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Hegel: Vorlesungen über die Beweise vom Dasein ... - Leo-dorner.net

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aber doch auch wieder eine Beziehung derselben vorgestellt, so ist bei der<br />

angenommenen Unverträglichkeit beider das Verhältnis nur negativer Art;<br />

das Unendliche soll das Wahre und das allein, d. i. abstrakt Affirmative<br />

sein, so 17/474 daß es als Beziehung nur als Macht gegen das Endliche<br />

ist, das in jenem sich nur vernichtet. [304 Eine beinahe wörtlich<br />

wiederholte Formel: <strong>Hegel</strong> dreht sich im Kreise und wiederholt aus<br />

propädeutischen Absichten mehrmals, was er betreffs <strong>die</strong>ser Sache sagen<br />

möchte. - Ist kein Unendliches im Endlichen, ist allerdings <strong>die</strong> Konsequenz<br />

unvermeidbar, daß das Endliche zu einem Gegenunendlichen erhoben<br />

werden muß: der unhintergehbare Gründungsakt ideologischer<br />

„Wahrheiten“. Soll das Unendliche aber lediglich <strong>die</strong> Wahrheit des<br />

Endlichen werden, wird also doch eine Beziehung, <strong>die</strong> des Sollens<br />

zugelassen, so ist es nur abstrakte Affirmation, <strong>die</strong> das Endliche<br />

draußenhält und zu vernichten droht.]<br />

Das Endliche muß, um zu sein, sich vor dem Unendlichen zurückhalten,<br />

dasselbe fliehen; in der Berührung damit kann es nur untergehen. In der<br />

subjektiven Existenz, <strong>die</strong> wir von <strong>die</strong>sen Bestimmungen vor uns haben,<br />

nämlich dem endlichen und unendlichen Wissen, soll <strong>die</strong> eine Seite, <strong>die</strong><br />

der Unendlichkeit, das unmittelbare Wissen des Menschen von Gott sein.<br />

[305 Wird als Unendlichkeit das unmittelbare Wissen des Menschen von<br />

Gott gesetzt, dann ist <strong>die</strong>se Region eines behaupteten und sich selbst<br />

unbezweifelten Wissens von Gott eine unendliche Region, gegen <strong>die</strong> das<br />

Endliche, kein letztes und kein erstes Wort, keine Macht, kein Wesen hat.<br />

Hier wird nur Endliches und Hinfälliges, Nichtiges und Leeres gewußt, dort<br />

aber das eigentlich Wirkliche und Wahrhafte. Der gnostische Dualismus<br />

zwingt zu <strong>die</strong>ser radikalen Fundamentalität.]<br />

Die ganze andere Seite ist aber der Mensch <strong>über</strong>haupt; er eben ist das<br />

Endliche, von dem vornehmlich <strong>die</strong> Rede ist, und eben <strong>die</strong>s sein Wissen<br />

von Gott, es mag nun unmittelbar genannt werden oder nicht, ist sein,<br />

des Endlichen Wissen und Übergehen von demselben zum Unendlichen.<br />

Wenn nun aber auch <strong>die</strong> Beschäftigung des Geistes mit dem Endlichen und<br />

<strong>die</strong> Beschäftigung desselben mit dem Unendlichen zweierlei geschiedene<br />

Tätigkeiten sein sollen, so wäre <strong>die</strong> letzte als Erhebung des Geistes selbst<br />

nicht <strong>die</strong>ser immanente Übergang und <strong>die</strong> Beschäftigung mit dem<br />

Endlichen ihrerseits auch absolut und schlechthin auf das Endliche als<br />

solches beschränkt. [306 Mag er sich in jenem unendlichen Wissen mit<br />

dem Unendlichen eins wissen oder glauben: es hilft ihm nicht: es ist seine<br />

Endlichkeit, <strong>die</strong> damit erfüllt ist; <strong>die</strong>se ist in <strong>die</strong> Unendlichkeit<br />

mithinaufgenommen worden, um dort zu thronen, wo nur das Unendliche,<br />

kein Endliches regieren sollte.]<br />

Hier<strong>über</strong> ließe sich eine weitläufige Betrachtung anstellen, es mag hier<br />

genügen, nur daran zu erinnern, daß auch <strong>die</strong>se Seite, wenngleich das<br />

Endliche ihr Gegenstand und Zweck ist, nur wahrhafte Beschäftigung, sei<br />

es Erkennen, Wissen, Dafürhalten oder ein praktisches und moralisches<br />

Verhalten, sein kann, insofern solches Endliche nicht für sich, sondern in<br />

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