Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net
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Das „als solche“ ist <strong>die</strong> Identität, <strong>die</strong> Folie der Einheit, <strong>die</strong> zunächst nur als<br />
Möglichkeit existierende Wirklichkeit des Begriffes; alles, was nur „als<br />
solches“ sein soll, soll zwar das Eigentliche und Wahre, das Ansichseiende<br />
und nicht durch Relationen und Anderes verdorbene Sein sein; aber es ist<br />
verdorben durch <strong>die</strong> Abstraktion eines abstrakten Denkens, das meint, im<br />
Denken „als solchen“, im Sein „als solchen“, im Begriff „als solchen“ eine<br />
Beziehung gedacht zu haben, der ein Unterschied beiwohnen könnte, der<br />
gleichfalls nur ein Unterschied „als solcher“ sein könnte.<br />
Die Konkretion erweist sich vielmehr daran, daß gerade nur das nicht auf<br />
sich als solches, sondern auf sein Anderes als sein Eigenes bezogene Sein<br />
der konkrete Begriff ist, - jener, der seine bloße Möglichkeit (Ansichsein)<br />
<strong>über</strong>windet, um als Wirklichkeit zu sein und dann auch zu erscheinen.]<br />
XXIV. - Sie [als] in ihnen, innerhalb des Bodens, der ihre spezifische<br />
Bestimmtheit ausmacht, ebenso als in sich unterschiedene gefaßt, so gibt<br />
<strong>die</strong>s <strong>die</strong> Fortbestimmung des Begriffs, <strong>die</strong> Mehrheit nicht nur von<br />
Bestimmungen, sondern einen Reichtum von Gestaltungen, welche ebenso<br />
schlechthin ideell, in dem einen Begriffe, dem einen Subjekte gesetzt und<br />
gehalten sind. Und <strong>die</strong> Einheit des Subjekts mit sich wird um so intensiver,<br />
in je weitere Unterschiede es ausgelegt ist; das weitere Fortbestimmen ist<br />
zugleich ein Insichgehen des Subjekts, ein Vertiefen seiner in sich selbst.<br />
[137 [Je differenzierter der Begriff sich entfaltet, desto reicher seine<br />
Realität, somit sein innerer Reichtum als äußerer gesetzt oder vielmehr:<br />
der innere durch den äußeren entstanden, - paradox formuliert.<br />
<strong>Hegel</strong> verlässt mit dem Begriff von „Gestalt“ <strong>die</strong> Sphäre der Logik; er<br />
behauptet damit, daß auch im kontingenten Reich der Erscheinung <strong>die</strong><br />
Macht des Begriffes sich als bindende und leitende Idealität durchhält. Der<br />
Logos kann in der Tat <strong>die</strong> Realität, auch noch <strong>die</strong> kontingenteste, nicht<br />
außer sich haben, obwohl das Kontingente des (aller)juste milieu nur aus<br />
dem kontingenten Zusammengehen und Trennen realer Juste milieus<br />
erfolgt; hier der Ort der List der Vernunft; <strong>die</strong>se Vernunft muß <strong>die</strong><br />
Scheinschlauheit durch Vernunftschlauheit <strong>über</strong>winden: als Mittel für ihre<br />
höheren und ewigen Zwecke verwenden.<br />
Die Einheit des Subjektes als eine sich verwirklichende wirft dann <strong>die</strong><br />
Frage nach der Begrenztheit <strong>die</strong>ser Entwicklung und Einheit auf; wie im<br />
Grunde nicht unendliche Begründung, kann auch in der Entwicklung nicht<br />
unendliche Entwicklung sein kann, - <strong>die</strong>ser „Reichtum“ wäre ein nur<br />
schlecht unendlicher. Weiters bleibt <strong>die</strong> Relation der Zurückbeziehung<br />
noch der äußersten Gestaltungen in das Innere des Begriffes (Gottes) eine<br />
offene Frage.<br />
Vor allem auch, um <strong>die</strong> Vorstellung eines Pantheismus zu distanzieren, <strong>die</strong><br />
hier vorschweben könnte. - Worin genau liegt <strong>die</strong> gesteigerte „Intensität“<br />
der Einheit des Subjektes, wenn doch bei stets erweiterter Entwicklung <strong>die</strong><br />
Beziehung der Unterschiede zur Einheit notwendig an Intensität verlieren<br />
zu müssen scheint?]<br />
XXV. - Wenn wir sagen, daß ein und derselbe Begriff es sei, der nur weiter<br />
fortbestimmt werde, so ist <strong>die</strong>s ein formeller Ausdruck. Weitere<br />
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