05.10.2013 Aufrufe

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 3<br />

Wachstumsbedürfnis (Präferenz von Entscheidungsfreiheit & Selbstverantwortung,<br />

Innovation, Einfallsreichtum <strong>und</strong> Veränderung, Toleranz & Offenheit)<br />

<strong>und</strong> den Gr<strong>und</strong>sätzen des Unternehmens, welche als von Tradition <strong>und</strong> Sicherheitswerten<br />

geprägt beschrieben werden. Das Ergebnis ähnelt dem von Quinn<br />

& Spreitzer (1991 z.n. Vandenberghe & Peiro 1999:570). Wichtig für die betriebliche<br />

Diagnose ist damit zunächst, dass sich Mitarbeiter oder Vorgesetzte im<br />

Schnitt hier nicht über mangelnde Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft <strong>und</strong><br />

Zusammengehörigkeit beklagen (wie es bspw. Finegan 2000 fand). Im prosozialen<br />

Miteinander wurde dem Unternehmen aus Studie VI eine wertvolle<br />

Ressource bescheinigt.<br />

Die generelle Diskrepanz auf der Offenheits-Traditionssache, die hypothesenkonform<br />

durch leicht negative Akzentuierungskorrelation von Idealselbst<br />

<strong>und</strong> wahrgenommenem Unternehmensideal begleitet wird (r= -.03 Belegschaft,<br />

r= -.13 Führungskräfte, das negative Korrelationsvorzeichen war Inhalt von<br />

Studienserie V), ist insofern relevant, als das Wachstumsbedürfnis im oben<br />

genannten Job-Characteristics-Modell von Hackman & Oldham die Moderatorvariable<br />

für die Wirkung von Arbeitsmerkmalen wie Autonomie, Feedback <strong>und</strong><br />

Bedeutungshaltigkeit auf intrinsische Motivation, Verantwortungsübernahme<br />

<strong>und</strong> Zufriedenheit ist: sowohl den Führungskräften als auch den Mitarbeitern<br />

der Belegschaft dürfte nach diesen Ergebnissen mehr Selbstverantwortung<br />

zugebilligt werden können. Nur (aber immerhin doch) 14% der Befragten präferieren<br />

die Traditionsseite des Wertekreises in ihren persönlichen Werthaltungen<br />

stärker, als sie diese beim Betrieb wahrnehmen.<br />

Während sich Mitarbeiter <strong>und</strong> Führungskräfte im untersuchten Unternehmen<br />

nur im Ausmaß der in den persönlichen Werthaltungen präferierten<br />

Selbstbestimmung unterscheiden (F(1,705)=23,4, für die orthogonale Dimension<br />

sowie für die wahrgenommenen Unternehmensgr<strong>und</strong>sätze gilt p>.10), zeigt<br />

die in die Varianzanalyse eingeführte Kovariate der Gesamtzufriedenheit (Mittel<br />

über die in Kap. 2.4.2 beschriebenen acht bereichsspezifischen Zufriedenheiten<br />

in direkter Perspektive) Korrelationen mit der wahrgenommenen Traditionalität<br />

des Betriebes (F(1,705)=98,5 eta 2=.12) <strong>und</strong>, dazu komplementär, mit der<br />

Ablehnung von Tradition in den persönlichen Werthaltung (F=28,6 eta 2=.04).<br />

Abbildung 3_13 illustriert, dass die Diskrepanz persönlicher Werte <strong>und</strong> betrieblicher<br />

Gr<strong>und</strong>sätze für die Traditionsdimension mit der Gesamtzufriedenheit<br />

korreliert (Betragsdifferenz r= -.37, N=737), eine Kovarianzanalyse ergibt, dass<br />

diese Korrelation maßgeblich durch das Ausmaß der wahrgenommenen Traditionspräferenz<br />

des Betriebs erzeugt wird, die Person-Variable aber zusätzlich<br />

komplementäre Prädiktion erhält. Die zweifache Abfrage scheint befriedigend<br />

gerechtfertigt: die Akzentuierung liefert Varianzaufklärung.<br />

186

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!