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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 5<br />

in Studie XII eher PR-orientierte <strong>und</strong> hier doch auch effizienzbezogene<br />

Semantik verantwortlich, oder haben sich in den drei Jahren zwischen beiden<br />

Erhebungen der K<strong>und</strong>enstamm des Anbieters oder die wirtschaftlichgesellschaftliche<br />

Norm verändert? Die aktuellen AX-K<strong>und</strong>en (umsatzstark <strong>und</strong><br />

vorhersehbar; es werden die Weiterverkäufer sein), sind ebenso marktorientiert<br />

wie die Vertriebler des Anbieters, <strong>und</strong> halten den Anbieter für eher formal.<br />

In der Rückmeldung hat die Selbstakzentuierung des Anbieters in Studie<br />

XIIIb <strong>und</strong> besonders die seiner Führungskräfte eine Rolle gespielt. Dabei sollte<br />

aber nicht vergessen werden, dass wieder keine Vermuteten Selbstbilder erhoben<br />

worden waren: die K<strong>und</strong>en könnten durchaus gewusst haben, dass der Anbieter<br />

seine Organisationskultur als flexibilitätsoptimiert empfindet.<br />

Die in diesem Abschnitt referierten Bef<strong>und</strong>e blieben mit den Themen des<br />

Value-Fit <strong>und</strong> der Selbst-Fremd-Akzentuierung auf der Ebene von direkten<br />

Perspektiven. Die nächsten Abschnitte berichten über die Veridikalität der<br />

Metaperspektiven: dabei wird wieder zwischen den rein evaluativen abhängigen<br />

Variablen <strong>und</strong> der Wertepositionierung, sowie zwischen mehreren Ebenen der<br />

Perspektivitätskompetenz unterschieden.<br />

5.3.4 Zur Akkuratheit der evaluativen Anbieter-Metaperspektive <strong>und</strong> der<br />

Preis-Leistungs-Positionierung<br />

Die Interpretation von Perspektivendiskrepanzen in Wertekreisen wird<br />

erleichtert, wenn zuvor das Ausmaß der Anbieter-Selbstüberschätzung festgestellt<br />

wurde. Abbildung 5_23 zeigt in ihren ,Zeilen‘ eine Zusammenstellung<br />

der hierzu erhobenen abhängigen Variablen (dem Customer-Perceived-Value<br />

<strong>und</strong> den Gesamtwerten aus den unipolar operationalisierten Wertekreisen) <strong>und</strong><br />

in ihren ,Spalten‘ die verschiedenen Studien. Während die Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enberater des Finanzdienstleisters aus Studie VIII die Zufriedenheit ihrer<br />

K<strong>und</strong>en nicht überschätzt haben (Abb. 5_23 rechts oben), zeigen die meisten<br />

Bef<strong>und</strong>e eine höhere vermutete als von den K<strong>und</strong>en empfangene Bewertung.<br />

Wo zusätzlich ein Selbstbild angegeben werden konnte (Abb. 5_23 mittlere <strong>und</strong><br />

untere Zeile), finden sich für die durchschnittlichen Images oft interpersonelle<br />

Diskrepanzdreiecke des Richtungstyps RTyp_1 (vgl. Abb. 4_1): so bei<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> Geschäftsführern des Anbieters aus Studie XIIIa <strong>und</strong> auch<br />

denen der Anbieter aus Studie XIIIc. Dem Anbieter aus Studie XIIIb wird der<br />

RTyp_12, A[A]_≈_A[K[A]]_>_K[A], zugesprochen (wobei das Konfidenzintervall<br />

des Fremdbilds von hier nur 18 K<strong>und</strong>enurteile die Anbieterperspektiven noch<br />

erreicht). Da Mitarbeiter mit hohem K<strong>und</strong>enkontakt (aus Vertrieb <strong>und</strong><br />

Führungskreis) akkurater sind <strong>und</strong> insbesondere die Metaperspektive erniedrigen<br />

(F(1,34)=3.39 p=.08), aber AX-K<strong>und</strong>en weniger hohe Zufriedenheiten äußern<br />

(R= -.07 bis -.39), wird diese Diagnose beibehalten.<br />

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