Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net
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<strong>über</strong>winden, - sowohl das vermittlungslose Verschwinden in einem<br />
unmittelbarem Sein (<strong>die</strong> Natur als Gott, oder Gottes Substanz als ichloses<br />
Meer), wie auch das endlos reflektierende Widerscheinen von<br />
Reflexionspartnern, deren Sein endlich und daher ungewiß bleiben muß.]<br />
In betreff des Erkennens liegt ihre Ergänzung in der Totalität, <strong>die</strong> der<br />
Begriff ist <strong>über</strong>haupt, näher in dem, was von ihm gesagt worden ist, daß<br />
seine Einheit als Einheit beider Momente ein Resultat, wie <strong>die</strong> absoluteste<br />
Grundlage, und Resultat beider Momente sei. Ohne aber <strong>die</strong>se Totalität<br />
und deren Forderung vorauszusetzen, wird aus dem Resultate der einen<br />
Bewegung - und da wir anfangen, können wir nur einseitig von der einen<br />
anfangen - es sich ergeben, daß sie sich selbst durch ihre eigene<br />
dialektische Natur zu der anderen hin<strong>über</strong>treibt, aus sich zu <strong>die</strong>ser<br />
Vervollständigung <strong>über</strong>geht. [187 Der Betreff des Erkennens scheint - en<br />
passant - den Betreff des Handelns anklingen zu lassen: <strong>die</strong> Art und<br />
Weise, wie das Handeln in der Totalität des Begriffes ist, wurde vorhin bei<br />
den vielen Ansätzen im Endlichen zu dessen Erhebung ins Unendliche<br />
angedeutet.<br />
Für das Erkennen (hier das <strong>Beweise</strong>n des Wirklichseins des absoluten<br />
Geistes) ist <strong>die</strong> behauptete Totalität des Begriffes sowohl Anfang wie<br />
Ende, sowohl Grundlage wie auch Resultat, sowohl Voraussetzung wie<br />
absolute Selbstsetzung (der Voraussetzung selbst). Im Resultat wird <strong>die</strong><br />
Voraussetzung gesetzt, im Ende der Anfang als Anfang erkannt, im<br />
Ganzen werden <strong>die</strong> Momente als solche definierbar, erforschbar und<br />
ausgeschritten, - als zwei Kreise, deren Mittelpunkte einander<br />
durchkreisen, um als einer und einziger zu sein und immer schon gewesen<br />
zu sein.<br />
Der Zoll an unsere Endlichkeit ist also zu entrichten: man kann nicht „auf<br />
einen Schlag“ zwei Kreise zeichnen, zwei Sätze (zugleich) setzen und<br />
sagen wollen. Insofern scheint <strong>die</strong> absolute Reflexion des Begriffes auch<br />
nur ein Scheinen, und nicht das Sein des Begriffes zu setzen; aber <strong>die</strong>ser<br />
Gang ist bereits dazu angestellt, nicht mehr seine falsche<br />
Verabsolutierung (Einseitigkeit), sondern seine wirkliche und<br />
<strong>über</strong>windbare, auch erkennbare Einseitigkeit als Moment zu setzen.<br />
Die Einseitigkeit vereinseitigt sich nicht mehr, sondern sie <strong>die</strong>nt gleichsam<br />
als Mittel, <strong>die</strong> andere Seite <strong>die</strong>ser Seite zu erreichen und beide einander<br />
durchdringen zu lassen. So ist in der Bewegung der einen Seite<br />
erkennbar, daß <strong>die</strong> Bewegung der anderen Seite immer schon zur Stelle<br />
war und ist. Beide sind einander Voraussetzung, aber sich setzende und<br />
dadurch als Voraussetzung sich entsetzende Voraussetzungen.<br />
Im Resultat ist Gewißheit, nicht nur daß wirklich erkannt und bewiesen<br />
wurde, sondern auch, daß Wirkliches und Seiendes bewiesen und erkannt<br />
wurde. Es ist zwischen der absoluten Reflexion des Begriffes und der<br />
immer noch endlichen des Wesens zu unterscheiden. Diese führt auf jene;<br />
und jene hat <strong>die</strong>se als ihr Moment momentanisiert. Das Wesen für sich ist<br />
das sich noch nicht als Begriff wissende Wesen.]<br />
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