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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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negiert und geläutert, spekulativ aufgehoben werden muß, um als<br />

Moment der Vernunft erkannt und integriert werden zu können.<br />

Daß der Begriff durch sich selbst Begriff sei, <strong>die</strong>s kann einem Bewußtsein,<br />

das nicht <strong>vom</strong> Begriff, sondern <strong>vom</strong> Sein vermeintlich außerbegrifflicher<br />

Entitäten ausgeht, auch gar nicht vermittelt werden. Es bedarf einer<br />

Revolution der Denkungsart, um <strong>die</strong> höhere und tiefere Einheit des<br />

Begriffes zu erreichen.<br />

Oder populär: daß der Begriff für sich „auch schon etwas ist“, <strong>die</strong>s ist eine<br />

für Otto Normalverstand kuriose Botschaft. Aber Otto schließt von den<br />

Grenzen seines Verstandes auf <strong>die</strong> Grenzen seiner Welt, um innerhalb<br />

<strong>die</strong>ser zu verbleiben; doch ist <strong>die</strong> Otto-Welt nicht alle Welt, - <strong>die</strong>s ist zu<br />

erkennen.]<br />

XVII. - Wir fügen hierzu nur noch <strong>die</strong>s, daß solche Einheit von<br />

Bestimmungen - sie machen den Inhalt aus - daher nicht in der Weise als<br />

ein Subjekt zu nehmen ist, dem sie als mehrere Prädikate zukämen,<br />

welche nur in demselben als einem dritten ihre Verknüpfung hätten, für<br />

sich aber außer derselben gegeneinander wären, sondern ihre Einheit ist<br />

eine ihnen selbst wesentliche, d. h. nur eine solche, daß sie durch <strong>die</strong><br />

Bestimmungen selbst konstituiert wird, und umgekehrt, daß <strong>die</strong>se<br />

unterschiedenen Bestimmungen als solche an ihnen selbst <strong>die</strong>s sind,<br />

untrennbar voneinander zu sein, sich selbst in <strong>die</strong> andere zu <strong>über</strong>setzen<br />

und für sich genommen ohne <strong>die</strong> andere keinen Sinn zu haben, so daß,<br />

wie sie <strong>die</strong> Einheit konstituieren, <strong>die</strong>se deren Substanz und Seele ist. [130<br />

Gott ist ohne seine Eigenschaften nicht Gott; der Begriff ohne seine<br />

Unterschiede nicht seine erfüllte Identität. Die Vorstellung der Einheit<br />

(„Subjekt“) als einer, <strong>die</strong> <strong>über</strong> allen Eigenschaften als Sonderwesen<br />

schwebte, ist eine als abstrakt sich setzende Denkungs- und<br />

Vorstellungsweise erkannt. Wozu ein „Sondersubjekt“, wenn das Subjekt<br />

sein Tun und sein Sein ist? Es beweist sich eben darin als Subjekt, als<br />

Selbstbeziehung und Zugrundeliegendes. Ein Grund ohne Begründetes<br />

wäre als Grund unerkennbar; ein leeres Ding an sich.<br />

Der Ausdruck „konkret“ erfährt hier seine organologische Analogie: <strong>die</strong><br />

Einheit in den Differenzen sei eine zusammengewachsene; <strong>die</strong> Faktoren<br />

des Ganzen sind dessen Organe, das Ganze somit ein Organismus in und<br />

durch seine Organe. Das Sein des Begriffes ist gewissermaßen der<br />

Stammbaum aller Vernunftbegriffe.<br />

Zugleich aber ist <strong>die</strong> Einheit <strong>die</strong> Seele der Einheit der Bestimmungen; sie<br />

ist <strong>die</strong>ses konkrete Allgemeine, das sich in seine besonderen Prinzipien<br />

und Bestimmungen immer schon kontinuiert hat. Es ist ein (onto)logisches<br />

Kontinuum, das sich selbst realisiert, sich selbst erschließt und daher und<br />

darin beweist. - Oder: Ganzes und Teil konstituieren einander, und<br />

dennoch bleibt Ganzes Ganzes und Teile Teile.]<br />

XVIII. - Dies macht <strong>die</strong> Natur des Konkreten des Begriffs <strong>über</strong>haupt aus.<br />

Bei dem Philosophieren <strong>über</strong> irgendeinen Gegenstand kann es nicht ohne<br />

allgemeine und abstrakte Gedankenbestimmungen abgehen, am<br />

wenigsten, wenn Gott, das Tiefste des Gedankens, der absolute Begriff,<br />

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