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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 6<br />

4.2.2.2) ein zu arbiträrer Umgang mit ihm kritisieren. Der Balken im eigenen<br />

Auge steht in der Fußnote zu Abb. 4_32.<br />

Die Wirkung Sozialer Erwünschtheit, die häufig zur Kritik an der Forschung<br />

mit Fragebogen herangezogen wird, hat mit diesem nicht nur mehr methodischen<br />

Problem der <strong>Sozialperspektivität</strong> direkt zu tun. Soziale Erwünschtheit wird<br />

üblicherweise als Argument zur Trivialisierung von Übereinstimmungsbef<strong>und</strong>en<br />

verwendet (z.B. der ,+++&+++‘-Muster, vgl. Kap. 4.1.1 <strong>und</strong> Kap. 5.3); gleiche<br />

Antworten müssen nicht dasselbe bedeuten. ,Soziale‘ Erwünschtheit kann aber<br />

auch zur Vergrößerung von interpersonellen Diskrepanzen beitragen, „nämlich<br />

wenn die Diskrepanz in der Einschätzung der gesellschaftlichen Werte durch die<br />

Partner liegt“ (Wurm 1972:590). Die „Einschätzung der gesellschaftlichen<br />

Werte“, wurde in Kap. 1.2 als Metaperspektive der Form P[O*[x]] mit Meads<br />

Generalisierten Anderen, dem ,man...!‘ identifiziert <strong>und</strong> in Kap. 3 analysiert.<br />

Ansprüche an die Organisation <strong>und</strong> an das Führungsverhalten, sowie die<br />

Bedeutungsfacetten der K<strong>und</strong>enorientierung (Wertekreise in Kap. 4.2 <strong>und</strong> 5.3)<br />

führten zur inhaltlichen Adaptation. Ein Bericht über sozialperspektivische<br />

Preis-Leistungs-Positionierung (Kap. 5.3.4) konnte verdeutlichen, wie die Bedeutung<br />

von Wertungen wie „hat attraktive Preise“ zwischen unterschiedlichen<br />

Branchen variiert (billig ist nicht immer gut) 12 . Die Interpretation von Bezeichnungen<br />

ist wie die einer Situation mit genau derjenigen ,Pe[x] ° P[Oe+1[x]] ° P[Oe[x]]‘ -<br />

Repräsentation in Abb. 6_1 zu identifizieren, die Ross’ Vermutete Mehrheitsmeinung<br />

mit ihrer Auswirkung im F<strong>und</strong>amentalen Attributionsfehler, Mummendeys<br />

Prototyp der übergeordneten Kategorie mit seinen Auswirkungen auf die<br />

Outgroup-Abwertung <strong>und</strong> Hofstätters Selbstverständlichkeiten abbildet. Das<br />

sogenannte Abstraktheitskontinuum in Abb. 3_1 kann zu einem Kreis<br />

geschlossen werden.<br />

Hofstätter hatte den Zusammenhang wie folgt beschrieben:<br />

„Die Homogenität einer Menschengruppe findet ihren unmittelbarsten Ausdruck in der<br />

Verwendung eines Systems von Selbstverständlichkeiten. Nur unter dieser Voraussetzung<br />

besteht allerdings auch eine hinreichende Gewähr dafür, daß a u s g l e i c h e n<br />

E r f a h r u n g e n g l e i c h e Sc h l ü s s e g e z o g e n w e r d e n, <strong>und</strong> das was einem<br />

Mitglied der Gruppe als ,vernünftig‘ erscheint, auch von der Gesamtgruppe so bewertet<br />

werden wird. Die Missverständnisse zwischen verschiedenen Gruppen lassen sich aber<br />

leicht auf die Formel reduzieren, dass die Rationalität jeder dieser Gruppen auf teilweise<br />

verschiedenen Prämissen beruht“ (Hofstätter 19735:58, Hvh. org).<br />

Die vernünftigen Interpretationen, „die zur Beschreibung von Sachverhalten<br />

verwendeten Kategorien“ (a.a.O:461) orientieren sich am Bezugssystem, an den<br />

aus der Ingroup ,gewohnten‘ Erfahrungen mit entsprechender Assimilations-<br />

12 <strong>und</strong> dass diese Bedeutungsunterschiede in externer Perspektive über die Methode der<br />

Ipsatierung wohl praktikabel zu erschließen sind<br />

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