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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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schon als einzelner nicht genügend sein kann, das Absolute des Absoluten,<br />

das Notwendige des Notwendigen zu beweisen. Was heißt <strong>Beweise</strong>n, wenn<br />

alle verständigen und empirischen Referenzgründe verlassen sind?<br />

Man könnte auch sagen: der angeführte Schluß, spricht noch nicht <strong>die</strong><br />

Notwendigkeitssprache - keiner, der sich als einzelner ausspricht, kann sie<br />

sprechen - in der das Absolut-Notwendige selbst spricht und ist. Und<br />

schon weil der Zielbegriff unbestimmt bleibt, ist <strong>die</strong> Form des <strong>Beweise</strong>s<br />

dem Inhalt des Absoluten unangemessen.]<br />

Nehmen wir, was wir Form <strong>über</strong>haupt geheißen haben, in seiner<br />

konkreteren Bedeutung, nämlich als Erkennen, so befinden wir uns mitten<br />

in der bekannten und beliebten Kategorie des endlichen Erkennens, das<br />

als subjektives <strong>über</strong>haupt endlich und der Gang seiner wissenden<br />

Bewegung als ein endliches Tun bestimmt ist. Damit tut sich <strong>die</strong>selbe<br />

Unangemessenheit, nur in anderer Gestalt auf. Das Erkennen ist endliches<br />

Tun, und solches Tun kann nicht Erfassen des Absolut-Notwendigen, des<br />

Unendlichen sein. Erkennen erfordert <strong>über</strong>haupt, den Inhalt in sich zu<br />

haben, ihm zu folgen; das Erkennen, das den absolut notwendigen,<br />

unendlichen Inhalt hat, müßte selbst absolut notwendig und unendlich<br />

sein. [267 Wieder scheint sich <strong>Hegel</strong> auf Abwege zu begeben. Die<br />

Endlichkeit des Erkennens liegt wesentlich darin, daß sie von Endlichem<br />

anfängt; daher im Resultat wieder nur ein Endliches erreicht. Sie nimmt<br />

einen Teil (des Ganzen) als Anfang; obwohl doch mit dem Ganzen sollte<br />

angefangen werden; sie nimmt ein <strong>Dasein</strong> als Anfang, obwohl doch mit<br />

dem Sein sollte angefangen werden; sie nimmt ein Einzelnes als Anfang,<br />

obwohl doch mit dem Allgemeinen sollte angefangen werden undsofort.<br />

Indem aber im Ende des (angegebenen)Satzes <strong>die</strong> Existenz des Ganzen,<br />

des Allgemeinen, des Absoluten und Notwendigen zugestanden wird,<br />

bleibt sie von jenem Anfang affiziert, kann nach dessen „Maßgabe“<br />

verstanden und interpretiert werden.<br />

In welcher Form kann daher das Erkennen, wenn es weiß, daß es einen<br />

unendlichen Inhalt vor sich hat, als unendliche Form tätig und wirklich und<br />

wahrhaft erkennend werden und sein?]<br />

So befänden wir uns auf dem besten Wege, uns wieder mit dem<br />

Gegensatze herumzuschlagen, dessen affirmative Aushilfe durch vielmehr<br />

unmittelbares Wissen, Glauben, Fühlen usf. wir in den ersten <strong>Vorlesungen</strong><br />

vorgenommen hatten. Wir haben <strong>die</strong>se Gestalt der Form schon deswegen<br />

hier beiseite zu lassen; aber es ist noch späterhin eine Reflexion auf <strong>die</strong><br />

Kategorien derselben zu machen. Die Form ist hier näher in der Weise zu<br />

betrachten, wie sie in dem <strong>Beweise</strong>, den wir zum Gegenstande haben,<br />

vorhanden ist. [268 <strong>Hegel</strong> scheut <strong>die</strong> Ablenkung und Abwegung; soll er<br />

sich nochmals mit der Endlichkeit des endlichen Erkennens<br />

„herumschlagen“?]<br />

Erinnern wir uns des vorgetragenen förmlichen Schlusses, so heißt der<br />

eine Teil des einen Satzes (des Obersatzes): "Wenn das Zufällige ist", und<br />

<strong>die</strong>s wird direkter im anderen Satze ausgedrückt: "es ist eine zufällige<br />

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