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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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Wissen, in dem er in Gemeinschaft mit Gott ist, von dem Wissen Gottes in<br />

ihm. Diese Fülle des Verhältnisses des menschlichen Geistes zu Gott aber<br />

ist nicht unser Gegenstand; wir haben <strong>die</strong>s Verhältnis nur an seiner<br />

abstraktesten Seite aufzunehmen, - nämlich als den Zusammenhang des<br />

Endlichen mit dem Unendlichen. So kontrastierend <strong>die</strong>se Dürftigkeit mit<br />

jenem Reichtum des Inhalts ist, so ist doch zugleich das logische<br />

Verhältnis auch der Grundfaden für <strong>die</strong> Bewegung jener inhaltsvollen<br />

Fülle. [321 Neuerlich erscheint <strong>die</strong> Differenz von „Boden“ und „Wohnung“:<br />

hier <strong>die</strong> Fülle, aber chaotisch, dort <strong>die</strong> reine Form, herrlich klar und<br />

geord<strong>net</strong>, doch ohne Inhalt. Beides ist oder sei in Einheit, unter <strong>die</strong>sem<br />

Postulat denkt auch <strong>die</strong> spekulative Theologie <strong>Hegel</strong>s. Und <strong>die</strong>ses Postulat<br />

kann nicht dadurch, daß das Abstrakte als ein zugleich Konkretes (nur)<br />

behauptet wird, in ein „Konkordat“ zwischen dem endlichen und dem<br />

absoluten Geist <strong>über</strong>führt werden. Wird aber nicht behauptet, sondern<br />

mehr als ellenlang dar<strong>über</strong> und darin gedacht, ist der „Boden“ von<br />

einführenden <strong>Vorlesungen</strong> verlassen; und <strong>die</strong> hinausführenden sind es,<br />

nach denen wir dann lechzen…]<br />

Fünfzehnte Vorlesung<br />

Der Zusammenhang <strong>die</strong>ser Gedankenbestimmungen, der den ganzen<br />

Inhalt des in Rede stehenden <strong>Beweise</strong>s ausmacht, daß derselbe dem nicht<br />

entspricht, was in dem <strong>Beweise</strong> geleistet werden soll, davon ist nachher<br />

noch wesentlich zu sprechen -, ist im Bisherigen schon Gegenstand<br />

unserer Untersuchung gewesen; aber <strong>die</strong> eigentlich spekulative Seite des<br />

Zusammenhangs ist noch zurück, und hier ist, ohne <strong>die</strong>se logische<br />

Untersuchung hier auszuführen, anzugeben, welche Bestimmung<br />

desselben sie betrifft. Das Moment, auf das hauptsächlich in <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhange aufmerksam gemacht worden, ist, daß er ein Übergang<br />

[ist], d. h. daß das, wovon ausgegangen worden ist, darin <strong>die</strong><br />

Bestimmung eines Negativen hat, als ein zufälliges Sein, nur als<br />

Erscheinung ist, welches seine Wahrheit an dem Absolut-Notwendigen,<br />

dem wahrhaft Affirmativen desselben habe. [322 Die „eigentlich<br />

spekulative Seite des Zusammenhanges“ sei „noch zurück“: <strong>Hegel</strong><br />

unternimmt einen neuen Anlauf, zur Sache zu kommen. - Der Übergang<br />

<strong>vom</strong> an sich nichtigen Endlichen in das an und für sich affirmative<br />

Unendliche sei zu beweisen. Weil das Zufällige zufällig sei (weil das Sein<br />

des Zufälligen auch nichtseiend sei), sei das Nichtzufällige als Prämisse<br />

eines sich beweisenden Grundes zu erheben. Die Wahrheit auch des<br />

Zufälligen sei nicht <strong>die</strong>ses, sondern sein absolut Anderes.]<br />

Was nun dabei fürs erste <strong>die</strong> erstere Bestimmung, das negative Moment,<br />

betrifft, so gehört zur spekulativen Auffassung nur <strong>die</strong>s, daß dasselbe<br />

nicht als das bloße Nichts genommen wird. Es ist nicht so abstrakt<br />

vorhanden, sondern ist nur ein Moment in der Zufälligkeit der Welt, das<br />

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