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Sozialperspektivität : theoretische Bezüge, Forschungsmethodik und ...

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Kapitel 4<br />

experimentellen Ergebnissen zur dyadischen Entwicklung von Kommunikationskodes<br />

(1993b, Müller & Strack 1993, Strack 1998) bewähren können. Die<br />

autopoetische Perspektivendiskrepanz-Regulation (die interne gemäß Abb. 2_45)<br />

wird über die Balance-Theorie (inklusive ihre zweistelligen Systeme wahrgenommener<br />

Reziprozität), die adaptive über Kommunikation <strong>und</strong> Verhaltenswahrnehmung<br />

gesteuert angenommen. Seine Modellvorstellung soll im<br />

Folgenden referiert werden, da sie nicht nur eine der Gr<strong>und</strong>lagen des teamdiagnostischen<br />

Treatments darstellen kann, sondern auch die eher gr<strong>und</strong>lagenwissenschaftliche<br />

Analyse in Kap. 4.1.3 anleiten wird.<br />

Abb. 4_4: Die Selbst-Hypothese des Symbolischen Interaktionismus <strong>und</strong> drei Gegenhypothesen – oder: warum<br />

sich die Akkuratheitskorrelation als Scheinkorrelation ergibt.<br />

In der Frage nach der Genese der Metaperspektiven-Akkuratheit, deren vier<br />

klassische Antworten Abb. 4_4 einmal nebeneinander stellt (vgl. z.B. Felson<br />

1992, Kenny & DePaulo 1993 u.v.a.), sind die beiden ersten adaptiv, in der<br />

Terminologie von Kap. 2.1.3 handelt es sich bei beiden um Erklärungen vom<br />

sozialen Typus, in der von Kap. 2.3 um externe Perspektivenregulation. Die in<br />

Abb. 4_4 als Social-Cognition – Modell bezeichnete Alternative umfasst die in<br />

Kapitel 2 referierte interne Perspektivendiskrepanz-Regulation (mit Schwerpunkt<br />

auf dem kognitiven Erklärungstyp). Die Perspektiven-Relationen, die sich<br />

aus wahrgenommener <strong>und</strong> faktischer Reziprozität ergeben (Abb. 4_4 rechts),<br />

sind trotz ihrer Herkunft aus der Interaktionsforschung – wegen ihrer meist<br />

motivationalen Deutung (vgl. aber die balance<strong>theoretische</strong> Vorhersage von<br />

wahrgenommener Reziprozität) – vielleicht die schärfsten Gegner der eben<br />

eigentlich als Informationsverarbeitungsansatz klassifizierbaren Annahme des<br />

Symbolischen Interaktionismus, wie dies oben am Beispiel der Bef<strong>und</strong>e von<br />

Laing, White, Müller, Kadach <strong>und</strong> anderen zu den immer entweder positiven<br />

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