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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

gleich wahrgenommen (Abb. 4_22 links), aber man traut sich selbst einen<br />

belastungsfreieren Umgang damit als den Kollegen zu (Abb. 4_22 rechts,<br />

Messwiederholungsfaktor Perspektive F(1,11)=16,4 p=.002, Rollenpaar <strong>und</strong><br />

Interaktion je F(3,9).30).<br />

kommt als Dillemma vor: häufig<br />

282<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

,5<br />

Innovator-<br />

-Coordinator<br />

Broker-<br />

-Monitor<br />

Producer-<br />

-Facilitator<br />

Director-<br />

-Mentor<br />

kommt sie als Dilemma vor, belastet sie<br />

2,5<br />

2,0<br />

1,5<br />

1,0<br />

,5<br />

Innovator-<br />

-Coordinator<br />

Broker-<br />

-Monitor<br />

Producer-<br />

-Facilitator<br />

Director-<br />

-Mentor<br />

eigene Sicht<br />

bei Kollegen<br />

vermutet<br />

Abb. 4_22: Häufigkeits- <strong>und</strong> Belastungsempfinden für die vier Rollen-Paare mit Metaperspektive. (Studie Xa,<br />

N=12 Top-Manager, Ratingskala: 0=nie/nicht, 4=fast immer/sehr stark, Abb. 4_20)<br />

Der Glaube an eine gute, im sozialen Vergleich bessere Belastungsresistenz<br />

(Better-than-Average, Kontrollillusion <strong>und</strong> Third-Person-Effekt vgl. Kap. 2.2<br />

<strong>und</strong> 2.4) könnte für höhere Führungskräfte typisch sein: Effizienzerwartungen<br />

sind nach Neuberger Kernbestandteile der Führungsideologie. Das Management<br />

(managen von lat. manus Hand, ,bewerkstelligen‘, Kluge 1989:458) kann sich<br />

kaum Reflexionen leisten, viele seiner Aufgaben (insbesondere die des producers,<br />

vgl. Abb. 4_19) sind ist für die Zone hinter dem Rubikon eingerichtet<br />

(Kap. 2.4.1, situative Faktoren der ,positive illusions‘, Taylor & Gollwitzer 1995).<br />

Häufigkeit Belastung<br />

.50<br />

.19 .28<br />

∅<br />

.65<br />

.12 .26<br />

∅<br />

Abb. 4_23: Profilkorrelationen über<br />

vier Rollenpaare. Links Selbstaussage<br />

<strong>und</strong> bei den Kollegen vermutete<br />

Häufigkeitswahrnehmung, mit der sie<br />

den Rollenbipol als Dilemma<br />

empfinden. Rechts perspektivendifferenzierte<br />

Belastung (N=12 Top-<br />

Manager, Studie Xa)<br />

Andererseits haben die Ergebnisse aus Zufriedenheitsbefragungen<br />

gezeigt, dass auch wenig priviligierte<br />

Personen sich selbst als robuster <strong>und</strong> zufriedener<br />

empfinden (Kap. 2.4.1), auch Mitarbeiter<br />

ohne Führungsverantwortung ihren Kollegen<br />

weniger Belastungsresistenz zutrauen (Kap. 2.4.2).<br />

Ist die Annahme von Rollenkonflikten somit vielleicht<br />

selbst nur ein Third-Person-Effekt, die akademische<br />

Rede von Dilemmata eine „pathetic<br />

fallacy“ (Deutsch 1960, z.n. Brickmann et al.<br />

1978:926; vgl. Kap. 2.4.1)? Oder leugnen die<br />

Manager von Studie Xa (Fischer 1993, Tab. 2_4)?<br />

Besonders akkurat in der antizipierten Reihenfolge<br />

des Belastungsrisikos der vier Rollenkonflikte für

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