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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 5<br />

Für ihre eigene Dissertation verglich Pathak K<strong>und</strong>enurteile über Warenhäuser<br />

wieder explizit mit Metaperspektiven, mit „management´s >anticipated<<br />

images“ (Pathak et al. 1975:21).<br />

„The correspondence between the consumers´s actual image and the store management´s<br />

perception of what it is, … , provides an indication of management´s <strong>und</strong>erstanding of<br />

consumer´s view and a yardstick for assessing ... zones of prospective executive-consumer<br />

disagreement” (Pathak et al. 1975:21).<br />

65 Manager aus vier Handelsgeschäften beurteilen ihren eigenen Laden aus<br />

Perspektive der K<strong>und</strong>schaft, die 178 befragten K<strong>und</strong>Innen beurteilen alle vier<br />

Geschäfte. Die jeweils 30 bipolaren Items wurden zu vier Dimensionswerten<br />

zusammengefasst, die Daten selbst nicht dokumentiert. Die Autoren berichten:<br />

„The ratings for all the comparisons indicate that management consistently rates it´s<br />

store higher than do it´s customers“ (Pathak et al. 1975:24).<br />

Als Hinweis auf durch Inakkuratheit verursachte Mängel („zones of prospective ...<br />

disagreement“ s.o.) werten die Autoren, dass Manager der beiden Läden mit<br />

höherem sozioökonomischem Status nur in drei der acht Vergleiche signifikante<br />

Selbstüberschätzung zeigen, die der beiden Läden mit niedrigerem Status aber in<br />

sieben von acht. Sind im hochwertigen Handel tätige Manager vorsichtiger? Oder<br />

die K<strong>und</strong>en milder <strong>und</strong> gegenüber den Discountern kritischer? Oder unterschied<br />

sich mit dem Status der Läden auch die Stichprobengröße für die Signifikanztests?<br />

Im Rahmen ihrer Methodik kommt Pathak mit Isaakson <strong>und</strong> McClure &<br />

Ryan dann zu einer motivationalen Erklärung, die bei ihr, ähnlich wie in einem<br />

Teil der 360°-Literatur (Kap. 4.2) <strong>und</strong> der von Taylor abgelehnten Aufnahme<br />

der positive illusions in die Persönlichkeitspsychologie (Kap. 2.4.1), eine<br />

differentielle Komponente enthält:<br />

„In the light of the fact that optimism is a basic trait of retailers, the more tenable hypothesis<br />

may be that retail managers … are more, and not less, biased towards their<br />

own store” (Pathak et al. 1975:27).<br />

Die Feststellung von Selbstüberschätzungen ist nicht nur zum Ziel der<br />

perspektivischen Führungskräfte-Entwicklungsverfahren geworden (Kap. 4.2),<br />

sie bleibt auch Diagnose-Ziel <strong>und</strong> wichtigster Bef<strong>und</strong> aktuellerer Perspektivenvergleichs-Studien,<br />

von denen im Folgenden drei neuere referiert werden.<br />

Die Software im Customer Relationship Management<br />

Paulin et al. (2000a) geben ein Beispiel für die Leistungsselbstüberschätzung von<br />

Banken. Interviewt wurden diejenigen 91 Firmenk<strong>und</strong>en einer französichen<br />

Grossbank, von denen in Kap. 3.4 unter dem Aspekt des Value-Fit bereits<br />

berichtet wurde (Abb. 3_24, Paulin et al. 2000b).<br />

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