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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 2<br />

sens in der allgemeinpsychologischen Auswertung analoge Akquieszenz in der<br />

differentiellen hingewiesen; der Differenzansatz von Krueger, der Partialkorrelationsansatz<br />

von De la Haye sowie der in Abb. 2_8 vorgeschlagenen Varianzzerlegungsansatz<br />

lassen sich zur Auswertung des vermuteten Konsens auch in der<br />

differentiellen Betrachtung verwenden (Tab. 2_2).<br />

Der in den Abbildungen 2_8 – 2_10 gegebene Formulierungsvorschlag für<br />

die Angabe der Ergebnisse hat zudem den Vorteil, dass die Prozentzahlen sich<br />

immer nur auf die Varianz der Metaperspektive beziehen, <strong>und</strong> ihnen nicht, wie<br />

im Falle von Korrelationsquadraten, wie Abb. 2_7 demonstrierte, je andere Varianzanteile<br />

als Vereinigungsmenge zugr<strong>und</strong>e liegen. Didaktisch günstig scheint<br />

daher die Darstellung in Abb. 2_10.<br />

Bei jeweils positiven<br />

Zusammenhängen lassen<br />

sich die Varianzanteile aus<br />

der differentiellen Auswertung<br />

für jedes Item <strong>und</strong><br />

aus der allgemeinpsychologischen<br />

Auswertung für<br />

jede Person gewinnen, sodass<br />

im ersten Fall allgemeinpsychologische<br />

<strong>und</strong><br />

im zweiten differentielle<br />

Analysen (wie die in Abb.<br />

2_26, Sa & Stanovich<br />

2001) angeschlossen wer-<br />

den können 21. Eine entsprechende Auswertung zu Studie II zeigt Abb. 2_17.<br />

Nachdem es somit Dawes kritischer Analyse <strong>und</strong> der damit angestoßenen<br />

methodischen Diskussion nicht gelungen ist, den Bef<strong>und</strong> des Vermuteten Consensus<br />

als insgesamt akkurat auszuweisen, sondern sowohl studentische Versuchspersonen<br />

bei der niedrigsten Parameterschätzung (Krueger & Zeiger 1993),<br />

21 Die vier Prozentanteile der Metaperspektiven-Varianz sind natürlich auch wieder miteinander<br />

negativ korreliert, sie müssen sich ja zu H<strong>und</strong>ert ergänzen. Die gleiche Freiheitsgrade-<br />

Reduktion muss aber bei den anderen Vorschlägen ebenso bedacht werden. Bspw. wurden in<br />

der Arbeitsgruppe von Stanovich die aus der allgemeinpsychologischen Auswertung für jede<br />

Person erhaltenen assumed consensus <strong>und</strong> accuracy Korrelationen über die Personen korreliert<br />

<strong>und</strong> deren positiver Zusammenhang dann im Sinne Hochs interpretiert als „rather than<br />

hampering predictive accuracy, projection facilitate accuracy“ (Sa & Stanovich 2001:285). Verdeckt<br />

wird, dass – hinter diesen beiden stehend – der Korrelation zwischen persönlicher Meinung<br />

<strong>und</strong> Gruppenprofil (dem ep-Konsens) wohl die eigentliche kausale Wirkung zukommt.<br />

Auch über die 45 Personen aus Studie II korrelieren zwar das assumed consensus r() <strong>und</strong><br />

das accuracy r() -Maß zu r=.20, beide mit dem faktischen Konsens r() aber zu .45 <strong>und</strong><br />

.60; sodass zwischen dem vermuteten Konsens <strong>und</strong> der Accuracy eine Partialkorrelation von -<br />

.10 verbleibt: Projection may hamper accuracy! Krueger (1998:196) berichtet jedoch Daten, in<br />

denen die Konsensus-Korrelation mit der Accuracy-Korrelation am höchsten korreliert, sodass<br />

er eine positive Partialkorrelation erhält.<br />

46<br />

Allgemeinpsych. Differentielle<br />

Varianz Varianz<br />

48%<br />

22% 27%<br />

2%<br />

53%<br />

26% 21%<br />

0<br />

Abb. 2_10: Ergebnis der Varianzzerlegungsmethode für die im<br />

eigenen Dezernat vermutete Meinung in Studie II.<br />

( persönliche Meinung, -allgemeinpsych. Varianz: über die<br />

Personen gemittelte Meinung = Dezernatsprofil. -differentielle<br />

Varianz: für die Person über die Items gemittelte Meinung = Aquieszenz).<br />

Die Größe der Symbole zeigt die jew. Gesamtvarianz<br />

im ordinalen Vergleich.

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