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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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D • 13 Schwerpunktthemen • Trockenbau<br />

D<br />

Schwerpunktthemen<br />

13 Trockenbau<br />

a<br />

Wände<br />

Tragende Wände – Beplankung aus Gipsplatten direkt<br />

auf OSB<br />

Bei <strong>Holz</strong>rahmenbau-Wänden mit aussteifender Beplankung<br />

aus OSB-Platten auf der Raumseite (Dampfbremse und Luftdichtung)<br />

wird üblicherweise eine Lage Gipsplatten vorgesehen,<br />

um eine homogene, anstrichfähige Wandoberfläche<br />

zu erhalten. Eine direkte Befestigung der Gipsplatten auf<br />

den <strong>Holz</strong>werkstoffplatten kann bei Feuchteeinwirkung aufgrund<br />

des größeren Ausdehnungsverhaltens der <strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

im Vergleich zu den Gipsplatten zu Fugenrissen<br />

führen. Besonders empfindlich sind gespachtelte Wandflächen<br />

ohne zusätzliche Tapete oder Malervlies.<br />

Von einer Gipsbeplankung direkt auf OSB raten Zimmereiverbände<br />

und einige Gipsplattenhersteller ab. Die Anordnung<br />

einer Trennschicht (z.B. Kraftpapier, PE-Folie) jedoch<br />

widerspricht der diffusionsoffenen Bauweise. Eine Unterkonstruktion<br />

mit Latten oder Hutdeckenprofilen wird empfohlen.<br />

Der so entstehende Hohlraum kann als Installationsebene<br />

und Zusatzdämmebene genutzt werden.<br />

Bei einer direkten Befestigung der Gipsplatten auf OSB-Platten<br />

sind einige Ausführungshinweise zu beachten:<br />

• Feuchte der <strong>Holz</strong>werkstoffplatten 6 - 11 %.<br />

• Stumpfe Plattenstöße der <strong>Holz</strong>werkstoff-Beplankung<br />

sind mit 3 mm Fuge auszuführen.<br />

• Fugenversatz der Plattenstöße Gips zu HWS ≥ 200 mm.<br />

• Die Anordnung von Plattenstößen auf Tür- oder Fensterstielen<br />

sind zu vermeiden (Rissgefahr).<br />

• Fachgerechte Montage der Gipsplatten.<br />

• Befestigungsmittel und -abstände gemäß DIN 18 181.<br />

In dem Merkblatt 02-01 »Direktbeplankung mit Gips- und<br />

Gipsfaserplatten auf <strong>Holz</strong>werkstoffplatten im industriellen<br />

Fertigbau« gibt der Bundesverband Deutscher Fertigbau<br />

(BDF) Ausführungsempfehlungen für die Befestigung mit<br />

Klammern, siehe Tab. 140.<br />

Tabelle 140: Klammerbefestigung bei Direktbeplankung .<br />

Klammern<br />

Ausführung<br />

verzinkte (≥ 3 μ) oder gleichwertig korrosionsgeschützte<br />

Klammern<br />

Korrosionsschutz<br />

• 1,0 - 1,6 mm für Gipsplatten<br />

Drahtdurchmesser<br />

• 1,2 - 1,6 mm für Gipsfaserplatten<br />

Klammerbreite Rückenbreite 5 - 12 mm<br />

höchstens Gesamtdicke beider Platten<br />

Klammerlänge a abzüglich der Versenkungstiefe von<br />

max. 2 mm (Empfehlung Klammerlänge<br />

2 - 3 mm kürzer als die Gesamtdicke)<br />

• e ≤ 80 mm für Gipsplatten<br />

Klammerabstand<br />

• e ≤ 150 mm für Gipsfaserplatten<br />

Reihenabstand 400 mm ≤ e ≤ 420 mm<br />

nach DIN 18181 nur soweit, wie es für<br />

Versenken der<br />

ein einwandfreies Verspachteln notwendig<br />

ist, gemäß EC 5-NA max. 2<br />

Klammern<br />

mm<br />

a<br />

Erfolgt die Befestigung der Platten direkt über den Konstruktionshölzern,<br />

dürfen die Klammern länger sein.<br />

☜ Die Hinweise der Hersteller von Gips- und Gipsfaserplatten<br />

zur Montage sind zu beachten.<br />

Spachtelarbeiten dürfen erst erfolgen, wenn keine größeren<br />

Längenänderungen infolge von Feuchte- und/oder Temperaturänderungen<br />

mehr zu erwarten sind. Auch nach der<br />

Spachtelung darf die Luftfeuchte nicht wieder durch weitere<br />

Baumaßnahmen wie Estricharbeiten ansteigen. Vor dem<br />

Auftragen der Spachtelmasse sollten die Gipswerkstoffplatten<br />

und deren Fugen außerdem gereinigt und grundiert<br />

werden. Es sind systemzugehörige Spachtelmassen zu verwenden.<br />

Um eine Verklebung der Gips- bzw. Gipsfaserplatte<br />

mit der <strong>Holz</strong>werkstoffplatte zu vermeiden, wird in einigen<br />

Fällen die Anordnung eines Trennstreifen im Bereich der<br />

Spachtelfuge empfohlen:<br />

• Gipsplatten – bei Schnittkanten. Bei werkseitig vorbereiteten<br />

Kanten und dicht gestoßenen Fugen ist hingegen<br />

kein Trennstreifen erforderlich.<br />

• Gipsfaserplatten mit Klebefuge – im Bereich der Klebefuge.<br />

Ein Trennstreifen ist verzichtbar bei Verwendung<br />

von OSB/4 Platten.<br />

• Gipsfaserplatten mit Spachtelfuge – auf Trennstreifen<br />

kann verzichtet werden, wenn Gipsfaserplatten mit<br />

abgeflachter Kante auf Span- oder OSB-Platten nach DIN<br />

EN 13986 eingesetzt werden.<br />

Weitere Informationen zu tragenden Wänden siehe »BAU-<br />

TEILE« ab P • 1 • a.<br />

Nicht tragende Innenwände<br />

Trockenbaukonstruktionen, für die DIN-Normen existieren,<br />

bezeichnet man als »geregelte Bauarten«. Dies können sein:<br />

• Montagewände nach DIN 4103 und DIN 18 183<br />

• Montagewände mit Brandschutzanforderungen nach<br />

DIN 4102-4 oder mit Schallschutzanforderungen nach<br />

DIN 4109-33.<br />

Für »nicht geregelte Bauarten« existieren keine allgemein<br />

anerkannten Regeln der Technik oder sie weichen von technischen<br />

Regeln wesentlich ab. In MVV TB C4 sind nicht geregelte<br />

Bauarten des Trockenbaus mit Brand- und Schallschutzanforderungen<br />

(z.B. Wände und Unterdecken,<br />

Schachtbekleidungen) aufgeführt. Für diese Konstruktionen<br />

genügt ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis.<br />

Zulässige Wandhöhen sind dem Merkblatt 8 »Wandhöhen<br />

leichter Trennwände« des Bundesverbandes der Gipsindustrie<br />

zu entnehmen.<br />

Unterkonstruktion<br />

Als Unterkonstruktion für nichttragende innere Trennwände<br />

können Metallprofile, Vollholz , Leimholz oder auch Flachpressplatten<br />

eingesetzt werden. Metallprofile für Wände<br />

nach DIN 18 182-1 bestehen aus verzinktem Stahlblech. Folgende<br />

Profilarten werden unterschieden:<br />

• CW-Profile als Ständer mit Abkantungen zur Aussteifung<br />

der Profilflansche, Ausstanzungen für Installationen.<br />

• UW-Profile als Anschlussprofile, CW-Profile werden eingestellt.<br />

PLANUNG D • 13<br />

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