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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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Begriffes <strong>über</strong>haupt liegt; es ist darauf aufmerksam zu machen, insofern<br />

es <strong>die</strong> spekulative Grundlage und Zusammenhang unserer Abhandlung<br />

<strong>über</strong>haupt betrifft - eine Seite, <strong>die</strong> wir nur andeuten, da sie an sich zwar<br />

nichts anderes als das wahrhaft Leitende sein kann -, aber es ist nicht<br />

unser Zweck, sie in unserer Darstellung zu verfolgen und uns allein daran<br />

zu halten. [127 Das wahrhaft Leitende ist <strong>die</strong> Affirmation der<br />

Unterschiede, <strong>die</strong> der Verstand zwar hat, nicht aber als und durch deren<br />

Einheit hat. Ein abstraktes Haben somit, ein abstraktes Denken somit. Die<br />

Form des spekulativen Begriffes steht gegen <strong>die</strong> Form des vorspekulativen<br />

Verstandesbegriffes.]<br />

XV. - Es kann also lemmatischerweise bemerkt werden, daß hier<br />

dasjenige, was vorhin der Begriff von Gott für sich und dessen Möglichkeit<br />

hieß, nur Gedanke, und zwar abstrakter Gedanke genannt werden soll. Es<br />

wurde unter dem Begriffe Gottes und der Möglichkeit unterschieden, allein<br />

solcher Begriff fiel selbst nur mit der Möglichkeit, der abstrakten Identität<br />

zusammen; nicht weniger blieb von dem, was nicht der Begriff <strong>über</strong>haupt,<br />

sondern ein besonderer Begriff, und zwar der Begriff Gottes sein sollte,<br />

nichts [blieb] übrig als eben nur <strong>die</strong>se abstrakte, bestimmungslose<br />

Identität. [128 Der bloß mögliche Gottesbegriff ist der abstrakt mit sich<br />

identische; einer, der sich nicht als seiend bewiesen hat; der spekulative<br />

muß hingegen der sich selbst beweisende, sich selbst auslegende Begriff<br />

sein. Der soeben genannte Satz enthielt <strong>die</strong> formelle Selbstziehung des<br />

Begriffes.<br />

Auch was ein „nur besonderer Begriff“ Gottes sein sollte, einer gegen <strong>die</strong><br />

Vernunft des Begriffes, verbleibt in der bloßen Möglichkeitsvorstellung.<br />

Der Inhalt wird dann aus der Vorstellung besonderer Offenbarung<br />

genommen; <strong>die</strong>se aber sind different, etwa drei monotheistische<br />

Vorstellungsweisen und -inhalte. Wer soll nun kraft welchen<br />

Gottesbegriffes <strong>die</strong> Wahrheit <strong>die</strong>ser Inhalte ermitteln?]<br />

XVI. - Es liegt schon in dem Vorhergehenden, daß wir solche abstrakte<br />

Verstandesbestimmung nicht für den Begriff nehmen, sondern so, daß er<br />

schlechthin konkret in sich sei, eine Einheit, welche nicht unbestimmt,<br />

sondern wesentlich bestimmt und so nur als Einheit von Bestimmungen<br />

ist, und <strong>die</strong>se Einheit selbst so an ihre Bestimmungen gebunden, also<br />

eigentlich <strong>die</strong> Einheit von ihr selbst und den Bestimmungen ist, daß ohne<br />

<strong>die</strong> Bestimmungen <strong>die</strong> Einheit nichts ist, zugrunde geht oder näher: selbst<br />

nur zu einer unwahren Bestimmtheit herabgesetzt und, um etwas Wahres<br />

und Wirkliches zu sein, der Beziehung bedürftig ist. [129 <strong>Hegel</strong> expliziert<br />

<strong>die</strong> formelle Einheit des Begriffes weiter. Was ein Begriff sei, <strong>die</strong>s müsse<br />

geklärt sein, jedoch nicht mit und durch eine Verstandeslogik dessen, was<br />

man gemeinhin „Begriff“ nennt. Denn <strong>die</strong>se ist in der Regel nominalistisch,<br />

und zu den Arten der nominalistischen Begriffsvorstellung gehört auch <strong>die</strong><br />

des Verstandes, (<strong>die</strong> zwar höher ist als etwa <strong>die</strong> postmodern<br />

nominalistische, <strong>die</strong> letztlich eine schlecht individualistische ist, ein<br />

willkürlicher Meinungsbegriff) <strong>die</strong> aber gleichwohl erst durch <strong>die</strong> Vernunft<br />

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