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Das Hörspiel. Dramaturgie und Geschichte - Mediaculture online

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<strong>Hörspiel</strong>dramaturgie. Für sie schrieb er 1952 – polemisierend gegen die Entwicklung des<br />

Fußballsports zu einem verkappten Professional-System – das ebenso breitenwirksame<br />

wie virtuose <strong>Hörspiel</strong> Die große Masche. Es erzeugte monatelang den mächtigsten<br />

Presseaufruhr der <strong>Hörspiel</strong>geschichte <strong>und</strong> führte dazu, daß einer der größten deutschen<br />

Fußballvereine den Reportern des größten deutschen Senders den Platz verbot. – Hugo<br />

Hartungs reizendes Ungarmädchen, das im <strong>Hörspiel</strong> des »Bayerischen R<strong>und</strong>funks« Ich<br />

denke oft an Piroschka seinen Weg begann, um dann im Film <strong>und</strong> Roman – nur breiter<br />

<strong>und</strong> gereifter, aber durchaus nicht charmanter – neue Popularität zu erwerben, braucht<br />

hier nicht noch gerühmt zu werden. – Von Hans Hömberg hat sich neben seinen<br />

Bühnenstücken in Deutschland nur die <strong>Geschichte</strong> des eigenwilligen Omnibusfahrers, Die<br />

Schnapsidee, vollständig durchgesetzt, in Österreich einiges mehr. – Kurt Heynicke, einer<br />

der expressionistischen Lyriker aus der Menschheitsdämmerung, hat zwar, nachdem er<br />

sich wie im Roman so auch im <strong>Hörspiel</strong> volkstümlichen Stoffen zuwandte, im <strong>Hörspiel</strong><br />

keine sensationellen Einzelerfolge aufzuweisen. Dafür sind aber von ihm eine große<br />

Anzahl von Arbeiten allgemein bekannt, am meisten wohl <strong>Das</strong> Lächeln der Apostel, mit<br />

dem er im »Hessischen R<strong>und</strong>funk« den dortigen Hauspreis, den inzwischen<br />

eingegangenen »Schleussner-Schüller-Preis«, gewann. – Josef Martin Bauer, bei den<br />

R<strong>und</strong>funkhörern gleichfalls seit etwa 1935 beliebt, hat sich bei den Romanlesern erst<br />

kürzlich, durch den reportierenden Roman So weit die Füße tragen (55), in gleicher Weise<br />

durchgesetzt. Die Zahl seiner R<strong>und</strong>funkarbeiten dürfte bis heute anderthalb Dutzend weit<br />

übersteigen. – Heinz Oskar Wuttig, vor allem als Filmautor bekannt <strong>und</strong> in vieler Hinsicht<br />

mit Ottoheinz Jahn geschmacksverwandt, hat für eines seiner vielen <strong>Hörspiel</strong>e,<br />

Nachtstreife, 1953 den <strong>Hörspiel</strong>preis der Kriegsblinden erhalten <strong>und</strong> wurde von der Jury<br />

mit einem andern Stück, Asternplatz – beides bürgerliche Moralitäten aus dem<br />

Großstadtleben –, rühmend erwähnt.<br />

Die Reihe der vielgespielten Autoren der mittleren Generation eröffnet der 1906 in<br />

Schleswig-Holstein geborene Christian Bock. Er hat zwar gleichfalls schon vor dem Krieg<br />

<strong>Hörspiel</strong>ruhm gewonnen, sich aber dann 1951 <strong>und</strong> 1952 mit dem um acht Jahre jüngeren<br />

Westfalen Herbert Reinecker verb<strong>und</strong>en, der später leider ausschließlich<br />

Drehbuchverfasser wurde. Sie schrieben gemeinsam drei <strong>Hörspiel</strong>e, von denen zwei als<br />

die erfolgreichsten, geradezu klassischen Unterhaltungsstücke genannt werden müssen.<br />

Der Teufel fährt in der dritten Klasse (51), im andern Zusammenhang schon erwähnt,<br />

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