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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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E • 3 Produkte zum Bauen • <strong>Holz</strong>sortierung, <strong>Holz</strong>trocknung<br />

der Praxis bedeutet es allerdings, dass sich der Planer die erforderlichen<br />

Material- und Bemessungswerte aus diversen<br />

Normen heraussuchen muss. Der »Normen-Dschungel« ist<br />

zunächst unüberschaubar. Es gibt Anwendungs- und Produktnormen<br />

sowie Normen mit Bemessungswerten. Für das<br />

Konstruktionsholz sollen die Zusammenhänge der europäischen<br />

und deutschen Normen und Regeln dargestellt<br />

werden.<br />

PLANUNG E • 3<br />

Tabelle 172: Regeln und Kennwerte für Konstruktionsholz .<br />

Produkt<br />

Vollholz , Nadelschnittholz<br />

Vollholz , Laubschnittholz<br />

Vollholz , Nadelschnittholz mit<br />

Keilzinkenverbindung<br />

Brettschichtholz<br />

Balkenschichtholz b<br />

Furnierschichtholz<br />

Stegträger<br />

a<br />

b<br />

Europäische Regeln<br />

Nationale Regeln<br />

Eurocode 5 (EC 5)<br />

Nationaler Anhang<br />

Produktnorm<br />

DIN EN 1995-1-1<br />

DIN EN 1995-1-1/NA<br />

Kennwerte für die Bemessung Anwendungsnorm/-regel a<br />

DIN EN 14 081-1 mit<br />

DIN 4074-1<br />

DIN 20 000-5<br />

DIN EN 14 081-1 mit<br />

DIN 4074-5<br />

DIN EN 338<br />

DIN EN 15 497 DIN 20 000-7<br />

DIN EN 14 080 DIN 20 000-3<br />

Zulassung –<br />

ETA-02/0026 (Metsä-Wood)<br />

ETA-06/0238 (Steico)<br />

Bezüglich der Dauerhaftigkeit (Zuordnung zu den Gebrauchsklassen) ist DIN 68800-1 zu beachten.<br />

Es ist z. Zt. parallel die Produktion nach a. b. Zulassung Z-9.1-440 möglich (Ü-Zeichen).<br />

Z-9.1-100 (Metsä-Wood)<br />

Z-9.1-842 (Steico)<br />

☜ Bitte beachten: Bei der Anwendung von Produkten mit<br />

Zulassungen ist auf den Anwendungsbereich zu achten.<br />

Die Zulassung gilt ausschließlich für die dort genannten<br />

Bereiche!<br />

Im Teil »PRODUKTE« wird zu jedem einzelnen Produkt die<br />

»technische Grundlage« genannt. Dies können Normen<br />

oder auch Zulassungen sein. Wird beides genannt, wurden<br />

die Normregelungen durch Zulassungen ergänzt.<br />

b<br />

<strong>Holz</strong>trocknung<br />

Sämtliche einschlägigen Normen und Regeln des <strong>Holz</strong>baus<br />

verlangen die Verwendung von trockenem Konstruktionsholz<br />

(<strong>Holz</strong>feuchte maximal 20%). Die Entwicklung vom nassen,<br />

unsortierten Bauholz zum vergüteten Konstruktionsholz<br />

gilt als abgeschlossen. Damit ist eine wesentliche<br />

Schadensursache von zu feucht eingebautem <strong>Holz</strong> zumindest<br />

von seiten der bautechnischen Regeln vom Tisch.<br />

Kommentar:<br />

Rissbildung, Verformungen und Schimmelbefall haben<br />

unserem Baustoff <strong>Holz</strong> »hinreichend« geschadet. Wer heute<br />

noch halbtrockenes oder frisches Bauholz in geschlossenen<br />

Konstruktionen einbaut, bewegt sich als Bauträger, Planer<br />

oder Verarbeiter außerhalb der technischen Vorschriften.<br />

Bei der Anforderung an die Trockenheit des <strong>Holz</strong>es werden<br />

zwei Notwendigkeiten unterschieden:<br />

• Produktbedingt.<br />

• Anwendungsbedingt.<br />

Produktbedingte Notwendigkeiten<br />

Von Seiten der Produktion wird trockenes <strong>Holz</strong> gefordert.<br />

Dies basiert zum Einen auf die Notwendigkeiten aus der<br />

<strong>Holz</strong>sortierung (siehe dazu E • 3 • c). Die Zuweisung einer<br />

Festigkeitsklasse ist ausschließlich für trocken sortiertes <strong>Holz</strong><br />

möglich.<br />

✎ DIN EN 14081-1 Abschn. 3.4 »trocken sortiertes <strong>Holz</strong>: <strong>Holz</strong><br />

eines Loses, das mit einem durchschnittlichen Feuchtegehalt<br />

von 20 % oder weniger sortiert wurde, wobei kein Einzelwert<br />

einen Feuchtegehalt von 24 % übersteigen darf.«<br />

DIN 4074-1:2012-06 »Sortierung von <strong>Holz</strong> nach der Tragfähigkeit<br />

– Nadelschnittholz« Abschn. 5.12 »<strong>Holz</strong>feuchte: Die<br />

Sortierkriterien sind auf eine mittlere <strong>Holz</strong>feuchte von 20%<br />

bezogen (Messbezugsfeuchte ).<br />

Anmerkung 1: Eine <strong>Holz</strong>feuchte von 20% ist kurzfristig in<br />

der Regel nur durch technische Trocknung zu erreichen.«<br />

Weitergehende Forderungen werden aus einer Verklebung<br />

des Querschittes gestellt. Je nach Produkt und Verfahren<br />

werden unterschiedliche Trocknungsgrade und Schwankungen<br />

gefordert. <strong>Holz</strong>feuchten oberhalb 18 % sind in keinem<br />

Fall zulässig.<br />

Für die Lagerung kann ebenfalls eine Trocknung notwendig<br />

sein, um »feuchteliebende« Schädlinge zu vermeiden. So<br />

heißt ein traditioneller Begriff »verschiffungstrocken«. So<br />

darf das <strong>Holz</strong> bei Lagerung und Transport nicht unter der eigenen<br />

Feuchtigkeit leiden.<br />

Reklamationen gibt es immer wieder bezüglich Schimmelbildung<br />

auf <strong>Holz</strong> (siehe dazu E • 2 • i).<br />

Anwendungsbedingte Notwendigkeiten<br />

Tab. 173 stellt einige Anwendungsbeispiele für Vollholz mit<br />

den dazugehörigen Bereichen der Gleichgewichtsfeuchte<br />

und einer empfohlenen Einbaufeuchte dar. Es obliegt dem<br />

Planer und ausführenden Handwerker dem Bauherren eine<br />

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