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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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noch mehr von dem höheren Inhalte des Geistes wird es zugegeben<br />

werden, daß er in Kategorien seine Bestimmung habe, und deren Natur<br />

erweist sich in der Logik, das angegebene Moment der Vermittlung<br />

untrennbar in sich zu haben. Doch hier bleiben wir dabei stehen, uns auf<br />

das ganz allgemeine Faktum zu berufen; <strong>die</strong> Fakta mögen gefaßt werden,<br />

in welchem Sinne und Bestimmung es sei. Ohne uns in Beispiele dar<strong>über</strong><br />

auszubreiten, bleiben wir bei dem einen Gegenstande stehen, der uns<br />

ohnehin hier am nächsten liegt. [52 Die Unterscheidung von endlichem<br />

und unendlichem Inhalt ist Moment der Logik selbst: <strong>die</strong> Untrennbarkeit<br />

beider ist schon ein „Beispiel“ für das Faktum der vermittelten<br />

Unmittelbarkeit. Holt sich nun das unendliche Denken in der Logik ein,<br />

holt es alle seine Vermittlungen ein, so ist es eine Unmittelbarkeit, das<br />

Sein der Idee, das zugleich unendliches Erkennen ist.<br />

Die Zirkularität der Idee ist geschlossen, alles Sein in ihr ist zugleich<br />

Denken und umgekehrt - eines solchen Denkens, das Grund seiner selbst,<br />

- es wäre also das absolute Denken des Absoluten selbst. Es wäre <strong>die</strong><br />

totale Vermittlung aller Unmittelbarkeit in Himmel und auf Erden. Nun ist<br />

aber klar, daß <strong>die</strong>se Vermittlung als System - nicht unbedingt als<br />

geschriebenes - erscheinen muß, als Weltbewußtsein, das zugleich in einer<br />

sich bewegenden Welt, <strong>die</strong> noch nicht alle ihre Unmittelbarkeiten und<br />

deren Vermittlungen gesetzt haben kann, denn sonst wäre sie eine schon<br />

beendete Welt, erscheint: folglich muß auch das als absolute Vermittlung<br />

erscheinende Vermittlungssystem zugleich nur relative Vermittlung sein.<br />

Dies vorweg zur Positionierung des Kommentars; in der Erörterung der<br />

Gottesbeweise folgt <strong>die</strong> nähere Differenzierung. - Daß alle unsere<br />

universalen Denkbestimmungen ihre absolute logische Vermittlung haben<br />

und haben müssen, ist nicht zugleich <strong>die</strong> Vermittlung von Gottes Handeln<br />

als und in Geschichte.]<br />

VI. - Gott ist Tätigkeit, freie, sich auf sich selbst beziehende, bei sich<br />

bleibende Tätigkeit; es ist <strong>die</strong> Grundbestimmung in dem Begriffe oder<br />

auch in aller Vorstellung Gottes, er selbst zu sein, als Vermittlung seiner<br />

mit sich. Wenn Gott nur als Schöpfer bestimmt wird, so wird seine<br />

Tätigkeit nur als hinausgehende, sich aus sich selbst expan<strong>die</strong>rende, als<br />

anschauendes Produzieren genommen, ohne Rückkehr zu sich selbst. Das<br />

Produkt ist ein Anderes als er, es ist <strong>die</strong> Welt. Das Hereinbringen der<br />

Kategorie der Vermittlung würde sogleich den Sinn mit sich führen, daß<br />

Gott vermittels der Welt sein sollte; doch würde man wenigstens mit<br />

Recht sagen können, daß er nur vermittels der Welt, vermittels des<br />

Geschöpfs, Schöpfer sei. Allein <strong>die</strong>s wäre bloß das Leere einer Tautologie,<br />

indem <strong>die</strong> Bestimmung "Geschöpf" in der ersten, dem Schöpfer,<br />

unmittelbar selbst liegt; andernteils aber bleibt das Geschöpf als Welt<br />

außer Gott, als ein Anderes gegen denselben in der Vorstellung stehen, so<br />

daß er jenseits seiner Welt, ohne sie an und für sich ist. [53 Die absolute<br />

Tätigkeit, eine Reformulierung des Denkens der absoluten Subjektivität,<br />

soll allen besonderen Auffassungsweisen ihrer Erscheinungen in unserem<br />

Bewußtsein vorausliegen. Das Sich-auf-sich-Beziehen ist der logische<br />

Ausdruck für Subjektivität, Sich-Sein, Sich-Wissen, Sich-Tun. Also in jeder<br />

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