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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

erwünscht <strong>und</strong> welche als beobachtbar generalisieren? Warr & Bourne (2000)<br />

haben die Erwünschtheit der 36 Skalen des ,Perspectives of Manangement-<br />

Competencies‘ Instruments durch Vorgesetzte <strong>und</strong> Führungskraft selbst beurteilen<br />

lassen („importance for sucess in the job“ a.a.O.:325) 41 . In Kompetenzen, die<br />

Führungskräfte wichtig finden, überschätzten sie sich gegenüber ihren Mitarbeitern<br />

(r=.4 mit Effektgrößen-d über die Skalen), da die Unterschiede zu Vorgesetztem-<br />

<strong>und</strong> Peer-Urteil unkorreliert bleiben, liegt wohl weniger eine Selbstüberschätzung<br />

als vielmehr eine strengere Upward-Beurteilung vor. Werden<br />

Mitarbeiter die gleichen – oder aber gerade die übrigen Kompetenz-Skalen<br />

besonders wichtig nehmen?<br />

Pennys Rekurs auf die Komplexitätstheorie von Jacques wurde oben<br />

gennannt; vorherzusagen, welche Verhaltensinhalte mit der Höhe der Hierarchiestufe<br />

der Urteilerperson ordinal kovariieren <strong>und</strong> welches Vorzeichen die<br />

Kovariation jeweils erhält, gelang ihm <strong>und</strong>, wie er berichtet, auch den diskutierenden<br />

Feedback-Teams nicht. Immerhin haben sie es versucht. Da Penny für<br />

Perspektivenunterschiede immerhin gleichzeitig partnerkontingente Verhaltensunterschiede<br />

<strong>und</strong> mit der Urteilerrolle kovariierende Interpretationsunterschiede<br />

kennt (vgl. unten), steht eine ganze Reihe von Wirkhypothesen zur Verfügung.<br />

Weiterhin aber fehlt ein Inhaltsmodell.<br />

Unten wird versucht, diejenigen Items, für die Penny (2001) signifikante<br />

Unterschiede fand, dem Inhaltsmodell des Quinnschen Führungsrollen-Kreises<br />

(Abb. 4_19) zuzuordnen. Vielleicht erübrigt sich dann sein ex-post Verfahren,<br />

solche Items, deren Mittelwertsunterschiede der formalen Hierarchie folgen (VG<br />

> Selbstbild & Peer > MA), der Komplexitätstheorie <strong>und</strong> damit rollenspezifischen<br />

Interpretationsunterschieden der Urteiler, <strong>und</strong> alle davon abweichenden<br />

Mittelwertsfolgen tatsächlichen Verhaltensunterschieden der Targets im Sinne<br />

einer situativen Führung zuzuordnen.<br />

Legt man als Inhaltsmodell des Managementverhaltens den Quinn-Kreis<br />

zugr<strong>und</strong>e (Abb. 4_19), so ließen sich Vorhersagen versuchen: Rollen auf der<br />

ersten Hauptdiagonale (Mentor, Facilitator <strong>und</strong> Director, Producer) sollten für<br />

die nachgeordneten Mitarbeiter hohe Relevanz <strong>und</strong> gute Beobachtbarkeit<br />

besitzen, handelt es sich dabei doch um die klassische Dimension mitarbeiterorientierter<br />

versus aufgabenorientierter Führung. Dabei liegt die Erwünschtheit<br />

für unterstellte Mitarbeiter wohl eindeutig auf dem HR-Quadranten. Sie werden<br />

hier eher ungünstig, aber vor allem akzentuiertere Mittelwerte produzieren<br />

können als Vorgesetzte oder Peers. Sollten Führungskräfte-Selbstbilder<br />

motivational oder durch selektives Feedback verzerrt sein, so müssten sie –<br />

zumindest im Upward-Feedback – ihre Mitarbeiterorientierung überschätzen.<br />

41 die Manager waren sich im Durchschnittprofil einig; die Erwünschtheit korreliert mit der oben<br />

besprochenen Beobachtbarkeit über die Skalen nur zu r=.28; leider werden Beobachtbarkeits-<br />

<strong>und</strong> Erwünschtheitsprofile nicht berichtet.<br />

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