16.11.2023 Aufrufe

Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

B • 3 Funktionen: Tragwerk & Bauphysik • Feuchteschutz<br />

Materialien abgefragt werden. Die Hersteller weisen z.B.<br />

die Eignung für die NKL 3 explizit aus.<br />

Abb. 16: Beispiel zu den Nutzungsklassen NKL.<br />

☜ Insbesondere in der Nutzungsklasse NKL 3 sind nur wenige<br />

<strong>Holz</strong>bauprodukte einsetzbar.<br />

Stützen von Vordächern, Terrassenüberdachungen, Carports<br />

etc. sind der NKL 3 zuzuordnen (Abb. 16 1). Dies<br />

schränkt die Auswahl des <strong>Holz</strong>es in diesem Bereich ein. Zulässig<br />

ist Vollholz ohne Keilzinkung bis zum Querschnitt 16/<br />

16 cm und spezielles Brettschichtholz (NKL 3) bis 20/20 cm.<br />

Im Bereich von Dachüberständen (Abb. 16 2) innerhalb des<br />

»60°-Bereiches« kann von der Nutzungsklasse NKL 2 ausgegangen<br />

werden. Bei der Konstruktion sollte darauf geachtet<br />

werden, dass die horizontalen Bauteile im geschützten Bereich<br />

»unter Dach« verbleiben.<br />

PLANUNG B • 3<br />

Die Anforderungen an die <strong>Holz</strong>bauprodukte bezüglich der<br />

Nutzungsklasse sind im Teil »PRODUKTE« aufgeführt:<br />

• Konstruktionsholz siehe G • 0 • a<br />

• <strong>Holz</strong>werkstoffplatten siehe F • 0 • b<br />

b<br />

Schimmelbefall, allgemeine Hinweise<br />

Schimmelpilze sind ein natürlicher Teil unserer Umwelt und<br />

ihre Sporen finden sich auch in Innenräumen. Schimmelpilze<br />

können in einem weiten Temperatur- und pH-Bereich<br />

wachsen. Für das Wachstum benötigen Schimmelpilze vor<br />

allem Nährstoffe und Feuchtigkeit. Nährböden können zum<br />

Beispiel Lacke, Silikon, Tapeten, bestimmte <strong>Holz</strong>arten, <strong>Holz</strong>werkstoff-<br />

und Gipskartonplatten sowie Ablagerungen von<br />

organischen Partikeln und Stäuben sein. Bei dem Wachstumsfaktor<br />

Feuchtigkeit genügt eine relative Luftfeuchtigkeit<br />

von ca. 80% an der Materialoberfläche.<br />

Bei 20 °C Raumtemperatur und 50% relativer Raumluftfeuchte<br />

(8,6 g Wasserdampf pro m 3 Raumluft) und dem Kriterium<br />

»oberflächennahe Luftfeuchtigkeit max. 80%« ergibt<br />

sich eine Grenztemperatur von 12,6 °C, die nicht<br />

unterschritten werden darf (Punkt-Linie). Das bedeutet, keine<br />

Bauteilinnenoberfläche darf die kritische Temperatur von<br />

12,6 °C unterschreiten. Dieser Zusammenhang ist Grundlage<br />

des klimabedingten Feuchteschutzes nach DIN 4108 Teil<br />

2.<br />

Weitere Ursachen von Feuchtigkeit können das Schimmelwachstum<br />

begünstigen:<br />

• Zu hohe Baustofffeuchte während der Bauzeit bzw.<br />

ungenügendes Austrocknen nach Baumaßnahmen.<br />

• Ausführungsfehler bei der Gebäudeabdichtung.<br />

• Defekte Dächer, Dachentwässerung.<br />

• Risse im Mauerwerk.<br />

• Wasserschaden.<br />

• Zu hohe Luftfeuchte zu hohe Feuchteproduktion<br />

durch »Wohnen«<br />

- zu geringe Luftwechselraten<br />

• Oberflächentemperatur der Wand zu niedrig<br />

- Mindestwärmeschutz nicht erfüllt<br />

- geometrische und materialbedingte Wärmebrücken<br />

- niedrige Oberflächentemp. durch Möbel und Vorhänge<br />

- niedrige Raumtemperatur<br />

• Feuchteeintrag durch Konvektion und Leckagen<br />

- Hinterströmung von Konstruktionen mit feuchtwarmer<br />

Luft<br />

- Ausführungsfehler bei der Dampfbremse-/Luftdichtung<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!