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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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E • 2 Produkte zum Bauen • <strong>Holz</strong>schutz<br />

Bauteile unter Dach<br />

Bei nach außen sichtbaren tragenden <strong>Holz</strong>konstruktionen<br />

wird durch ausreichende Dachüberstände oder durch andere<br />

besondere bauliche Maßnahmen die Aufnahme unzuträglicher<br />

Feuchte vermieden. Ausreichende Dachüberstände<br />

liegen vor, wenn zwischen Vorderkante Dach und<br />

Unterkante <strong>Holz</strong> ein Winkel von höchstens 60°, bezogen auf<br />

die Horizontale, vorhanden ist (siehe Abb. 102).<br />

Bei zu erwartenden relativen Luftfeuchten von mehr als 85%<br />

über längere Zeitspannen als eine Woche (z.B. in Kompostierungshallen,<br />

Eislaufhallen) sind besondere Maßnahmen vorzusehen.<br />

Bewitterte Bauteile ohne Erdkontakt<br />

Bei den Bauteilen muss sichergestellt sein, dass die <strong>Holz</strong>feuchte<br />

20% nicht übersteigt. Eine kurzfristige Erhöhung der<br />

<strong>Holz</strong>feuchte im Bereich der Oberfläche kann toleriert werden.<br />

Maßnahmen, die zur <strong>Holz</strong>feuchtebegrenzung führen:<br />

• Begrenzung der Rissbildung durch Beschränkung der<br />

Querschnittsmaße und durch kerngetrennten Einschnitt<br />

bei Vollholz ;<br />

• Verwendung von Brettschichtholz der NKL 3 und technisch<br />

getrocknetem Vollholz ;<br />

• gehobelte Oberfläche;<br />

• kein Stauwasser in den Anschlüssen;<br />

• Hirnholz abdecken;<br />

• Niederschlagswasser muss direkt abgeführt werden;<br />

• nicht vertikal stehende Bauteile sind oberseitig abzudecken.<br />

Bei Einhaltung der oben genannten Vorgaben kann eine Einstufung<br />

in die GK 0 bei senkrecht stehenden direkt bewitterten<br />

Dach- oder Balkonstützen aus Brettschichtholz mit Querschnittsmaßen<br />

≤ 20 cm x 20 cm oder Vollhölzern mit<br />

≤ 16 cm x 16 cm erfolgen.<br />

Tabelle 162: Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicken<br />

(s d -Werte) für Außenbauteile a [54].<br />

s d -Wert außen<br />

s d -Wert innen<br />

(Kaltseite/Außenseite) (Warmseite/Raumseite)<br />

≤ 0,1 m<br />

≥ 1,0 m<br />

≤ 0,3 m<br />

≥ 2,0 m<br />

a Dabei sind zusätzliche Dämmschichten auf der Raumseite bis 20% des<br />

Gesamtwärmedurchlasswiderstandes zulässig.<br />

Ergänzend zu Tab. 162 werden in der Norm auch außen<br />

dichtere Konstruktionen zugelassen mit:<br />

4,0 m≥ s d > 0,3 m wenn der s d -Wert innen 6 x s d außen beträgt.<br />

Dies ist allerdings nur zulässig bei »werksseitiger Vorfertigung<br />

nach <strong>Holz</strong>tafelbaurichtlinie«.<br />

Tabelle 163: Trocknungsreserve für Bauteile [54].<br />

Trocknungsreserve (pro Jahr,<br />

Bauteil<br />

für unplanmäßige Feuchtigkeit<br />

aus Kondensat)<br />

Dach ≥ 250 g/m 2<br />

Außenwand, Decke a ≥ 100 g/m 2<br />

Beispiele von erforderlichen Maßnahmen zur Verhinderung<br />

von Tauwasser:<br />

• Es ist sicherzustellen, dass an Kaltwasser führenden Leitungen<br />

innerhalb von Bauteilen kein Tauwasser ausfällt.<br />

• Die Bauteile der Gebäudehülle sind gegen Wasserdampfkonvektion<br />

luftdicht auszubilden.<br />

Bewittertes <strong>Holz</strong> und Schwellen<br />

Konstruktionen, die eine erhöhte Feuchteaufnahme haben,<br />

sind besonders sorgfältig zu planen. Dazu gehören beispielsweise<br />

bewittertes <strong>Holz</strong> und Schwellen. In diesen Bereichen<br />

liegt die Gebrauchsklasse GK 2, 3.1 und 3.2 vor. In ungünstigen<br />

Fällen auch GK 4.<br />

Verhinderung von Tauwasser<br />

Für beidseitig geschlossene Bauteile der Gebäudehülle ist<br />

DIN 68800-1:2019-06 geht besonders auf die in Deutschland<br />

ein Nachweis zum Tauwasserschutz zu führen. Gemeint sind<br />

gebräuchlichen <strong>Holz</strong>arten ein:<br />

Bauteile der Gebäudehülle, die an kältere Bereiche grenzen,<br />

• Douglasie, Kiefer, Lärche:<br />

wie z.B. Bauteile der Außenwände, der Dächer, der Wände<br />

»Das Farbkernholz von Douglasie und Lärche kann ohne<br />

oder Decken zur Außenluft, zum Erdreich, zu unbeheizten<br />

zusätzliche <strong>Holz</strong>schutzmaßnahmen in GK 2 und 3.1 eingesetzt<br />

werden, unabhängig davon, dass es nur in Dauerhaf-<br />

Kellern oder Dachräumen.<br />

Möglichkeiten des Nachweises zum Tauwasserschutz (Tauwassernachweis<br />

):<br />

tigkeitsklasse 3-4 eingestuft ist, da sich der Einsatz dieser<br />

beiden <strong>Holz</strong>arten in GK 2 und GK 3.1 seit der letzten Ausgabe<br />

• Das Bauteil wird nach Anhang A der DIN 68800 Teil 2<br />

konstruiert. Sodann kann auf einen weiteren rechnerischen<br />

Nachweis verzichtet werden. Dabei ist es sinnvoll<br />

von DIN 68800-3:1990-04 in der Praxis bewährt hat.<br />

Das Farbkernholz von Kiefer kann aus dem gleichen Grund<br />

in GK 2 eingesetzt werden.«<br />

die s d -Werte nach Tab. 162 einzuhalten.<br />

• »Das Farbkernholz von sibirischer Lärche ohne zusätzliche<br />

• Rechnerischer Nachweis nach DIN 4108-3 (Glaser-Verfahren<br />

). Dabei soll die Trocknungsreserve nach Tab.<br />

<strong>Holz</strong>schutzmaßnahmen (...) bei einer Rohdichte > 700 kg/<br />

m 3 darf auch in GK 3.2 eingesetzt werden, unabhängig<br />

163 nachgewiesen werden.<br />

davon, dass es nur in Dauerhaftigkeitsklasse 3 eingestuft<br />

ist.«<br />

• Rechnerischer Nachweis nach DIN EN 15026 (numerisches<br />

Simulationsverfahren). Beim Nachweis ist der konvektive<br />

Feuchteeintrag entsprechend der geplanten<br />

• Eiche: nach Tabelle 4 der Norm ist das Kernholz der Eiche<br />

bis zur GK 3.2 zugelassen mit dem Hinweis:<br />

»Aufgrund der großen Spannweite der Dauerhaftigkeit <br />

Luftdurchlässigkeit mit dem q50-Wert nach DIN 4108-7<br />

kommt bei Anwendung von Eichenkernholz in GK 3.2 einer<br />

in Rechnung zu stellen.<br />

fachgerechten Ausführung, beispielsweise stauwasserfreie<br />

Anschlüsse und/oder Hirnholzschutz, eine besondere<br />

Bedeutung zu. Bei einem möglichen Auftreten einer dauerhaften<br />

Feuchteerhöhung und Schmutzeinlagerungen, z.B. in Trockenrissen oder an Verbindungsstellen, gilt GK 4.«<br />

a<br />

Auch hier wird die Trocknungsreserve von mind. 250 g/m 2 empfohlen.<br />

PLANUNG E • 2<br />

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