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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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C • 1 Details • Sockel<br />

c<br />

Bekleidung und Beschichtung des Sockelbereiches<br />

Sockeldämmplatten<br />

Dämmplatten im Spritzwasserbereich, d. h. bis zu einer Höhe<br />

von 30 cm über Geländeoberkante (GOK), müssen bestimmte<br />

Anforderung erfüllen:<br />

• beständig gegen die Feuchtebelastung im Sockelbereich<br />

(Spritzwasser, Erdfeuchte)<br />

• ausreichend widerstandsfähig gegen mechanische<br />

Belastungen<br />

• zum Verputzen geeignet im Bereich oberhalb der Geländeoberkante<br />

(GOK)<br />

Üblicherweise werden im Spritzwasserbereich speziell dafür<br />

zugelassene Sockel- und Perimeter-Dämmplatten aus XPS-/<br />

EPS-Hartschaum oder Schaumglas-Dämmstoff eingebaut.<br />

Oberhalb der GOK können Dämmplatten für den Außenwandbereich<br />

unter Putz (WAP nach DIN 4108-10) verwendet<br />

werden, unterhalb der GOK sind Wärmedämmstoffe für den<br />

Perimeterbereich (PW nach DIN 4108-10) einzusetzen, siehe<br />

-36-.<br />

Der untere Abschluss der Sockeldämmplatten kann unterschiedlich<br />

ausgeführt werden:<br />

• Abschluss oberhalb des Geländes<br />

• geringe Erdeinbindung der Dämmplatten<br />

• direkter Anschluss an eine vorh. Perimeterdämmung<br />

Sockeldämmplatten dürfen je nach Herstellerangaben ca.<br />

0,5 m – 3 m in das Erdreich hinein geführt werden. Sollen die<br />

Dämmplatten verputzt werden, so ist eine raue oder strukturierte<br />

(z.B. Waffelstruktur) Oberfläche erforderlich.<br />

☜ Die Sockelausbildung ist kein Bestandteil eines WDVS und<br />

muss detailliert geplant werden, insbesondere Geländeanschlüsse,<br />

Geländehöhe und Sockelhöhe.<br />

Eine Sockel-/Perimeterdämmung bringt für die übliche Sockelausführung<br />

im <strong>Holz</strong>rahmenbau in Bezug auf die Betrachtung<br />

der Wärmebrücke nur ein sehr geringes Verbesserungspotenzial.<br />

Das Standarddetail ist beinahe<br />

wärmebrückenfrei, da die Dämmschichten von einer <strong>Holz</strong>rahmenbauwand<br />

und der Fußbodendämmung lückenlos ineinander<br />

übergehen (vgl. Abb. 32). Die Betonsohlplatte ist<br />

quasi vollständig im Kaltbereich und darüber liegen die<br />

Dämmungen. Die Sockeldämmung ist jedoch erforderlich,<br />

wenn:<br />

• die Bodenplatte ganz oder teilweise unterseitig<br />

gedämmt wird oder<br />

• der Sockel mit einer Betonaufkantung ausgeführt wird<br />

(Abb. 34).<br />

Abb. 37: Ausführung eines Sockelputzes mit Putzabdichtung und<br />

Noppenbahn als Schutzschicht. Die Putzabdichtung ist mindestens<br />

50 mm über Geländeoberkante (GOK) zu führen. Bei Treppen<br />

sind es 80 mm.<br />

Sockelputz<br />

Wird der Sockelputz unter die Geländeoberfläche geführt,<br />

so ist eine Putzabdichtung (Abb. 37) erforderlich. Eingesetzt<br />

werden mineralisch flexible Dichtungsmassen oder bitumenfreie<br />

Dickbeschichtungen. Auch bitumenhaltige Abdichtungen,<br />

wie kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtungen<br />

(PMBC, bis 2017 genannt KMB), können auf<br />

dem Sockelputz verwendet werden. Diese sind jedoch nicht<br />

ohne weiteres mit Farbe beschichtbar. Die Putzabdichtung<br />

ist vor mechanischer oder thermischer Beanspruchung<br />

durch eine Noppenbahn zu schützen.<br />

Der Sockelputz sollte maximal 200 mm in das Erdreich einbinden.<br />

Die Richtlinie »Fassadensockelputz/Außenanlage«<br />

ist zu beachten, siehe -37-.<br />

Der Planer muss festlegen, welches Gewerk den notwendigen<br />

Feuchteschutz des Sockelputzes ausführen soll. Das Abdichten<br />

des Putzes gegen Feuchtigkeit im erdberührten Bereich<br />

und im Spritzwasserbereich wurde in die VOB/C<br />

(Ausgabe 2016) als »Besondere Leistung« aufgenommen:<br />

• ATV DIN 18 345 »Wärmedämm-Verbundsysteme«<br />

• ATV DIN 18 350 »Putz- und Stuckarbeiten«<br />

☜ Die Putzabdichtung ist kein Bestandteil des Sockelputzes.<br />

Diese Leistung ist zusätzlich zu beauftragen.<br />

Literaturhinweise<br />

-36- Merkblatt »Sockelausführung im Übergang zu Wärmedämm-Verbundsystemen<br />

und Putzsystemen«, Herausgeber:<br />

Industrieverband WerkMörtel e. V., Duisburg und<br />

Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB, Berlin und<br />

Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, Frankfurt<br />

-37- Richtlinie Fassadensockelputz/Außenanlage Richtlinie für<br />

die fachgerechte Planung und Ausführung des Fassadensockelputzes<br />

sowie des Anschlusses der Außenanlage, Herausgeber:<br />

Fachverband der Stuckateure für Ausbau und<br />

Fassade Baden-Württemberg und Verband Garten-, Landschafts-<br />

und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.<br />

PLANUNG C • 1<br />

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