong>und</strong> in der untersuchten<br />

Population die normative Valenz der Bewertungsdimensionen mit aus externer Perspektive<br />

1 Zuvor heißt es: „an outgroup´s difference will be measured by the norms of the inclusive<br />

category w h e n there is a salient inclusion of ingroup and outgroup, that is, when ingroup<br />

and outgroup s h a r e a n e v a l u a t i v e b a c k g r o u n d. For both groups, then, the<br />

s a m e n o r m s should apply which, however, are ethnocentrically construed. It can be derived<br />

that when no such inclusion is perceived, but the outgroup is instead regarded as f u n -<br />

d a m e n t a l l y different, then there is n o s h a r e d n o r m a t i v e s y s t e m, and the<br />

outgroup´s difference will not be considered a norm violation ... “ (a.a.O.:168f Hvh. ms).<br />

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