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Das Hörspiel. Dramaturgie und Geschichte - Mediaculture online

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Erblanden mögen sich zwischen 1680 <strong>und</strong> 1780 auf die Zahl von etwa 500 Freskenzyklen<br />

mit Tausenden von Bildern belaufen. Die Austroitaliener Andrea Pozzo, Nicolao Beduzzi,<br />

Francesco Solimena <strong>und</strong> Martin <strong>und</strong> Bartolomeo Altomonte arbeiteten dort. J. M.<br />

Rottmayr, als Zeitgenosse Hildebrandts, Prandtauers <strong>und</strong> Fischer von Erlachs, ferner<br />

Daniel Gran, Paul Troger, Anton Franz Maulbertsch <strong>und</strong> der Kremser Schmidt sind die<br />

bedeutendsten Österreicher. Als die berühmtesten der Italiener, die in Süddeutschland<br />

tätig waren, kennt man die beiden Tiepolos.<br />

Man soll Analogien, die sich ergeben, nicht zu weit treiben. <strong>Das</strong> ist hier nicht zu fürchten,<br />

eher, daß uns im Zusammenhang der Literaturentwicklung plötzlich die moderne,<br />

schwerelose Form aus Sprache, die sich so leicht handhaben läßt, zu wichtig <strong>und</strong> zu<br />

mächtig erscheint – vor allem, wenn wir täglich mit ihr umzugehen Gelegenheit haben.<br />

Wenn ich gefragt werde, welcher Raum denn im Zusammenhang der <strong>Geschichte</strong> der<br />

Dichtkunst dieser neuen Gattung <strong>Hörspiel</strong> meiner Meinung nach gehöre, so verweise ich<br />

gern auf die süddeutsch-österreichische Deckenmalerei des frühen 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Ihre<br />

Bedeutung ist auch für die weitere Entwicklung der Malerei bis in die Goethezeit, ja bis in<br />

die Romantik hinein nicht gering. Daß sie aber nicht losgelöst von der Architektur<br />

geschieht, sondern im Zusammenhang mit Haus <strong>und</strong> Palast, macht zugleich ihre<br />

Begrenzung <strong>und</strong> ihre Größe als Ausdruck der Gesellschaft <strong>und</strong> der inneren <strong>und</strong> äußeren<br />

Möglichkeiten des damaligen Menschen aus. Vielleicht wird man aus dem Abstand von<br />

zweih<strong>und</strong>ert Jahren auch das Verhältnis von uns Heutigen zum <strong>Hörspiel</strong> im zweiten bis<br />

siebenten Jahrzehnt des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ähnlich beurteilen.<br />

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