Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net
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Aber so ist es noch nicht in seiner Auflösung gesetzt, nicht in der<br />
Auslegung seines Inhalts und Gehalts, und <strong>die</strong>ser ist es eben, der zu<br />
seiner Wahrheit, dem Absolut-Notwendigen, führen soll, und das Zufällige<br />
ist es sogleich selbst, in dem <strong>die</strong> Endlichkeit, Beschränktheit der Welt so<br />
weit, wie gesagt worden, herauspräpariert ist, um unmittelbar selbst seine<br />
Auflösung, nämlich nach der angegebenen negativen Seite, zu bedeuten.<br />
[330 Das Zufällige muß an ihm selbst <strong>die</strong> Bewegung seiner<br />
Selbstaufhebung ausführen; sein Inhalt muß sich auflösen, um sich als<br />
aufgelöster zu setzen: um den ganzen Inhalt seines Begriffes<br />
preiszugeben. - Die Zufälligkeit sei <strong>die</strong> zu Ende präparierte (realisierte)<br />
Endlichkeit.]<br />
Die Auflösung nun weiter <strong>die</strong>ses im Widerspruche auch als aufgelöst<br />
gesetzten Zufälligen ist als das Affirmative angegeben, welches in ihr<br />
enthalten sei. Diese Auflösung ist bereits angegeben; sie ist aus der<br />
Vorstellung des Menschensinnes auf- und angenommen worden als der<br />
Übergang des Geistes von dem Zufälligen zum Absolut-Notwendigen,<br />
welches hiernach selbst eben <strong>die</strong>s Affirmative, <strong>die</strong> Auflösung jener ersten,<br />
nur negativen Auflösung wäre. Das Spekulative noch <strong>die</strong>ses letzten,<br />
innersten Punktes angeben, heißt ebenfalls nichts anderes, als nur <strong>die</strong><br />
Gedanken vollständig zusammennehmen, <strong>die</strong> in dem schon vorliegen, bei<br />
dem wir stehen, nämlich in jener ersten Auflösung; der Verstand, der sie<br />
nur als den Widerspruch auffaßte, der sich in nichts auflöse, nimmt nur <strong>die</strong><br />
eine der darin enthaltenen Bestimmungen auf und läßt <strong>die</strong> andere weg.<br />
[331 Die Affirmation löst den Zufall, der sich widerspricht, also eigentlich:<br />
sich entgegenspricht, auf, um ihn zu einem Moment, zu einem Inhalt des<br />
tieferen Begriffes von Wirklichkeit herabzusetzen. Die Vorstellung vollzieht<br />
<strong>die</strong>sen Übergang in ihrer Weise nach und durch; das Kontingente kann<br />
nicht das Letzte und nicht das Erste sein; und <strong>die</strong> Auflösung der<br />
Kontingenz erfolgt nicht abstrakt durch unbestimmte Negation (negative<br />
Auflösung), sondern durch konkrete: durch eine absolute Notwendigkeit,<br />
<strong>die</strong> sich als unhintergehbar offenbart.<br />
In der ersten Auflösung stecke bereits <strong>die</strong> zweite, in der Negation bereits<br />
<strong>die</strong> Negation der Negation. Auf <strong>die</strong>se Weise bleibt der Zusammenhang<br />
ebenso erhalten wie er zugleich erhoben wird; der Verstand zerfällt, <strong>die</strong><br />
Vernunft vereinigt. Die „unendliche“ Negation, deren sich der Verstand<br />
be<strong>die</strong>nt, ist das genaue Gegenteil der ‚unendlichen’ Negation, deren sich<br />
<strong>die</strong> Vernunft be<strong>die</strong>nt.]<br />
Der Sache nach ist das konkrete Resultat in seiner explizierten Gestalt, d.<br />
i. <strong>die</strong> spekulative Form desselben, bereits und längst aufgestellt, nämlich<br />
in der Bestimmung, welche von der absoluten Notwendigkeit gegeben<br />
worden ist. Aber es ist dabei für <strong>die</strong> Momente, <strong>die</strong> zu derselben gehören<br />
oder aus denen sie resultiert, äußerliche Reflexion und Räsonnement<br />
gebraucht worden; es ist hier nur <strong>die</strong>s zu tun, jene Momente in dem selbst<br />
bemerklich zu machen, was wir als den Widerspruch, der <strong>die</strong> Auflösung<br />
des Zufälligen ist, gesehen haben. In der absoluten Notwendigkeit sahen<br />
wir erstens das Moment der Vermittlung, und zwar zunächst durch<br />
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