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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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der Gegenstand ist; so hat es hier nicht umgangen werden können,<br />

anzugeben, was der spekulative Begriff des Begriffes selbst ist. [131 Das<br />

Konkrete ist das Zusammengewachsene, dem seine Realisierung<br />

entwächst. Aber <strong>die</strong>s im Allgemeinen angegeben führt auf jene spekulative<br />

Logik von Einheit in Entwicklung und Entwicklung in Einheit, <strong>die</strong> vorhin als<br />

Selbstteilung des Ganzen und Verganzung der Teile vorgeführt wurde.]<br />

XIX. - Derselbe hat hier nur in dem Sinne angeführt werden können, eine<br />

historische Angabe zu sein; daß sein Gehalt an und für sich wahr sei, wird<br />

in der logischen Philosophie erwiesen. Beispiele könnten ihn der<br />

Vorstellung näherbringen; um nicht zu weit geführt zu werden, genüge es<br />

- der Geist ist allerdings das nächste -, an <strong>die</strong> Lebendigkeit zu erinnern,<br />

welche <strong>die</strong> Einheit, das einfache Eins der Seele, zugleich so konkret in sich<br />

ist, daß sie nur als der Prozeß ihrer Eingeweide, Glieder, Organe ist,<br />

welche, wesentlich von ihr und voneinander unterschieden, doch aus ihr<br />

herausgenommen zugrunde gehen, aufhören, das zu sein, was sie sind,<br />

das Leben, d. i. ihren Sinn und Bedeutung nicht mehr haben. [132 Die<br />

Organologie des Organismus wird nochmals bemüht, <strong>Hegel</strong> hätte auch ein<br />

Beispiel aus der Sphäre des Geistes bemühen können. - Beispiel: Der<br />

Schmerz einer gestochenen Fingerspitze ist in <strong>die</strong>ser und doch nicht in<br />

<strong>die</strong>ser: als Schmerz nämlich nur im Ich, im Subjekt des auch als<br />

Organismus existierenden Begriffes.<br />

In der Fingerspitze „selbst“ (eine Abstraktion, <strong>die</strong> nicht existiert) ist kein<br />

Schmerz, sondern das Außersichsein des Begriffes; noch eine <strong>vom</strong> Körper<br />

getrennte (leblose) Fingerspitze kann gestochen werden, aber alle<br />

Prozesse, <strong>die</strong> wir dabei im Inneren und Äußeren des Fingerteiles<br />

beobachten, sollten uns nicht dahingehend bestechen, der gestochenen<br />

Fingerspitze ein schmerzempfindendes Selbst zuzuschreiben. Solche<br />

Zuschreibung existiert wiederum nur in einem - abstrakt verständigen -<br />

Selbst.]<br />

XX. - Es ist in demselben Sinn, in dem der Begriff des spekulativen<br />

Begriffs angegeben worden, noch <strong>die</strong> Folge desselben anzuführen.<br />

Nämlich indem <strong>die</strong> Bestimmungen des Begriffs nur in der Einheit<br />

desselben und daher untrennbar sind - und wir wollen ihn in Gemäßheit<br />

unseres Gegenstandes den Begriff Gottes nennen -, so muß jede von<br />

<strong>die</strong>sen Bestimmungen selbst, insofern sie für sich, unterschieden von der<br />

anderen genommen wird, nicht als eine abstrakte Bestimmung, sondern<br />

als ein konkreter Begriff Gottes genommen werden. [133 Unter „Folge“ ist<br />

hier <strong>die</strong> Selbstrealisierung des Begriffs in ihm selbst zu verstehen, seine<br />

absolute Selbstbezüglichkeit, sein Selbstverhältnis oder Scheinen in sich<br />

selbst. Obwohl nun <strong>die</strong> Bestimmungen, schon weil es mehrere sind,<br />

unterschiedene sein müssen, sind sie doch in der Einheit „nur“<br />

(doppelsinniges „nur“) konkret unterschiedene, und <strong>die</strong>s meint:<br />

untrennbar unterschiedene. Ihr Unterschied, für sich isoliert gedacht, ist<br />

eben nur eine - isolierte - Seite ihres Bestimmtseins, eine Abstraktion,<br />

nicht <strong>die</strong> Konkretion der Bestimmung.<br />

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