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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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D • 5 Schwerpunktthemen • <strong>Holz</strong>massivbau<br />

PLANUNG D • 5<br />

Luftdichtung<br />

Brettsperrholzelemente sind dann luftdicht, wenn die einzelnen<br />

Brettlagen an ihren Schmalflächen verleimt sind (verklebte<br />

Brettlagen). In der Produktion der Elemente werden<br />

in dem Fall aus den einzelnen Brettern zunächst Platten<br />

durch Verleimung hergestellt. Diese Platten werden dann<br />

kreuzweise geschichtet (mind. 3 Lagen). Nach diesem Prinzip<br />

sind die Elemente in ihrer Fläche und in Längsrichtung<br />

luftdicht.<br />

In anderen Herstellungsprozessen bleiben die einzelnen<br />

Bretter unverleimt (offene Brettlagen). Es werden lediglich<br />

die Lagen verklebt. Sodann verbleibt zwischen den Brettern<br />

eine Fuge die sowohl in der Fläche, wie auch in Längsrichtung<br />

nicht luftdicht ist.<br />

Bei der Ausbildung der luftdichten Gebäudehülle werden<br />

somit zwei Fälle unterschieden:<br />

• verklebte Brettlagen<br />

• offene Brettlagen<br />

Im klassischen <strong>Holz</strong>bau (<strong>Holz</strong>rahmenbau) wird die Luftdichtung<br />

von der Raumseite hergestellt. Von diesem Prinzip<br />

kann im <strong>Holz</strong>massivbau abgewichen werden. Dafür gibt es<br />

einige Gründe:<br />

• Die Wärmedämmung liegt außerhalb der tragenden<br />

Konstruktionsebene aus <strong>Holz</strong>massivelementen.<br />

• Auf der Raumseite soll das <strong>Holz</strong>massivelement sichtbar<br />

bleiben.<br />

• Innerhalb der <strong>Holz</strong>massivelemente sollen Elektroleitungen<br />

verlegt werden.<br />

In den nachfolgenden Details sollen die Unterschiede deutlich<br />

gemacht werden.<br />

Abb. 73: Die luftdichte Ebene spannt sich von außen auf die tragende<br />

Konstruktion. Angedeutet ist die außenseitige Dämmebene.<br />

Abb. 74: Die Luftdichtungsbahn wird am Übergang zum Steildach<br />

in diesem Beispiel auf der Außenseite der Brettsperrholzelemente<br />

angeordnet.<br />

Wände<br />

Bei Wänden aus <strong>Holz</strong>massivelementen mit offenen Brettlagen<br />

muss außenseitig eine Luftdichtungsbahn aufgebracht<br />

werden. Vorteil dieser Konstruktionsart ist, dass während der<br />

Montage das Thema Luftdichtung nicht »mitgedacht« werden<br />

muss. Die Luftdichtung wird als Bahn nach der kompletten<br />

Erstellung des tragenden Rohbaus von außen auf die<br />

Konstruktion aufgespannt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich<br />

durch den temporären Feuchteschutz durch die Bahn bis zur<br />

Fertigstellung der Fassade.<br />

Bei verklebten Brettlagen kann die Luftdichtung inner-halb<br />

der Elementstöße mit Dichtbändern erfolgen (siehe Abb.<br />

72).<br />

Decken und Flachdächer<br />

Das Prinzip der außenseitigen Luftdichtung kann bei bündigen<br />

Decken und Flachdächern erhalten werden. Dies ist anders,<br />

wenn es Versprünge gibt:<br />

• die Decke kragt aus (siehe Abb. 75)<br />

• die des oberen Geschosses springt gegenüber dem<br />

unteren Geschoss zurück oder vor<br />

In allen genannten Fällen können sich bei den Elementstößen<br />

der horizontalen Decken oder Flachdächer Luftkanäle<br />

entwickeln. Diese gilt es zu unterbrechen. Wird es versäumt,<br />

steht die feuchtwarme Raumluft mit der Außenluft in Verbindung.<br />

Sodann besteht die Gefahr von Kondensatbildung<br />

innerhalb der geschilderten Kanäle.<br />

In Abb. 75 wird angedeutet die Fuge vertikal mit einem<br />

»Dichtungsstöpsel« zu schließen. Es können auch Dichtbänder<br />

gewählt werden. Als Alternative lassen sich die Fugen<br />

von der Außenseite verkleben oder es wird eine Luftdichtungsbahn<br />

herumgezogen.<br />

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