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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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D • 9 Schwerpunktthemen • Geschossdecke<br />

b<br />

Deckenbeplankungen<br />

PLANUNG D • 9<br />

Die Steifigkeit eines Gebäudes spielt eine große Rolle. Denn<br />

weiche Bauteile würden zu Verformung führen, die sich in<br />

der Nutzung durch Rissigkeit bemerkbar machen würden.<br />

Der <strong>Holz</strong>rahmenbau ist, korrekt aus-geführt, eine sehr steife<br />

Konstruktion, die sich sogar in Erdbebengebieten bewährt<br />

hat.<br />

Die Anforderung der Steifigkeit gilt für die Wandscheiben im<br />

<strong>Holz</strong>rahmenbau (siehe Abs. D • 4) und genauso für die Deckenscheibe.<br />

Windlasten aus den oberen Geschossen sollen<br />

kraftschlüssig und sicher in das untere Geschoss eingeleitet<br />

werden. Die Verteilung der Lasten übernimmt die Deckenscheibe<br />

(Abb. 84). Denn die Innenwände stehen nicht unbedingt<br />

übereinander. Zudem gibt es reichlich Wandöffnungen.<br />

Abb. 84: Die Strichlinie zeigt die zentrale Lage der Deckenscheibe<br />

und die Bedeutung für die Steifigkeit des Gebäudes.<br />

Bild: Meyer Ingenieurbüro<br />

4. Plattenstöße sind versetzt anzuordnen.<br />

Abb. 86: Eine Deckenscheibe wird im vereinfachten Nachweis auf<br />

eine Breite von 12,50 m begrenzt. Es ist ein umlaufender Randbalken<br />

erforderlich. Die ungestörte Tiefe beträgt mindestens ein ¼<br />

der Breite, ein Treppenausschnitt ist möglich.<br />

umlaufender<br />

Randbalken<br />

> 1/4<br />

der Länge<br />

Belastung<br />

"Scheibe" aus<br />

großformatigen<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffplatten<br />

Länge bis 12,50 m<br />

Abb. 87: Die Beplankungen laufen immer quer zu den Deckenbalken.<br />

Die Querstöße der Platten müssen (!) auf dem Balken liegen.<br />

Die Längsstöße haben eine Nut-Feder-Verbindung, eine Verleimung<br />

ist nicht erforderlich. Die Balken können im Gebäude längs<br />

oder quer gespannt werden.<br />

Belastung<br />

Abb. 85: Die Lasten sollen dorthin geleitet werden wo die steifen<br />

Wände als Auflager der Deckenscheibe zur Verfügung stehen. Die<br />

Deckenscheibe muss kraftschlüssig an die Wandelemente angeschlossen<br />

werden.<br />

Belastung<br />

Um eine Deckenscheibe mit hoher Steifigkeit herzu-stellen,<br />

müssen ein paar Bedingungen erfüllt werden. Genannt werden<br />

Regeln für einen vereinfachten Nachweis:<br />

1. Es ist ein umlaufender Randbalken erforderlich (Abb. 86).<br />

2. Die Spannweite beträgt max. 12,5 Meter.<br />

3. Die Tiefe der ungestörten Scheibe muss mindestens ¼<br />

der Länge betragen. Ein Treppenloch ist zulässig.<br />

Deckenelemente<br />

Werden Deckenkonstruktionen aus Elementen hergestellt,<br />

so gelten die Regeln für jedes einzelne Element. Die Elemente<br />

sind miteinander kraftschlüssig zu verbinden. Dieses kann<br />

durch überstehende Platten erfolgen, die mit dem Nachbarelement<br />

verschraubt werden. Ein doppelter Deckenbalken<br />

ist dann nicht erforderlich.<br />

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